Sedlmeier, Heinrich

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Oberleutnant Gerhard Michalski (rechts) unterrichtet einen jungen Flugzeugführer (mit Luftschwimmweste) in Luftkampftaktiken, Sommer 1942; ob es sich dabei um Unteroffizier Sedlmeier handelt, wie vereinzelt angegeben wird, läßt sich nicht belegen.

Heinrich „Hein“ Sedlmeier (fälschlicherweise auch Sedlmaier; Lebensrune.png 19. November 1920; Todesrune.png gefallen 21. April 1943 bei Tunis) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Feldwebel und Jagdflieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Auf seinen über 200 Feindflügen errang er drei Luftsiege. Sedlmeier symbolisiert vorbildlich die vielen Hunderten deutschen Jagdfliegern, die nicht als große Flieger-Asse des Kriegs hervorstachen, aber in unzähligen Einsätzen immer wieder den Rückgrat der fliegerischen Jagdwaffe bildeten und als Rottenflieger den Assen der Jagdgeschwadern den Pfad zum Heldenruhm frei hielten.

Werdegang

Sedlmeier kam als Kriegsfreiwilliger 1939 zur Luftwaffe und absolvierte dort die umfangreiche Ausbildung zum Flugzeugführer und Jagdflieger. 1941 wurde er zum Jagdgeschwader 53 an die Ostfront versetzt. Am 15. Dezember 1941 traf die Gruppe dann in Comiso auf Sizilien ein. Noch im Dezember begann die Gruppe mit ihren Einsätzen gegen Malta. An 17. Mai 1942 wurde er im Luftkampf verwundet sowie nochmals am 10. Juni 1942 und zum dritten mal am 23. Juli 1942. Am 10. Juni 1942 war er nur knapp mit dem Leben davon gekommen, als die II. Gruppe/JG 53 Jagdschutz für italienische CRDA Cant Z.1007 gemeinsam mit Macchi MC.202 und Reggiane Re.2001 flog im Kampf gegen die Geleitzüge der Royal Navy. Supermarine Spitfire der Royal Air Force griffen an, und Unteroffizier Sedlmeier flog dem Feind entgegen. Sedlmeier hatte das Pech, auf das Flieger-As Leutnant Robert Wendell McNair zu treffen.[1] Sedlmeier zog den kürzeren, konnte ab verwundet mit dem Fallschirm abspringen, wurde von der Seenotstaffel der Luftwaffe gesichtet und von einem Schiff geborgen.

„Die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 53 lag zu Beginn des Jahres 1942 in Comiso auf Sizilien. Sie unterstand dem Stab des Jagdgeschwaders 53 und war mit der Messerschmitt Bf 109 F-4/Z ausgerüstet. Seit Dezember 1941 flog die Gruppe Einsätze gegen die Inselfestung Malta. Nach dem Aufspüren eines britischen Geleitzuges aus Alexandria in Richtung Malta verlegte die Gruppe am 16. Februar nach Catania, um von dort aus Jagdschutz für die schweren italienischen Schiffseinheiten zu fliegen, die den Geleitzug abfangen sollten. Nachdem der Geleitzug aus der Luft bekämpft worden war und die italienischen Einheiten umkehrten, verlegte die Gruppe am 23. Februar nach Comiso zurück. Auch weiterhin wurde die Gruppe gegen Malta eingesetzt. Am 12. Juni wurde der fliegende Teil der Gruppe nach Pantelleria vorgezogen, um von hier aus Begleitschutz für Kampfflugzeuge zu fliegen, die gegen einen britischen Geleitzug eingesetzt wurden. Am 16. Juni kehrte die Gruppe dann nach Comiso zurück. Im Zuge der alliierten Offensive bei El Alamein verlegte die Gruppe Mitte Juli nach Nordafrika. Am 17. Juli erreichte die Gruppe Fuka und verlegte anschließend nach Bir-el-Abd. Bereits am 20. Juli kehrte die Gruppe nach Comiso zurück. Vom 12. bis zum 15. August wurde die Gruppe erneut nach Pantelleria vorgezogen, um wieder Begleitschutzeinsätze gegen einen alliierten Konvoi zu fliegen. Ab dem 19. August wurde die Gruppe auf die Messerschmitt Bf 109 G-2 trop umgerüstet. Ab September flog die Gruppe verstärkt Einsätze als Begleitschutz für den See- und Lufttransport nach Nordafrika. Am 20. Oktober wurde die Gruppe aus dem Malta-Einsatz herausgezogen, um nur noch Jagdschutz für Nachschubtransporte nach Nordafrika zu fliegen. Am 7. November wurden Teile der Gruppe nach Elmas nach Sardinien verlegt, um hier wieder Begleitschutz für Kampfflugzeuge gegen einen alliierten Nachschubkonvoi zu fliegen. Ab dem 9. November verlegte die Gruppe über Trapani nach Tunis und am 12. November weiter nach Bizerta. Am 3. Dezember folgte die Verlegung nach Mateur und am 17. Dezember nach Bizerta. Während de Jahres 1942 konnte die Gruppe im Mittelmeerraum 150 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen 20 Gefallene, sieben in Gefangenschaft geratene Flugzeugführer und zehn Verwundete sowie 59 Flugzeuge. […] Zu Beginn des Jahres 1943 lag die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 53 in Bizerta in Tunesien. Die 5. Staffel lag in Gabes. Die Gruppe unterstand dem Stab des Jagdgeschwaders 53 und flog Jagdschutz für Transport- und Kampfverbände, freie Jagd und Luftschutz-Einsätze über der deutschen Front. Außerdem war der Gruppe die 11./Jagdgeschwader 2 angegliedert. Ausgerüstet war die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 G-4 trop. Am 5. Januar verlegte die gesamte Gruppe nach Tunis. Am 3. Februar folgte die Verlegung nach Tunis La Marsa.“[2]

