Pillau

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Pillau

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Samland
Provinz: Ostpreußen
Einwohner (1939): 10.980
Koordinaten: 54° 39′ N, 19° 55′ O
Flucht.jpg
Pillau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Rußland vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Luftaufnahme aus dem Jahre 1928
Das Denkmal des Großen Kurfürsten mit der Gorch Fock

Pillau ist eine deutsche Kleinstadt in Ostpreußen im Kreis Samland (vormals Kreis Fischhausen) nördlich des Neuen Tiefs, einer Verbindung, die am 10. September 1510 während eines Sturms zwischen dem Frischen Haff und der Ostsee entstand. Pillau hatte im Jahre 1930 rund 12.400 Einwohner. An der südlichen Seite des Haffdurchbruchs befindet sich der Ort Neutief.

Lage

Pillau liegt nördlich des Pillauer Tiefs, das die Halbinsel Frische Nehrung vom Samland trennt. Es ist zugleich südlichster Ort der Bernsteinküste. Über Land ist Königsberg (Preußen), etwa 60 km entfernt.

Geschichte

Der schwedische König Gustav Adolf landete 1626 mit einer Flotte in Pillau und ließ zunächst eine Schanze errichten. Sechs Jahre später begann er mit der Errichtung einer Festung, die der Große Kurfürst nach Abzug der Schweden ausbauen ließ.

1725 erhielt Pillau Stadtrecht. Nach dem Tilsiter Frieden mußte die Festung aufgegeben werden.

Zwischen Pillau und Königsberg verläuft der Königsberger Seekanal, der eine Zufahrt größerer Schiffe nach Königsberg ermöglicht. Auch danach blieb Pillau jedoch der eigentliche Seehafen Königsbergs.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg konnten während der Schlacht um Ostpreußen mehr als eine halbe Million Menschen über Pillau im Rahmen der Operation „Hannibal“ evakuiert werden. An der dortigen Mole spielten sich im eisigen Winter 1944/45 unzählige Dramen ab. Die Zufahrtsstraße von Königsberg war mit Pferdefuhrwerken hoffnungslos verstopft und lag unter Dauerbeschuß der sowjet-bolschewistischen Okkupanten. Der Ort selbst war von zigtausenden Flüchtlingen regelrecht überflutet.

Derzeitiger Zustand

Nach Kriegsende wurde das mittlere Gebiet Ostpreußens sowjetisch besetzt. Die deutschen Bewohner, die noch nicht geflohen waren, wurden ermordet. Pillau wurde nach Stalins Forderung vorübergehend okkupiert und als ganzjährig eisfreier Hafen der größte Hafen der sowjetischen Ostseeflotte und blieb auch nach der Öffnung des immer noch russisch besetzten Königsberger Gebietes militärisches Sperrgebiet. Erst in jüngster Zeit kann es mit Sondergenehmigung betreten werden.

In Pillau befindet sich ein deutscher Soldatenfriedhof nahe der Nordmole. Dieser Friedhof birgt die deutschen Soldaten, die beim Kampf um die deutsche Heimat ums Leben kamen. Er wird unterhalten vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Denkwürdigerweise ist das deutsche Hinweisschild nicht wie anzunehmen mit „Deutscher Soldatenfriedhof“, sondern mit „Ausländischer Soldatenfriedhof“ beschriftet.

Vor dem Leuchtturm befand sich das Denkmal des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, das seit Kriegsende und Okkupation verschollen ist. Dennoch sind in Pillau viele deutsche Gebäude erhalten. So der Leuchtturm, die katholische Kirche (die derzeit als russisch-orthodoxe Kirche genutzt wird) und die königliche Realschule. Ein wunderschönes Gebäude, das derzeit von den Russen als Kasernengebäude genutzt wird und zusehends verfällt.

Entgegen anderslautenden und immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragenen Behauptungen im Sinne der gegenwärtigen Politischen Korrektheit war Pillau nie russisch, ist nicht russisch und wird auch niemals russisch sein.

Bekannte, in Pillau geborene Personen

  • Arved Crüger (1911–1942), Junkers Ju 88-Kampfpilot und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Dietrich Kornblum (1922–1944), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Otto Teschner (1869–1948), Generalleutnant

Galerie

Fußnoten

  1. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 106