Sutton, Antony

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Antony Cyril Sutton (Lebensrune.png 14. Februar 1925 in London, England; Todesrune.png 17. Juni 2002 in Reno, Nevada) war ein englischer Ökonom, Historiker und Schriftsteller. Seine Werke beschäftigen sich mit dem Wirken plutokratischer Hintergrundmächte wie etwa Skull and Bones. Auch war er Verfasser antideutscher Beschuldigungsliteratur.

Werdegang

Sutton studierte an den Universitäten von London, Göttingen und Kalifornien und erhielt seinen D.Sc. Grad von der University of Southampton, England. Er war Ökonomieprofessor an der California State University in Los Angeles und von 1968 bis 1973 Forschungsstipendiat an der Hoover Institution der Stanford University. Suttons Werke thematisieren allgemein unbekannten Handels- und Finanzbeziehungen der „amerikanischen“ Wirtschaftselite („Wall Street“) zu Staaten und Institutionen, die deren erklärte Gegner waren. Hierzu gehören „Wall Street and the Bolshevik Revolution“, „Wall Street and the Rise of Hitler“ sowie „Wall Street and FDR“.

„Wall Street and the Rise of Hitler“

1976, 31 Jahre nach dem deutschen Zusammenbruch, veröffentlichte Sutton sein Buch „Wall Street and the Rise of Hitler“, das darlegen will, Adolf Hitler bzw. die nationalsozialistische Bewegung seien seit den 1920er Jahren aus Finanz- und Industriekreisen der USA finanziell gefördert worden. Das Buch genügt indes nicht Maßstäben historischer Forschung und Darstellung, sondern der Verfasser berichtet Gerüchte und „stützt“ sich auf das, was Journalisten in verschiedenen Auslandszeitungen ohne Belege folgerten, andeuteten, behaupteten oder insinuierten. Sutton legt keine Beweise vor, sondern baut kunstvoll ein Gewirr von Namen auf, die – oft wiederum über Dritte – miteinander in Verbindung gestanden haben sollen.

Für angebliche Geldflüsse gibt es keine Belege, schon nicht was Henry Ford als angeblichen Finanzier der Nationalsozialisten angeht: Sutton nennt im Kapitel 6 („Henry Ford und die Nazis“)[1] keinen Betrag, kein Datum, keinen Zuwendungsnachweis, keine stützende Eidesstattliche Versicherung, keine gerichtliche Feststellung, benennt keinen etwaigen Mittelsmann oder Überbringer, keine etwa beteiligte Institution und keine Beschreibung von Tatsachen oder Umständen, wie oder über wen konkret eine „Unterstützung“ an einen Empfänger in einer NS-Gliederung oder an eine NS-Person gegangen sein soll.

So gehört die Veröffentlichung zum Genre antideutscher Beschuldigungsliteratur. Der Verlag, der mit dem Abstand von 32 Jahren (2008) die deutsche Ausgabe besorgte, ließ bereits auf der Rückseite des Buchumschlags wissen:

„Suttons Buch sollte jedoch nicht als Anklage gegen die Wall Street oder gar gegen »Amerika« gelesen werden (...).“

Der Herausgeber der deutschen Ausgabe, Andreas Bracher, schrieb im Vorwort (S. 11) über Sutton, dieser habe sich u. a. mit diesem Buch ins „akademische Abseits“ gestellt, und zu dessen Haltung:

„Das Buch ist seit seinem Erscheinen 1976 in akademischen Kreisen kaum rezipiert worden, es wird weder bestätigt noch widerlegt, es wird einfach nicht diskutiert. [...] Sutton [ist] zunehmend zu einer Art «Antideutschem» geworden. Die deutsche Philosophie (besonders diejenige Hegels) erschien ihm als Kern des Bösen in der Welt und als Ursprung der modernen Staatsgläubigkeit. Er hat – merkwürdig genug – Skull & Bones, also das Herz des amerikanischen Ostküstenestablishments, als eine Organisation von Leuten betrachtet, die das gesunde, unschuldige Amerika mit dieser vorgeblichen deutschen Staatsgläubigkeit und Staatshörigkeit vergiften.“[2]

Die gegenüber dem Gegenstand des Buches voreingenommene und polemische Einstellung Suttons scheint überall durch.

Deutschsprachige Desinformanten mit Bezug zu Sutton

In der schon erlahmenden Umerziehungsphase in der BRD nach der Jahrtausendwende griffen Szeneautoren der „Bewältigung“ Suttons Behauptungen gerne auf, schrieben sie ab und trugen sie weiter. Dieser Zustand hielt sich.

Im Gleichklang mit Sutton und unter Berufung auf ihn raunen verschiedene deutschsprachige Autoren der sogenannten alternativen (nichtlinken) Publizistik, die sich bei diesem Thema als Desinformanten betätigen. Frühe Vertreter waren Ekkehard Franke-Gricksch und Karlheinz Deschner,[3] in neuerer Zeit benutzen Sutton u. a. Wolfgang Eggert,[4] Oliver Janich, Alexander Benesch, Tilman Knechtel, Thorsten Schulte, Jürgen Elsässer und Heiko Schöning – allesamt Nichthistoriker, welche kein kritisches Quellenstudium betrieben haben und selbst keine Forschungsergebnisse vorweisen können.

Ausgehend von linken, libertären oder konservativen Positionen bezwecken die Gerüchteverbreiter einer angeblichen Auslandsfinanzierung, Hitler und die in den 1920er Jahren aufsteigende nationalsozialistische Bewegung schlicht als dem Bolschewismus geistesverwandte Kollektivisten hinzustellen. Oder man zeichnet die Personen, die später (ab 1933) den letzten souveränen deutschen Staat regierten, als letztlich dumme, unwissende, jedenfalls korrupte Marionetten, die sich vor den Karren jüdisch-amerikanischer Finanzmagnaten oder vor den der Rothschilds oder von Geostrategen des British Empire spannen ließen, um in deren Interesse die Deutschen in einen Krieg zu stürzen.[5]

Siehe auch

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • America's secret establishment. An introduction to the order of Skull and Bones, 1983, ISBN 0-9720207-4-8 (Taschenbuch), ISBN 0-9720207-0-5 (gebunden)
  • Wall Street and the Rise of Hitler, Bloomfield Books, 1976; dt. Wall Street und der Aufstieg Hitlers, Perseus Verlag Basel, 2008

Verweise

  • K. R. Bolton: The Myth of the Big Business / Nazi Axis, National Vanguard, 4. Oktober 2015 (engl.)

Fußnoten

  1. S. 89–97 der im Perseus Verlag Basel erschienenen dt. Ausgabe, 3. Aufl. 2010
  2. S. 10 und 12 der im Perseus Verlag Basel erschienenen dt. Ausgabe, 3. Aufl. 2010
  3. Der Moloch (1992)
  4. Im Namen Gottes – Israels Geheim-Vatikan, 2. Aufl. 2002
  5. Siehe näher: K. R. Bolton: The Myth of the Big Business / Nazi Axis, National Vanguard, 4. Oktober 2015