Windisch, Alois

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Oberst Alois Windisch

Alois Windisch (Lebensrune.png 3. Februar 1892 in Bad Fischau, Österreich; Todesrune.png 28. Dezember 1958 in Wiener Neustadt)[1] war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr, des Bundesheeres und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Windisch war einer von nur zwei ehemaligen k. u. k. Offizieren, denen sowohl das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens als auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde.

Chronologischer Werdegang

Alois Windisch als Major des 1. Bundesheeres
  • Geboren 1892 in Bad Fischau (Niederösterreich) als Sohn als zweites Kind des Volksschuldirektors Alois Windisch (1862–1934) und Maria Windisch, geb. Gruber (1867–1945)
  • Besuch der Volksschule
  • 1903 bis 1907 Besuch Unterrealschule in Wiener Neustadt
  • 1907 Besuch der k. u. k. Infanterie-Kadettenschule in Wien-Breitensee (Jahrgangsbester)
  • 1910 Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt
  • 18. August 1913 ausgemustert und in die Gemeinsame Armee übernommen und als Zugsführer der 9. Kompanie des K.u.k. Oberösterreichischen Infanterie-Regimentes „Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein“ Nr. 14 in Linz eingesetzt
  • Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde sein Regiment mobilisiert und zur Sicherung der Pyrnbahn eingesetzt; Bataillonsadjutant in Galizien
  • 1914 Einteilung als Kommandant (Kompanieführer) der 9. Feldjäger-Kompanie
  • Nach mehrmaligen Verwundungen kehrte er an die Kriegsfront zurück und erwarb 1917 an der Dolomitenfront für Kämpfe an der Brenta[2] (Erstürmung des Monte Meletta gemeinsam mit Major Konstantin Valentini, dem „Eroberer der Meletta“) als Kommandant einer Gefechtsgruppe den Militär-Maria-Theresien-Orden
    • „Die dem eigenen Antrieb erprobter Unterführer entsprungene, überaus kühne Tat fand höchste Anerkennung, indem das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens verliehen wurde: dem Major Konstantin Valentini, Kommandanten des 2. Bataillons des KSchR. III, dem Major Béla v. Szilley des HR. 15, Kommandanten des Bataillons X/14, und dem Oberleutnant Alois Windisch, Kommandanten der Maschinengewehrkompagnie X/14.“
  • Nach Ende des Krieges eintritt in die Volkswehr
  • 1920 in das 1. Bundesheer übernommen
  • Grenzschutzdienst 1921–1922 im Burgenland
  • Verleihung und Ernennung durch Entschließung des Bundespräsidenten im Jahre 1925 des Titels „Stabshauptmann“
  • 1938 Einberufung in die Deutsche Wehrmacht und mit der Aufgabe betraut, in der damaligen Jäger-Kaserne das Gebirgsjäger-Regiment 139 aufzustellen
  • Einsatz bei der Deutschen Wehrmacht:
    • 1939 Sudetenland, anschließend Polenfeldzug
    • 1940 Berlin, anschließend Norwegen und Einsatz in Narvik (→ Unternehmen „Weserübung“) der 3. Gebirgs-Division unterstellt
    • 1941 Mit dem Regiment an die Eismeerfront verlegt
    • Januar 1943 Kommandeur der Kriegsgefangenen im Bezirk Kirowograd, anschließend zum Kommandeur vom Grenadier-Regiments 383 (kroatisch) ernannt
    • Juli 1943 Führerreserve versetzt
    • 16. Februar 1944 Mit der stellvertretenden Führung der 292. Infanterie-Division beauftragt (als Nachfolger von Generalleutnant Dipl. Ing. Richard John)
    • 10. April 1944 Führerreserve versetzt
    • 30. Juli 1944 Nachfolger von Generalleutnant Bruno Ortner Kommandeur der 281. Sicherungs-Division im Nordabschnitt der Ostfront
    • 19. September 1944 Kommando an Generalleutnant Bruno Ortner; Führerreserve
    • 9. Oktober 1944 Nachfolger von Generalleutnant Martin Gareis Kommandeur der bodenständigen 264. Infanterie-Division, Anfang Dezember 1944 im Kessel von Knin vernichtet
    • Rahmen wurde zur Wiederaufstellung dem Wehrmachtsbefehlshaber Dänemark zugeführt
    • 28. Januar 1945 Führerreserve versetzt
    • März 1945 Führung des Sonderstabes der Heeresgruppe F
    • In der Nacht vom 8. Mai 1945 zum 9. Mai 1945 in der Nähe von Summerau Gefangennahme durch VS-amerikanische Truppen und noch im selben Jahr an die Sowjets übergeben
  • Mai 1946 Auslieferung an Jugoslawien, nach Folter und Entbehrungen Verurteilung zum „Tod durch Erschießen“, Tag und Nacht gefesselt, nur zur Körperpflege wurden ihm die Handfesseln abgenommen
    • Bemühungen der Bundesregierung zur Rückführung von österreichischen Kriegsgefangenen gestalteten sich äußerst schwierig
    • Keine Auskunft durch Jugoslawien über den Verbleib des Generalmajors
  • 30. Juni 1952 Nach Interventionen von Angehörigen, seinen ehemaligen Kameraden Entlassung aus der Gefangenschaft
    • Bei seiner Rückkehr vom damaligen Staatssekretär Ferdinand Graf (später erster Verteidigungsminister) am Bahnhof Rosenau in Kärnten feierlich empfangen

