Krauß, Alfred

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Feldmarschalleutnant Alfred Kraus(s).jpg

Alfred Krauß (Lebensrune.png 26. April 1862 in Zara; Todesrune.png 29. September 1938 in Bad Goisern) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, militärwissenschaftlicher Schriftsteller und militärischer Denker, zuletzt Kaiserlich-Königlicher General der Infanterie in der kaiserlichen und königlichen Armee, Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ im und ab dem 1. April 1938 Charakter als General der Infanterie der Wehrmacht. Er war nach dem Beitritt Österreichs zum Großdeutschen Reich Führer des Nationalverbandes Deutscher Offiziere in Wien und als Mitglied des Reichstages Abgeordneter der NSDAP sowie SA-Brigadeführer. Als militärischer Denker und als Heerführer wird Krauß zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der k. u. k. Armee des Ersten Weltkriegs gerechnet.

Werdegang

General der Infanterie (k. u. k.) Alfred Krauß.jpg
General der Infanterie Alfred Krauß.jpg

Krauß absolvierte 1878/81 die Militär-Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen – heute politisch in der Tschechei liegend, unter dem Namen Hranice na Moravě – und 1881/83 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Nach Truppen- und Stabsdienst und weiterer Ausbildung an der Kriegsschule in Wien 1886/88 wurde er 1894 zur Militärakademie in Wiener Neustadt als Lehrer für Taktik versetzt, seit 1897 war er wieder im Stabsdienst tätig und wurde 1904 als Oberst Chef der III. (Intendanz) Sektion des Technischen Militärkomitees in Wien und gleichzeitig Kommandant der administrativen Militärfachkurse. In dieser Funktion gewann Krauß wesentliche Einblicke in die Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft, seine Bemühungen galten besonders den wirtschaftlichen Mobilisierungsvorbereitungen, der Organisierung des Nachschubes, den Transportproblemen, der Motorisierung der Armee, der Einführung fahrbarer Feldküchen nach russischem Vorbild und der Ausarbeitung einer neuen Verpflegsvorschrift. Im Oktober 1910 auf Wunsch Conrads zum Kommandanten der Kriegsschule ernannt (Generalmajor, 1913 Feldmarschalleutnant), erwarb sich Krauß bedeutende Verdienste um die Ausbildung der Generalstabsoffiziere.

Im Ersten Weltkrieg war er Kommandeur des Kombinierten Korps „General Alfred Krauß“ und Generalstabschef der Balkanstreitkräfte. Im Mai 1915 wurde er zum Generalstabschef der Südwestfront ernannt. Er übernahm dann im Mai 1918 als Kommandierender General das Oberkommando der I. Armee sowie der 2. Ost-Armee und war zugleich Kommandant der Ukraine. Er war ferner k. u. k. Geheimer Rat.

Krauß betätigte sich im Ruhestand sehr erfolgreich publizistisch. Zunächst kritisierte er scharf den Verlauf des Krieges und hier besonders die eigenen Fehler, dann wandte er sich immer mehr politischen Themen zu. Hierbei trat Krauß nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns und des Deutschen Kaiserreiches für den staatlichen Zusammenschluß der Deutschen und damit für den Beitritt Österreichs an das Deutsche Reich ein.

Als einer der ersten Vorkämpfer des Nationalsozialismus war es ihm noch vergönnt, die Befreiung seiner Heimat zu erleben: als die größte Ehrung seines Lebens empfand er die Einladung von Adolf Hitler auf den Obersalzberg. Die NS-Kriegsopferversorgung, der der Sieger von Flitsch besonders nahe stand, ehrte das Andenken des Helden, indem sie die bei Wien in seiner Anwesenheit eingeweihte Kriegersiedlung – die erste in der Ostmark – nach ihm General Alfred–Krauß-Siedlung benannte.[1]

