Wahl-O-Meter

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Wahl-O-Meter

Verweis wahl-o-meter.com
Wahlspruch 'Die innovative politische Stimmungsprognose'
Alexa-Rang 9.978 (BRD)
Kommerziell Werbung
Beschreibung Stimmungsprognose für BRD-Parteien nach Twitter
Sprachen Deutsch
Eigentümer Hendrik Alschner

Der Wahl-O-Meter ist eine Parteien-Prognose, die sich aus den Nennungen der BRD-Parteien und den Namen ihrer wichtigsten Politiker auf Twitter errechnet. Die stündlich aktualisierten Berechnungen werden von dem privaten Betreiber als „politisch unabhängig“ deklariert. Bei der Bundestagswahl 2013 erreichte das Stimmungsbarometer nicht die Zuverlässigkeit einer herkömmlichen, von demoskopischen Instituten durchgeführten Wahlprognose.

Nutzung

Der Wahl-O-Meter präsentiert sich optisch im Gewand eines Smartphones. In der Standardeinstellung zeigt er die aktuelle Wahlprognose für die Parteien gestaffelt nach Prozentzahl der Stimmen an. Durch Betätigen der Benutzeroberfläche am unteren Rand kann man die prozentuale Veränderung über verschiedene Zeiträume hinweg bis zur letzten Bundestagswahl 2009 zurückverfolgen. Über den – schlecht sichtbaren – Pfeil im schraffierten Feld rechts unten lassen sich alle möglichen Koalitionsbildungen errechnen. Mithilfe des Wischknopfs links oben wird die Sitzverteilung im Bundestag für Parteien oder Koalitionen angezeigt. Die aktuellen Balkendiagramme können in verschiedenen Grafikformaten heruntergeladen werden, wobei die Prozente gerundet werden.

Der private Betreiber des Wahl-O-Meters, Hendrik Alschner, ist in Berlin ansässig.[1] Das Programm wird dem äußeren Anschein nach durch Werbebanner finanziert. Es ist als Applikation für Apple-Produkte erhältlich. Bei Problemen mit dem Internet Explorer von Microsoft sollte ein anderer Navigator verwendet werden.

Prognosefähigkeit

Es besteht keine Klarheit darüber, ob die Prognosen des Wahl-O-Meters repräsentativ sind. Der Betreiber legt seine Berechnungsgrundlage nicht detailliert offen. Das Programm ist seit dem 25. Januar 2013 auf Facebook vertreten. Im Mai 2013 meldete Alschner die Installation eines Filters gegen inhaltsfreie Tweets, die zur Beeinflußung des Konkurrenzproduktes twitterbarometer.de verfaßt worden waren.[2] Im August 2013 erläuterte er, daß sein Programm extreme Ausschläge an Twitter-Aktivitäten untergewichte, um den verzerrenden Einfluß von heftigen Reaktionen auf tagespolitische Ereignisse auf die Kalkulation abzufedern.[2] Seit demselben Monat verweist er zur Unterfütterung seines Ansatzes auf eine VS-amerikanische Studie, derzufolge ein quantitativer Zusammenhang zwischen der Anzahl der Tweets über einen Kandidaten und seinem Ergebnis an der Wahlurne bestehe. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Meldung positiver oder negativer Natur sei.[3]

Der Wahl-O-Meter ist nicht mit dem manipulativen Wahl-O-Mat der „Bundeszentrale für politische Bildung“ zu verwechseln. Ein ähnliches Produkt ist Twitterbarometer, das jedoch nur Trends aufzeigt und keine Wahlvorhersagen trifft.[4] Eine weitere Alternative zur institutionellen Demoskopie bieten virtuelle Prognosemärkte wie die PESM Wahlbörse, deren Voraussagekraft auf Schwarm-Intelligenz und dem ökonomischen Eigennutz ihrer Teilnehmer beruht.

Bundestagswahl 2013

Bei der Bundestagswahl 2013 erlebte der Wahl-O-Meter seinen ersten Praxistest. Deutlich wichen die Prognosen bei den beiden „Volksparteien“ CDU/CSU und SPD ab, wohingegen die Vorhersagen der kleineren Parteien Die Linke, FDP und – in geringerem Umfang – Die Grünen präziser waren. Eine Ausnahme bildete die neugegründete AfD, deren Twitter-Aktivität ein mehr als doppelt so starkes Wahlergebnis suggeriert hatten. Auch der Stimmenanteil der ebenfalls Weltnetz-affinen Piratenpartei wurde relativ stark überschätzt. Insgesamt blieb der Wahl-O-Meter hinter der Vorhersagekraft von Meinungsforschungs-Unternehmen zurück.[5]

Abweichung der Bundestagswahl 2013 zur Prognose des Wahl-O-Meters in Prozent
Partei Amtliches Wahlergebnis[6] Differenz zum Wahl-O-Meter
CDU/CSU 41,5 +4,9
SPD 25,7 +3,7
Die Linke 18,6 +1,2
Die Grünen 18,4 −2,7
FDP 14,8 +0,7
AfD 14,7 −6,2
Piraten 12,2 −1,4
Freie Wähler 11,0 +0,2

Nach Veröffentlichung des Endergebnisses der Bundestagswahl 2013 wurde der Wahl-O-Meter am 23. September auf die Wahlresultate zurückgestellt.

Verweise

Fußnoten

  1. Wahl-O-Meter: Impressum, Abruf am 10.07.2013
  2. 2,0 2,1 Wahl-O-Meter auf Facebook, Abruf am 22.08.2013
  3. Studie: Viele Tweets bedeuten viele Wahlstimmen, in: Die Zeit, vom 13.08.2013, Abruf am 22.08.2013
  4. Twitterbarometer.de, Abruf am 22.08.2013
  5. Zum Vergleich: Wahlrecht.de: Sonntagsfrage Bundestagswahl, vom 23.09.2013, Abruf am 23.09.2013
  6. Bundeswahlleiter.de: Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl 2013, vom 23.09.2013, Abruf am 23.09.2013