Keller, Alfred

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Alfred F.[1] Keller (Lebensrune.png 19. September 1882 in Bochum; Todesrune.png 11. Februar 1974 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Ritter des Ordens „Pour le Mérite“, Generaloberst der Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Keller als Hauptmann der Fliegertruppe
Ritterkreuzträger Keller
Von links: Generaloberst Alfred Keller (zu Besuch bei der 2. Fernstaffel/Aufklärungsgruppe Ob.d.L.), Hauptmann Klaus Pritzel und Hauptfeldwebel Linder an der Ostfront
NSFK-Korpsführer Alfred Keller

Am 5. April 1902, nach dem Abitur, trat Alfred Keller als Fahnenjunker der Preußischen Armee bei. Nach seiner Ausbildung im Heer war er Kompanie-Offizier im Pionier-Bataillon Nr. 17 in Thorn (Westpreußen) bis 19. Februar 1912. Am 20. Februar 1912 wurde er zur I. Ingenieur-Inspektion versetzt und der Fortifikation in Wilhelmshaven zugeteilt, dürfte aber ab August 1912 seine Ausbildung als Fliegerbeobachter in Metz absolvieren, anschließend die Flugzeugführerausbildung in Niederneuendorf und kam im Frühling 1913 zur Fliegerstation Darmstadt, wo er Aufklärungsflüge durchführte.

Am 2. August 1914 wurde er Führer der Flieger-Abteilung 27, 1915 Führer des Armeeflugparks 5 und 1916 Führer des Armeeflugparks 1 sowie gleichzeitig Führer der Flieger-Abteilung 40. Im Herbst 1916 wurde er dann Führer der Nachtfliegerabteilung 1 und am 1. April 1917 Kommandeur des Bombengeschwaders 1 der OHL.

„1915 wurde er Führer des Armeeflugparks 5 und 1916 des Armeeflugparks 1. 1916 wurde er dann zum Kommandeur der Feldflieger-Abteilung 40 ernannt. Diese Abteilung war eine speziell auf Nachtflüge spezialisierte Einheit. Da er sich auch hier bewährte, wurde Alfred Keller am 1. April 1917 zum Kommandeur des Bombergeschwaders 1 der Obersten Heeresleitung ernannt. Mit den schweren Bombern führte Keller mehrere erfolgreiche Nachtangriffe durch. Bei diesen Angriffen wurde vor allem Dünkirchen, der Haupt-Etappen-Stützpunkt des britischen Expeditionskorps schwer bombardiert, so daß die Briten mitten in der Flandernschlacht ihren Stützpunkt nach Calais verlegen mußten. Für diesen Erfolg erhielt ‚Bomben-Keller‘ am 4. Dezember 1917 den Orden ‚Pour le mérite‘ verliehen. 1918 führte er schwere Nachtangriff gegen Paris, so daß die französische Armee gezwungen war, Flak-Geschütze zum Schutz ihrer Hauptstadt von der Front abzuziehen.“ — Lexikon der Wehrmacht

Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Flieger für Deutschlands Freiheit, am 1. Dezember 1918 wurde er offiziell beurlaubt bzw. freigestellt und wurde Leiter des Landflugdienstes der Deutschen Luft-Reederei (DLR), Vorläuferin der Lufthansa. Am 16. Januar 1920 erhielt er seinen Abschied von der Vorläufigen Reichswehr, er blieb bis 30. April 1923 Leiter des Landflugdienstes und wurde anschließend Leitender Angestellter bei der Junkers-Luftreederei (Junkers Luftverkehr AG), zuletzt Geschäftsführer der Danziger Luftpost bis 30. April 1925.

Vom 1. Mai 1925 bis 31. Dezember 1933 war er Leiter der Verkehrsfliegerschule Staaken, später in Braunschweig.

Drittes Reich

1934 trat er als Oberst der Reichswehr erneut bei und half beim Auf- und Ausbau der noch nicht enttarnten Luftwaffe. Vom 26. Juni 1943 bis zur Kapitulation der Wehrmacht war er Korpsführer des NSFK.