Tod

Nach langer schwerer Krankheit, nach der physischen und psychischen Auszehrung während seiner jugoslawischen Folterhaft, starb Generalmajor a. D. Alois Windisch 1958 in Wiener Neustadt und wurde am 2. Januar 1959 in Bad Fischau feierlich beigesetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • Walter A. Schwarz: Generalmajor a. D. Alois Windisch – Ein Soldatenleben (1892–1958), Österreichische Gesellschaft für Ordenskunde (1996)

Verweise

Fußnoten

  1. Generalmajor Windisch, AloisDas-Ritterkreuz.de
  2. „Was in den Vorwochen in tagelangem blutigem Ringen nicht hatte erreicht werden können, war nun in wenigen Stunden vollbracht worden. Kaiserschützen vom III. Regiment sowie die Oberösterreicher vom Bataillon X/14 waren mit bewundernswerter Schneid über den Mt. Miela, wohin auch Egerländer Feldjäger gelangten, weiter vorgedrungen und hatten ungeachtet der von Süden anrückenden italienischen Reserven und der im Norden auf den Mt. Castelgomberto und bei der Mga. Lora stehenden Alpini die höchstbetroffenen Verteidiger der Melettaschanzen im Rücken angegriffen und nach wirrem Handgranatenkampf zur Übergabe gezwungen. Durch das geschilderte kühne Vorgehen wurden alle Anordnungen der höheren Führung überholt. Aus der Flut der einlaufenden Meldungen war kein klares Bild über die Vorgänge zu gewinnen. Selbst als die einbrechende Dunkelheit (etwa 4h nachm.) den Bewegungskampf zum Stillstand brachte, blieb die Lage undurchsichtig. Immerhin konnte jetzt festgestellt werden, daß der Mt. Zomo trotz neuer Versuche von der 52. ID. nicht hatte vollständig genommen werden können. Die Eroberung des Melettagipfels bestätigte sich. Überraschenderweise befand sich aber der Mt. Castelgomberto noch im Besitz des Feindes. Dagegen erschien es begreiflich, daß die Kaiserschützen und die Einundachtziger auf den Südhängen des Mt. Miela und des Mt. Badelecche noch in lebhaftem Gefecht mit Truppen standen, die über Foza und Valcapra herangerückt waren; Flieger hatten am Nachmittag eine lange Infanteriekolonne im Anmarsch dahin beobachtet. Erfreulich war nun der nächste Abendbericht des FML. Kletter, wonach die 18. ID. ihre Truppen zur Verfolgung des gegen die vorgenannten Ortschaften wieder zurückweichenden Feindes aufgerufen habe, um am kommenden Tage die beiden Bergzungen Foza—S. Francesco und Valcapra—Sasso Rosso vom Feinde zu säubern. Diese Absicht entsprach vollkommen den Wünschen des Armeekommandos, das nun auch dem III. Korps befahl, am 5. Dezember den Angriff fortzusetzen und wenn möglich auf dem Südrand der oberen Val Frenzela (Valle dei Ronchi) festen Fuß zu fassen. Der Erfolg des ersten Kampftages überstieg die kühnsten Hoffnungen. Der mächtigste Eckpfeiler des Feindes auf den Hochflächen war mit einem einzigen scharfen Schlag zu Fall gebracht worden. Viele Tausende Italiener, darunter zwei Brigadegeneräle, hatten die Waffen strecken müssen, zahlreiche Geschütze wurden erbeutet. Es bestand kein Zweifel, daß das gesteckte Ziel, die Frenzelaschlucht, am 5. Dezember erreicht werden würde. Daher konnte man schon jetzt daran denken, möglichst darüber hinauszugehen. GO. Scheuchenstuel gab den Unterführern seine Absicht kund, ‚in den nächsten Tagen die Linie Mt. Sisemol—Stenfle—Col del Rosso—Cold'Echele zu gewinnen‘, weshalb es erwünscht wäre, daß das III. Korps ‚noch am 5. Dezember unter Mitwirkung der deutschen Batterien sich des Mt. Sisemol bemächtigen würde‘.“
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 788, ISBN 978-3-938845-17-2