Scheufelsdorf

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Scheufelsdorf

Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Ortelsburg
Provinz: Ostpreußen
Einwohner (1939): 417
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Scheufelsdorf befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Scheufelsdorf ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Bezirk Allenstein, Kreis Ortelsburg. Der Ort hatte im Jahre 1939 insgesamt 417 Einwohner. Scheufelsdorf befindet sich im derzeit polnisch besetzten Teil Ostpreußens.

Lage

Scheufelsdorf liegt am Südufer des Gr. Kalben-See, 18 km nordwestlich von Ortelsburg.[1]

Geschichte

Scheufelsdorf ist eine Gründung des Hochmeisters Konrad Zöllner von Rotenstein, der 1384 dem Dittrich Schuwenpflug (Bruder des Besitzers von Scheuffelsmühle) ein Freigut von 30 H im kleinen Patranken zu kölmischen Rechten verschrieb. „Falls die 30 Hufen“, so hieß es in der Urkunde „nicht voll im Patranken gefunden werden, soll man ihnen das Fehlende in der Heyde geben“. Eine neue Verschreibung im Jahre 1485 (am Sonntage Quasimodogeniti) stellte Konrad Stauchwitz von Ortelsburg „den Innwohnern von Scheuffelsdorf“ über 30 H aus, mit dem Privileg freier Fischerei im Kalbensee „mit sechs Säcken, Wurfangeln und Plötzengarn“. Sie hatten zwei Dienste mit Hengst und Harnisch zu leisten und das Pflugkorn und den kölmischen Pfennig zu entrichten. Die Ortelsburger Amtsrechnung 1615 bringt nähere Angaben über die Zahl der Wirte und die Hufeneinteilung. Von den 30 H gehörten 23½ H fünf Kölmern, 6½ H wurden von fünf Scharwerksbauern bewirtschaftet. Zahl der Wirte und Größe der Gemarkung blieben bis 1741 konstant. Seit dieser Zeit wurde der „unbaute Ort Sawadden, der viele Jahre ein Bauerndorf gewesen, dann wüst geworden war“, gegen einen beständigen Kanon von 15 Rth genutzt. Seit 1752 (24. Februar) verzeichnen die Ortelsburger Prästationstabellen den Erbpächter einer Wassermühle und einen Beutner. Am 2. Februar 1783 wird der Dorfschaft das Fischereirecht im sogenannten Heeringsee zugesprochen. 1801 wohnten in Scheufelsdorf (67 H 27 M 49 R) acht Kölmer, zwei Erbpächter, ein Beutner. 1824 erwirbt die Dorfschaft 442 M 124 R (Scheffelplätze) in der Korpeller Forst. Die Gemeindeauseinandersetzung ist 1840 auf einer Fläche von 2485 M durchgeführt. 14 Kölmer, ein Beutner und ein Müller (Johann Schwarz) wirtschafteten zu dieser Zeit in Scheufelsdorf. 1851 (4. Oktober) wurden die Einwohner von der Burgdienstverpflichtung befreit. Laut Rezeß vom 12. April 1866 wurde das Weiderecht der Eigentümer in der staatlichen Forst durch Kapital abgelöst. Im gleichen Jahre wurde das 73 M große Gut Heeringen mit dem Gemeindebezirk Scheufelsdorf vereinigt. 1939 gab es in Scheufelsdorf 43 landwirtschaftliche Betriebe: 22: 0,5-5 ha, 5: 5-10 ha, 7: 10-20 ha, 9: 20-100 ha. Von diesen besaßen Konrad Weschollek, Franz Bilitewski, Franz Szepanski, Gustav Trzaska, Emil Daniel Ausbauhöfe. Zum Dorf gehörte das Sägewerk Krollzig, das viele Arbeiter beschäftigte und die Mühle von Alfons Bilitewski (ungefähre Leistung in 24 Stunden: Getreide zu Mehl 2-3 Tonnen). Die Dorfschule war eine Gründung Friedrich Wilhelms I. 1939 sollte ein neues Schulgebäude gebaut werden, was durch den Krieg verhindert wurde. Die Schule wurde auch von den Kindern von Kleinruten und Bahnhof Passenheim besucht.

Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurden erschossen: Falk, August (Bauer), Stach, Marie (Bäuerin), Trzaska, Gustav (Bauer), Trzaska, Friederike (Bäuerin), Trzaska, Klara (Bauerntochter), Tietz, Josef (Rentner), Thybusch, Michael (Altsitzer), Sonowski (Witwe), Rentnerin, Murach, Karoline (Rentnerin), Sablanski (Altsitzerin). Verschleppt wurden drei Personen, auf der Flucht starben fünf. 33 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen. Zwei Soldaten werden vermißt.[2]

Fußnoten

  1. ScheufelsdorfBildarchiv Ostpreußen
  2. Max Meyhöfer: Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg