Altmann, Gustav

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Oberleutnant Altmann bei der Ritterkreuz-Verleihungszeremonie im Führerhauptquartier „Felsennest“ am 16. Mai 1940 für seine Leistungen beim Kommandounternehmen Eben Emael.

Gustav Altmann (Lebensrune.png 13. April 1912 in Britz, Kreis Angermünde; Todesrune.png 20. Februar 1981 in Reinhardshagen, Kreis Kassel) war ein deutscher Polizist und Offizier der Wehrmacht, Fallschirmjäger der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er war an der Eroberung des belgischen Forts Eben Emael am 10. Mai 1940 beteiligt.

Leben

Major Gustav Altmann, Kunstzeichnung von Wolfgang Willrich

Nach seiner schulischen Ausbildung trat er am 9. April 1931 als Polizeianwärter zur Polizeischule Kiel und wurde dann in die Landespolizeigruppe „Wecke“ übernommen, die am 1. Oktober 1935 in Regiment „Hermann Göring“ umbenannt wurde.

Vom 1. Juni bis zum 29. September 1937 nahm er an einem Offiziers-Auswahl-Lehrgang in Berlin-Gatow teil und kam dann am 4. November 1937 zur 11. Kompanie des Regiments „General Göring“ nach Berlin-Reinickendorf, der heutigen Julius-Leber-Kaserne der Bundeswehr.

Am 17. Dezember 1937 zum Leutnant befördert, kam Altmann mit Beginn des Polenfeldzuges zur 1. Kompanie des Fallschirm-Jäger-Regiments 1 nach Stendal. Dort wurde er am 1. April 1939 zum Oberleutnant befördert.

Im Zuge der Vorbereitungen zum Westfeldzug 1940, wurde Altmann mit seiner Kompanie (1./FJR1) am 1. März 1940 zur Versuchs-Abteilung „Friedrichshafen“ versetzt. Ziel der dortigen Ausbildung war es, die Eroberung des als uneinnehmbar geltenden Forts Eben Emael am Albert-Kanal zu trainieren.

Die Sturm-Abteilung „Koch“ wurde für diesen Zweck in verschiedene Sturmgruppen aufgeteilt, die jeweils verschiedene Einsatzziele erhielten. Oberleutnant Altmann erhielt die Führung der Sturmgruppe „Stahl“, die die Eroberung der Brücke über den Albert-Kanal bei Veldwezelt zum Ziel hatte.

Mit Beginn der Kampfhandlungen am 10. Mai 1940 wurden die verschiedenen Sturmgruppen mittels Lastensegler abgesetzt. Der Gruppe „Stahl“ gelang es die Brücke gegen 5.24 Uhr zu besetzen und eine vorbereitete Sprengung durch belgische Truppen zu verhindern. Den Soldaten um Oberleutnant Altmann gelang es die Brücke gegen schwerstes Angriffsfeuer der 7. belgischen Infanteriedivision zu halten und bis zum Eintreffen eines verstärkten Bataillons des Schützen-Regiments 33 zu verteidigen. Die Brücke bei Veldwezelt über den Albert-Kanal war die einzige Brücke auf dem Vormarschweg nach Antwerpen. Für diesen glorreichen Erfolg wurde Altmann am 12. Mai 1940 mit beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Weiterhin wird er am 16. Mai 1940 zum Hauptmann befördert.

Mit Abschluß der erfolgreichen Kämpfe wurde Altmann am 1. Oktober 1940 zum Chef der 2. Kompanie des Sturm-Regiments 1 ernannt. Mit dieser Kompanie nahm er an dem Unternehmen „Merkur“ auf Kreta teil und geriet dort am 22. Mai 1941 auf der Halbinsel Akrotiri in britische Gefangenschaft. Die 2. Kompanie, ca. 150 Mann, sollte mittels 15 Lastensegler in der Nähe der dortigen Flak-Stellungen abgesetzt werden, um so den Weg für das Fallschirmjäger-Regiment 3 zu ebnen. Die Kompanie erlitt jedoch 108 Verluste, wobei sich Altmann, sowie die Zugführer Oberleutnant Möhr und Leutnant Rümmler, ergeben mußten. Sie verblieben bis zum Kriegsende in Kriegsgefangenschaft. Am 9. Juni 1941 wurde Altmann im Wehrmachtbericht erwähnt:

In den Kämpfen um Kreta zeichneten sich die unter Führung von Major Koch, Hauptmann Altmann und Oberleutnant Genz[1] stehenden Fallschirmverbände durch Kühnheit und Heldenmut aus.[2]

Am 24. August 1942 wurde der sich in Kriegsgefangenschaft befindliche Altmann (u. a. in Akrotiri, Zypern, seit 1925 britische Kronkolonie) mit Wirkung vom 1. September 1942 zum Major befördert.

Tod

Major a. D. Gustav Altmann verstarb am 20. Februar 1981 in Reinhardshagen im Kreis Kassel.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Alfred Genz hat auf tragischer Weise seine beiden Brüder auf Kreta verloren: Günther Genz (FJR3) und Harald Genz (2./LL.St.Rgt) fielen beim Unternehmen „Merkur“.
  2. 2,0 2,1 Die Wehrmachtberichte 1939–1945, Band 1, 1. September 1939 bis 31. Dezember 1941, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1985, S. 565, ISBN 3-423-05944-3
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 793, ISBN 978-3-938845-17-2