Seinen ersten Luftsieg errang Sedlmeier am 3. Juni 1942 und zwar gleich im Doppelpack (auch der neue Gruppenkommandeur Hauptmann Gerhard Michalski und Leutnant Wilhelm Ruge waren am diesem Tag siegreich): Als Flugzeugführer in der 5. Staffel/Jagdgeschwader 53 schoß er mit seiner Bf 109 F-4 zwei Spitfire der RAF rund 60 Kilometer südöstlich der Insel Pantelleria (zwischen Tunesien und Sizilien) ab, darunter soll auch der Seeflieger und Leutnant der Royal Navy David Francis Gaston Rouleau aus Ottawa gewesen sein.[3] Hierfür, sowie für die mittlerweile weiter angestiegene Anzahl an Feindflügen, erhielt er am 19. Juli 1942 das längst verdiente Eiserne Kreuz 1. Klasse, verliehen durch Generalfeldmarschall Albert Kesselring, Oberbefehlshaber Süd beim italienischen Oberkommando. Seinen dritten und letzten betätigten Luftsieg errang er am 14. Dezember 1942: In der Wüste, 8 Kilometer südöstlich von La Mansour, schoß Unteroffizier Sedlmeir eine VS-amerikanische P-40 der USAAF ab. Es folgten, inzwischen zum Feldwebel befördert, weitere harte Luftkämpfe und unzählige Feindflüge bis zum 21. April 1943.

Fliegertod

Feldwebel Heinrich Sedlmeier fiel am 21. April 1943 im Luftkampf über dem Tunis-Brückenkopf im Tunesienfeldzug, als seine Bf 109 G-4 trop abgeschossen wurde. Es war seinen Kameraden gelungen, die sterblichen Überreste zu bergen. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Bordj-Cedria; Endgrablage: Hof NAS, Ossario 6, Tafel 13.

Familie

Sedlmeier soll verheiratet und Familienvater gewesen sein, dies läßt sich jedoch nicht belegen. Am 17. Juli 2018 verstarb Pauline Sedlmeier (Lebensrune.png 8. August 1920) im bayerischen Preisenberg. Sie war Mutter zweier Söhne, Heinrich und Michael. Ob sie die Witwe des Fliegers Heinrich war, ließ sich nicht ermitteln.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Nick Thomas: Sniper of the Skies, Seite 54
  2. Jagdgeschwader 53, Lexikon der Wehrmacht
  3. Dave O’Malley: All the Things Never Done – the last day of David Rouleau’s Life