Ziegler, Adolf
Adolf Ziegler ( 16. Oktober 1892 in Bremen; 18. September 1959 in Varnhalt) war ein deutscher Maler und Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, bereits ab 1934 Mitglied des Präsidialrats der Reichskammer der bildenden Künste und Sachberater für bildende Künste in der Reichsleitung der NSDAP.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Studium und Krieg
Der Sohn eines Architekten studierte zwischen 1911 und 1924 an der Kunstakademie in Weimar, bedingt unterbrochen durch seinen Einsatz als Frontsoldat des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg.
Weimarer Republik
Von 1924 bis 1933 arbeitete Ziegler als freischaffender Künstler.
NSDAP
Nach einer persönlichen Begegnung mit Adolf Hitler trat er 1925 in die NSDAP ein, wo er zum Sachberater für bildende Kunst in der Reichsleitung der Partei ernannt wurde.
Drittes Reich
Ab November 1933 lehrte Adolf Ziegler als ordentlicher Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München. Ziegler, ein äußert talentierter und auch technisch hervorragender Maler, rief mit seinen mit minutiöser Genauigkeit dargestellten allegorischen Frauenakten und Portraits die Bewunderung auch Adolf Hitlers hervor. 1937 wurde Ziegler bei der Pariser Weltausstellung mit einem Großen Preis für Malerei und Teppichkunst ausgezeichnet. Auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen zwischen 1937 und 1943 war er mit elf Gemälden vertreten.[1]
Präsident der Reichskunstkammer
Im November 1936 wurde Ziegler zum Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste in der Reichskulturkammer ernannt.
„Die vier Elemente“
Auf Adolf Zieglers Triptychon „Die vier Elemente“ (vor 1937) wurde das Ideal der deutschen Frau auf besonderes gekonnte Weise dargestellt. Es fand nicht nur als Ansichtskarte und in Kunstzeitschriften große Verbreitung, sondern schmückte auch, als großformatiger Gobelin nachgewebt, das „Deutsche Haus“ der Pariser Weltausstellung 1937. Im gleichen Jahr wurde es als eines der Hauptwerke der ersten „Großen Deutschen Kunstausstellung“ im „Haus der Deutschen Kunst“ in München ausgestellt. Adolf Hitler erwarb es für den „Führerbau“, das Parteizentrum der NSDAP (Nachfolger des Braunen Hauses) am Münchner Königsplatz, wo es repräsentativ über dem offenen Kamin angebracht wurde. In diesem Sitzungszimmer traf sich Hitler mit Chamberlain, Daladier und Mussolini zur Entspannung während der Verhandlungen für das Münchner Abkommen.
Ziegler zeigt die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft (von links nach rechts) als allegorische Frauenakte. Das antike kosmologische Thema der vier Elemente wird vom Künstler durch die schönen nordischen Frauen hervorragend symbolisiert. Die Allegorien nehmen skulptural stilisierte Posen ein. Sie sind von ihrem Postament herabgestiegen und treten dem Betrachter nun auf gleicher Ebene gegenüber, wodurch sie in ein greifbares Tugend- und Schönheitsideal verwandelt wurden.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Adolf Ziegler zunächst bei seiner Schwester in Baden-Baden. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde sein Buch „Die russische Gottlosenbewegung“ (Kösel Pustet, München 1932), wie die Bücher zahlloser deutscher Autoren in allen alliierten Besatzungszonen, auf die kommunistische Zensurliste der sogenannten auszusondernden Literatur gesetzt.
Familie
Ehe
Ziegler heiratete 1926 die Adoptivtochter des Industriellen Albert Pietzsch, die als Deutschstämmige in Valparaíso, Chile, geboren wurde. Am 3. Oktober 1938 in München kam Sohn Werner Peter zur Welt (andere Kinder sind möglich), aber das Paar ließ sich wohl scheiden (ggf. während seiner Zeit in Dachau). Die Ehefrau heiratete später erneut, Werner Peter Ziegler wurde vom Stiefvater adoptiert und machte als Peter Reistenhofer ( 29. Juli 2001 in Graz) als Schauspieler und Hotelier Karriere.
Auszeichnungen (Auszug)
Werke (Auswahl)
- Deutsche Frau
- Sitzender Akt (1912)
- Weiblicher Akt auf dem Diwan
- Die vier Elemente (vor 1937; Öl/Leinwand, 180 x 300 cm)
- Heute: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlung Moderner Kunst in der Pinakothek der Moderne
- Weiblicher Akt (vor 1942; Öl/Leinwand, 105 x 80 cm)
Bildergalerie
Zwei Jungen mit Segelboot
Erich und Alice Wronker mit ihrem Vater bei den Sitzungen für Adolf Ziegler
„Göttin der Kunst“