Weitere Dienststellen

  • Oberst im Pionier-Bataillon 2, kommandiert zum Reichsluftfahrtministerium und weiterhin Leiter der Verkehrsfliegerschule Braunschweig: 1. bis 31. Jan. 1934
  • In das RLM versetzt und weiterhin Leiter der Verkehrsfliegerschule Braunschweig: 1. Feb. 1934 bis 30. Apr. 1934
  • Unter Belassung in seiner Stellung als Leiter der Verkehrsfliegerschule Braunschweig dem Kommandeur der 1. Flieger-Division zur Verfügung gestellt: 1. Mai 1934 bis 30. Juni 1934
  • Kommodore des KG 154 und Fliegerhorst-Kommandant Faßberg: 1. Juli 1934 bis 31. März 1935
  • Höherer Flieger-Kommandeur im Luftkreis IV: 1. April 1935 - 30. September 1937
  • Offizier z. b. V. des RLM und Ob.d.L.: 1. bis 31. Oktober 1937
  • Mit der Vertretung des Kommandierenden Generals im Luftkreis I beauftragt: 1. November 1937 bis 31. Dezember 1937
  • Kommandierender General und Befehlshaber im Luftkreis II: 1. Januar bis 31. Juli 1938
  • Kom.Gen. und Befehlshaber des Luftwaffen-Kommandos Ostpreußen: 1. August 1938 bis 31. Januar 1939
  • Unter Beibehaltung des Ranges eines Kommandierenden Generals Kommandeur der 4. Flieger-Division (ab Oktober 1939 IV. Fliegerkorps): 1. Februar 1939 bis 2. Oktober 1939
  • Kom.Gen. IV. Fliegerkorps: 3. Okt. 1939 bis 19. Aug. 1940 (Nachfolger war General der Flieger Kurt Pflugbeil)
  • Chef der Luftflotte 1 und Befehlshaber Ost: 20. August 1940 bis 25. Juni 1943
  • Führerreserve OKL: 26. Juni 1943 bis 8. Mai 1945 (Freistellung für die Leitung des NSFK)

Neujahrsbefehl des NSFK-Korpsführers 1. Januar 1944

„Führer und Männer des NS.-Fliegerkorps!
Alfred Keller, Grabstätte.jpg
Ein Jahr harter Erprobung und stolzer Bewährung ist zu Ende gegangen. Groß waren die Opfer, die die tapfer kämpfende Front und die trotz schwerster Bedrängnis unermüdlich schaffende Heimat für den Bestand und den Endsieg des Großdeutschen Reiches gebracht haben. Das Nationalsozialistische Fliegerkorps hat an der Erfüllung der ihm vom Führer und vom Reichsmarschall zugewiesenen Aufgaben allen Schwierigkeiten zum Trotz planvoll gearbeitet und Erfolge erzielt, die an der Erhaltung der Schlagkraft unserer Luftwaffe maßgeblichen Anteil haben.
Für diese Leistung danke ich allen Führern und Männern des Korps. Ein neues Jahr hat begonnen. Es wird uns stets einsatzbereit und pflichtbewußt in der treuen Gefolgschaft des Führers finden.
Nichts für uns, alles für Deutschland – für Führer, Volk und Vaterland.
Heil dem Führer!
Der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps Keller, Generaloberst“[2]

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland und seiner Kriegsgefangenschaft (bis zum 10. Oktober 1947; zuerst Kriegsgefangenenlager Trent Park, danach Speziallager XI bzw. Special Camp 11) gründete er u. a. die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger, deren Vorsitzender er auch einige Jahre war.

Tod

Generaloberst a. D. Keller verstarb 1974 im Alter von 91 Jahren in Berlin und ruht mit Gemahlin und Sohn auf dem Waldfriedhof Zehlendorf. Unweit seines Grabes ruht auch der Ritterkreuzträger Alfred Ziemann.

Familie

Alfred Keller war mit Emmy Christa, geb. Schenck verheiratet. Der Ehe sind mindestens zwei Kinder entsprossen. Die Tochter Annelie wanderte mit ihrem Ehemann in die VSA aus, sie lebte zuletzt in Florida.

Hans-Helmut Keller

Sohn Hans-Helmut war Leutnant der Luftwaffe der Bundeswehr und Flugzeugführer im Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“. Am 16. September 1958 befand er sich als Beobachter des Truppenmanövers der 2. Panzergrenadierdivision in einem Transporthubschrauber (Vertol H-21C) der VS-amerikanischen Heeresflieger (3. US Panzerdivision), als der Heckmotor ausfiel und der Hubschrauber zwischen Elmshausen und Caldern abstürze. Der 24jährige Hans-Helmut Keller und der 25jährige VS-amerikanische Hubschrauberführer Oberleutnant David Duebemeau waren auf der Stelle tot. Hans-Helmut ruht im Gemeinschaftsgrab seiner Eltern.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Ggf. Friedrich, Fritz oder Ferdinand
  2. In: „FLUGSPORT", Nr. 1/1944, Bd. 36
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 435, ISBN 978-3-938845-17-2