Veiss, Voldemars
Voldemārs Veiss, deutsch Waldemar Weiss ( 7. November 1899 in Riga; gefallen 17. April 1944 bei Nowovskew), war ein lettischer Offizier des lettischen Heeres und ausländischer Freiwilliger der Waffen-SS, zuletzt Waffen-Standartenführer der SS und als erster Lette Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes im schicksalsträchtigen Abwehrkampf gegen den Bolschewismus im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Militär
Veiss trat dem lettischen Heer am 25. Dezember 1918 bei und wurde, nach Besuch der Kriegsschule, am 22. Mai 1919 Leutnant. Er war der jüngste Offizier der Armee des unabhängig gewordenen Lettland. Im Februar/März 1920 wurde er Oberleutnant und 1935 Hauptmann, ggf. Major. Im April 1937 wurde Veiss Oberstleutnant im Generalstab, 1939 vertrat er Lettland als Militärgesandter in Finnland und Estland.
Zweiter Weltkrieg
Im Zuge der Massenmordaktionen der Bolschewisten 1940/41 nach der Besetzung Lettlands durch die Rote Armee kamen 16 seiner Familienangehörigen ums Leben. Als die Wehrmacht Lettland 1941 im Rahmen von Unternehmen „Barbarossa“ befreite, wurde Veiss zum Befehlshaber der lettischen Selbstverteidigungskräfte ernannt, von Juli bis Dezember 1941 war er außerdem Kommandeur der Hilfspolizei Riga. Ab Dezember 1941 war Veiss stellvertretender Generaldirektor für innere Angelegenheiten der lettischen Selbstverwaltung sowie Direktor für innere Sicherheit. 1943 trat er in die Waffen-SS ein, als von ihm befohlene Polizei-Einheiten in diese eingegliedert wurden. Am 1. April 1943 wurde Voldemārs Veiss zum SS-Obersturmbannführer und am 1. August 1943 aufgrund seiner Führungsleistungen zum SS-Standartenführer befördert.
Ritterkreuz
Der Führer verlieh SS-Standartenführer Voldemārs Veiss, Regimentskommandeur in der lettischen SS-Freiwilligen-Brigade (2. Lettische Brigade), als erstem lettischen Freiwilligen am 9. Februar 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. SS-Standartenführer Veiss führte bis dahin schon seit über einem Jahr mit ganz besonderem taktischen Geschick und höchster persönlicher Tapferkeit das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 40 der 2. Lettischen SS-Freiwilligen-Brigade. In den harten Kampftagen zuvor verteidigte er mit der Waffe in der Hand an der Spitze seiner Letten kämpfend eine für den Korpsabschnitt wichtige Ortschaft so lange, bis eine neue Front errichtet werden konnte.
Als im Januar 1944 aus der Brigade die 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2) wurde, wurde SS-Brigadeführer Hinrich Schuldt Divisionskommandeur, Voldemārs Veiss wurde Führer einer Kampfgruppe in Brigadestärke und Bataillonskommandeur SS-Sturmbannführer Nikolajs Galdins übernahm das Regiment, das in 42 umnummeriert wurde.
1945, anläßlich der tapferen Leistung im Kurlandkessel, erhielt Gladins Waffen-Grenadier-Regiment der SS 42 am 15. Januar 1945 (nach anderen Quellen erst im März) den Ehrennamen „Voldemārs Veiss“, das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 43 erhielt am 15. Januar 1945 den Ehrennamen „Hinrich Schuldt“.
Wehrmachtbericht
- „Bei den schweren Abwehrkämpfen im Nordabschnitt der Ostfront hat sich die 2. Lettische SS-Freiwilligen-Brigade unter Führung des Eichenlaubträgers SS-Oberführer Schuldt und ihres lettischen Infanterieführers, des Ritterkreuzträgers Standartenführer Veiss, besonders ausgezeichnet.“ – 29. Februar 1944
Tod
SS-Standartenführer Voldemārs Veiss fiel im April 1944 im Nordabschnitt der Ostfront.[1] Am 7. April 1944 wurde er bei Kämpfen am Fluß Welikaja schwer verwundet. Er kam ins SS-Militärhospital nach Riga, wo er wenige Tage später an seinen Verwundungen starb. SS-Standartenführer Voldemārs Veiss wurde nach einer ehrenden, staatsaktähnlichen Trauerfeier im Dom zu Riga am 21. April 1944 beigesetzt.
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Drei-Sterne-Orden, Ritterkreuz
- Westhard-Orden, Offizierskreuz
- Aizsargu Nopelnu krusts (Heimwehr-Verdienstkreuz)
- Medaille „10 Jahre Unabhängigkeit“ (Lettland)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 20. Juli 1943
- 1. Klasse im September 1943 (→ Leningrader Blockade)
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 9. Februar 1944 als Waffen-Standartenführer der SS und Kommandeur des Lettischen SS-Freiwilligen-Regimentes 40/2. Lettische Freiwilligen-Brigade der SS/ Generalkommando XXXVIII. Armee-Korps/Armeeoberkommando 18/Heeresgruppe Nord
- Ehrennamen „Voldemars Veiss“ für das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 42
Bildergalerie
Beisetzungsfeierlichkeiten für Voldemars Veiss, April 1944; Überführung des Sargs mit Hakenkreuzflagge auf einem Panzerjäger „Marder II“ (Sd. Kfz. 131) durch ein Spalier von Menschen vor dem Dom Rigas.
Verweise
- Veiss, Voldemars, tracesofwar.com (englischsprachig)