Ali, Ayaan Hirsi
Ayaan Hirsi Ali (Ayaan Hirsi Magan Isse Guleid Ali Wai'ays Muhammad Ali Umar Osman Mahamud; [1] * 13. November 1969 in Mogadischu, Somalia) ist eine somalische Schriftstellerin und Politikerin in den Niederlanden, die als Frauenrechtlerin und Islamkritikerin bekannt ist. Sie war vom 30. Januar 2003 bis zum 15. Mai 2006 Mitglied der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments für die VVD. wegen des salafistischen Verfolgungsdruck in den Niederlanden, setzte sie ihre Öffentlichkeitsarbeit in den Vereinigten Staaten von Amerika fort. Sie plädiert für eine Trennung von Wissenschaft und Religion sowie Staat und Religion in islamischen Ländern. Ohne diese Trennung könne keine Rede sein von einem „friedlichen Islam“.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ayaan Hirsi Ali (eigentlich Ayaan Hirsi Magan) wurde am 13. November 1969 in Mogadischu, Somalia, als Tochter des Politikers Hirsi Magan Isse geboren. Ihre Mutter war die vierte Frau ihres Vaters (→ Vielweiberei), der einerseits ein Gegner des somalischen Regierungschefs Muhammad Siad Barré war, andererseits ein strenggläubiger Mohammedaner. Die Familie (vier Frauen, fünf Töchter und ein Sohn) mußte nach dem somalischen Staatsstreich von 1969 ins politische Exil fliehen, zunächst nach Saudi-Arabien, später nach Äthiopien und Kenia.
Ayaan Hirsi Ali erhielt eine orthodox-islamistische Erziehung. Auf Drängen ihrer Großmutter wurde sie im Alter von fünf Jahren ohne Betäubung nach mohammedanisch-afrikanischer Unsitte „beschnitten“ (→ Genitalverstümmelung). In Kenia besuchte Ayaan Hirsi Ali die Schule. Im Kindesalter brach ihr ein Koranlehrer den Schädel als er sie züchtigte, wie sie mehrfach berichtete. Auf einer islamistischen Mädchenschule machte Ayaan Hirsi Ali das Abitur.
Der Vater Alis verabredete 1992, daß sie einen in Kanada lebenden Cousin heiraten sollte. Während des Zwischenstops ihres Flugs nach Kanada in der BRD, setzte sie sich in die Niederlande ab und wurde dort als Asylantin anerkannt. 1997 erhielt sie den Paß der Niederlande. Von 1995 bis 2000 studierte sie Politikwissenschaften an der Universität Leiden.
Als im November 2004 Islamisten den niederländischen Filmregisseur Theo van Gogh ermordeten, befestigten sie an seiner Leiche einen an Ali gerichteten Drohbrief. Seither lebt sie unter ständigem Polizeischutz. Später wanderte sie aus Sicherheitsgründen in die VSA aus. Seit April 2013 besitzt sie den VS-amerikanischen Paß.
Privates
Ali ist mit dem britischen Historiker Niall Ferguson verheiratet. Aus der Beziehung ging bisher ein Kind hervor (→ Rassenschande).
Zitate
- „Ich will keine Märtyrerin werden – und doch will ich weitermachen. [...] Nein, ich werde mich überhaupt nicht anpassen. Hinter verschlossenen Türen sagen die Menschen: Ja, der Islamismus ist gefährlich, aber gegen den Rest ist nichts einzuwenden. Ich sage: Der Islam in Reinform ist lebensgefährlich. [...] Was unsere Freiheit bedroht, ist nicht zuletzt die untergeordnete Stellung der Frauen im Islam. Wenn man diese Stellung verbessert, wird innerhalb des Islam ein Umbruch stattfinden. Es sind die Frauen, die die Kinder gebären und erziehen. Darum wende ich mich an Frauen und Mädchen. Sie sind der Schlüssel für Veränderungen.“[2]
Filmbeitrag
Submission (Theo van Gogh/Ayaan Hirsi Ali) - (Islamkritik)
Auszeichnungen
- 2006: Europäer des Jahres
- 2012: Axel-Springer Ehrenpreis[3]
Siehe auch
Verweise
- Ayaan Hirsi Ali-Weltnetzseite (deutsch, niederländisch, englisch, französisch)
- Beiträge von Hirsi Ali
- „Islamkonferenz: Sie wissen nichts vom Holocaust“, Die Welt, 16. Dezember 2006
- „Der Islam macht es Europa nicht leicht“, Die Welt, 21. Oktober 2006
- The Right to Offend. Transkript einer Rede vom 9. Februar 2006 in Berlin
- Moving stories: Ayaan Hirsi Ali, BBC, 23. Dezember 2003, mit Audio-Datei
- „Islam’s Silent Moderates“, The New York Times, 7. Dezember 2007
- Aufzeichnungen bei Youtube vom Vortrag bei einer Veranstaltung von Atheist Alliance International: [1] und [2]
- Artikel
- Christian Geyer und Nils Minkmar: Ayaan Hirsi Ali im Gespräch. „Die schleichende Scharia“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Oktober 2006, Nr. 230, S. 39 mit Artikel-Dossier
- Abdelkader Benali: „Das Ende der Toleranz?“ Neue Zürcher Zeitung, 20. Mai 2006
- Peter Philipp: „Am Fall Hirsi Ali ist Europa gescheitert“, Deutsche Welle, 17. Mai 2006
- Anna Reimann: Konferenz zu Ehrenmorden: "Jedes Jahr ein neues Ruanda", Spiegel Online, 9. März 2006
- Nils Minkmar: „Ich werde nicht die Klappe halten“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Februar 2006
- Constanze von Bullion: „Die Anklägerin“, Tagesspiegel, 31. Mai 2005
- Christopher Caldwell: „Daughter of the Enlightenment“, New York Times, 3. April 2005
- Werner A. Perger: „Wovor haben diese Männer Angst?“ Die Zeit, 1. Dezember 2004
- Leon de Winter: „Vor den Trümmern des großen Traums“, Die Zeit, Nr. 48, 18. November 2004
- Susannah Hickling: „Eine mutige Stimme“, Reader's Digest, Januar 2006
- zum Film Submission (Part I)
- Submission (Part I) als Google Video (kleines Format) und großes Format, arabischer und englischer O-Ton mit niederländischer Untertitelung, 11 Min. livestream
- Essay auf filmtext.com
- Filmrezension, The Village Voice, 16. November 2004