Chronologie

  • Volksschule in Werschetz (Banat) und Ödenburg
  • Untergymnasium Teschen (Schlesien)
  • Militäroberrealschule in Mährisch-Weißkirchen mit Matura
  • Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt
  • 18. August 1883 als Leutnant ausgemustert zum k. u. k. Infanterie-Regiment Nr. 11
  • 1886 bis 1888 Frequentant der Kriegsakademie
  • November 1888 Generalstabsoffizier der 20. Inf.-Brigade in Königgrätz
  • 1891 Hauptmann im Generalstab im 5. Korpskommando in Preßburg
  • 1894 bis 1897 Lehrer der Taktik an der Theresianischen Militärakademie (TherMilAk)
  • 1897 Generalstabschef der 2. Inf.-Division in Jaroslau
  • 1.11.1899 Generalstabschef der 33. Inf.-Division in Komorn
  • 1.5.1901 Oberstleutnant i. G.
  • November 1901 Kommandeur eines Bataillons im k. k. Landwehr Infanterie-Regiment „Graz“ Nr. 3
  • 15.5.1904 Chef der III. Sektion des Technischen Militärkomitees in Wien
  • 1.11.1904 Oberst i. G.
  • 28.9.1910 auf Wunsch Franz Conrad von Hötzendorfs Kommandeur (Kommandant) der K. u. K. Kriegsschule (Kriegsakademie) Wien
  • 1.11.1910 Generalmajor
  • 10.11.1913 Feldmarschall-Leutnant
  • 24.8.1914 Kommandant 29. 29. Inf.-Division auf dem serbischen Kriegsschauplatz (Vernichtung der Timokdivision)
  • September 1914 Kommandeur des „Kombinierten Korps General Alfred Krauß“ in Syrmien
  • 22.12.1914 Generalstabschef der Balkanstreitkräfte
  • 20.5.1915 Generalstabschef der Südwestfront
  • 1916 Generalstabschef der Heeresgruppe „Erzherzog Eugen“ (Tirol)
  • 2.3.1917 Kommandeur des I. Korps (Flitsch)
  • 1.8.1917 General der Infanterie
  • 17.5.1918 Kommandeur der Ostarmee (Ukraine)
  • Dezember 1918 in den Ruhestand versetzt
  • 9.3.1920 Führer des Nationalverbandes deutschösterreichischer (später: deutscher) Offiziere in Österreich
  • 1.4.1938 Charakter als General der Infanterie des Deutschen Heeres verliehen

Familie

Hauptmann Alfred Krauß, Sohn des k. k Generalstabsarztes Dr. med. Franz Krauß (1824–1905) und seiner Gemahlin Maria Rosalia, geb. Deixler (1841–85), heiratete 1894 in Graz seine Verlobte Ida (1868–1939), Tochter des Regierungsrates Eduard Weeber. Aus der Ehe sind zwei Söhne entsprossen.

Sein jüngerer Bruder war Rudolf Krauß (1863–1943), General der Infanterie und Korpskommandant im Ersten Weltkrieg.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Moltke, Benedek und Napoleon, Wien 1901. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • 1805 der Feldzug von Ulm (1912) (PDF-Datei)
  • Der Durchbruch von Flitsch Oktober 1917
  • Unser Deutschtum!, Salzburg 1920
  • Die Ursachen unserer Niederlage, München 1920 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
    • Die Ursachen unserer Niederlage; Erinnerungen und Urteile aus dem Weltkrieg (1921) (PDF-Datei)
  • Die Wesenseinheit von Politik und Krieg als Ausgangspunkt einer deutschen Staatslehre, 1921.
  • Die Bedeutung Österreichs für die Zukunft des deutschen Volkes, Hannover 1923.
  • Das „Wunder von Karfreit“, im besonderen der Durchbruch bei Flitsch und die Bezwingung des Tagliamento, München 1926.
  • Der Irrgang der deutschen Königspolitik, München 1927.
  • Führertum, Bern 1931.
  • Gestalter der Welt, München München 1932.
  • Gebirgskrieg, 1935.
  • Theorie und Praxis in der Kriegskunst, München 1936.

Verweise

Fußnoten

  1. Deutsche Kriegsopferversorgung. Monatsschrift der Frontsoldaten und Kriegshinterbliebendender National–Sozialistischen Kriegsopferversorgung (NSKOV.) e. V., 7. Jahrg. November 1938