Seedanzig

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Seedanzig

Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Ortelsburg
Provinz: Ostpreußen
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Seedanzig befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Seedanzig ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Bezirk Allenstein, Kreis Ortelsburg.

Geschichte

Nach einer Notiz im Ortelsburger Grundbuch 15 584 erfolgte die Gründung des Ortes Seedanzig am 14. November 1579. Jonas von Dobeneck, Hauptmann von Ortelsburg, verschrieb dem Johann Pollack (aus dem Neidenburgischen) drei Schulzenhufen mit dem Auftrag, neun H mit Bauern zu besetzen. Die Ansetzung der Bauern ging sehr langsam vor sich, 1628 waren erst vier H besetzt. Schwere Not brachte der Tatareneinfall 1656 über das Dorf. Es wurde total eingeäschert. Die Folgen dieses Ereignisses lassen sich noch in der Ortelsburger Prästationstabelle 1684 in Seedanzig erkennen. Sieben der neun Bauernhufen waren unbesetzt, und wurden unter den „wüsten Huben“ geführt. Erst im Jahre 1741 wurden diese H mit vier Assekuranten (Johann Kurnitzki, Jakob Kurnitzki, Michael Wieltzech, Jakob Knisch) besetzt. Die Vermögensverhältnisse der Bauern werden in der Ortelsburger Prästationstabelle 1787 als „mittelmäßig“ bezeichnet. Bei der Korpeller Forstseparation 1788 erwarb die Dorfgemeinschaft 313 M 104 R Waldwiesen und Scheffelplätze. 1840 (Ortelsburger Prästationstabelle) wohnten im Dorf (Größe der Gemarkung: 1048 M 178 R) drei Kölmer, vier Assekuranten, zwei Hochzinser, zwei Eigenkätner. Die Gemeindeauseinandersetzung war 1872 beendet. Wie in anderen Dörfern des Kreises erfuhr die Bodenbearbeitung durch Einführung moderner Maschinen seit den 20er Jahren eine Vervollkommnung. Die Anwendung von Kunstdünger machte Fortschritte. 1939 gab es im Dorf 37 landwirtschaftliche Betriebe (18: 0,5-5 ha, 2: 5-10 ha, 10: 10-20 ha, 6: 20-100 ha, 1: über 100 ha). Von diesen waren 17 Ausbauhöfe: (u. a. Gottlieb Kniza, Karl Dikti, Johann Jorick, Vinzenz Link, Johann Büchler (Freudenberg), Gustav und Wilhelm Kendzorra).

Zur Landgemeinde Seedanzig gehörten noch die Ortsteile Johannisthal und Sawitzmühle. Am 24. Juli 1820 kaufte Zenke „auf dem Jagen der Korpeller Forst eine Erbpachtwassermühle mit zwei Gängen“. Zenke erbaute daselbst eine Papiermühle mit einer Bütte und einer Schneidemühle außer der erwähnten Mahlmühle. Er besaß die Mühle noch 1848. Spätere Besitzer waren Joseph Kupzik und Otto Kupzik. Der Ortsteil Sawitzmühle ist 1753 gegründet (Amtsrechnung Ortelsburg). Besitzer: Jakob Krzykowski, später Wilhelm Krzykowski.

In Seedanzig gab es eine zweiklassige Schule, seit etwa 1900 in einem Neubau.

Beim Russeneinfall sind folgende Einwohner erschossen: Auguste Kendzorra, Heinrich Mehl, Albert Ritzkat, Maria Krause, Joseph Kupczik, Maria Kupczik, Müllermeister Otto Kupczik, Gustav Nowotzin, Joachim Nowotzin, Frau Müller, Gertrud Müller, Kind Müller. 20 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen.