Auserwählte

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Als Auserwählte (lat. Electi) werden in der christlich-kirchlichen Sprache die von Gott zum Heile Auserkorenen, im Gegensatz zu den Verworfenen (lat. reprodi), den vom messianischen Heile oder von der ewigen Seligkeit Ausgeschlossenen. Die älteste Christengemeinde betrachtete sich ihrerseits als die Gemeinde der Auserwählten, später unterschied man innerhalb der Kirche selbst wieder zwischen Auserwählten und Verworfenen. Auserwählte oder Vollkommene (perfecti) nennen sich in mehreren religiösen Gesellschaften die in die Geheimlehren Eingeweihten (→ Adepten) und in die strengste Askese Eingetretenen, z.B. bei den Manichäern und den südfranzösischen Katharern des hohen Mittelalters.

Im tibetanischen Buddhismus werden als „Sieben Auserwählte“ (tibetisch: sad mi mi bdun) die ersten sieben Mönche in Tibet benannt, die von Shantarakshita im 8. Jahrhundert im neu gegründeten Samye-Kloster ordiniert wurden.

Im Unterschied zum religiösen Kontext bezeichnen sich dagegen die Juden im Alten Testament in einem völkischen Kontext als in ihrer Gesamtheit „Auserwähltes Volk Gottes“, und damit im Gegensatz (bzw. höher stehend) zu den Nichtauserwählten, den „Gojim“ (Nichtjuden). Ihnen ist deshalb auch das aristokratische Denken der Europäer (nach dem Maßstab edler und unedler Menschen) gänzlich fremd und unverständlich. Alle heilig und alle auserwählt, verstehen Juden nicht, warum Europäer sie keineswegs als heilig und die Art ihres Auftretens keineswegs als gottgefällig empfinden.

Zitate

  • »Aber die Juden sind das auserwählte Volk Gottes.« – Mag seyn; aber der Geschmack ist verschieden: mein auserwähltes Volk sind sie nicht. Quid multa? Die Juden sind das auserwählte Volk ihres Gottes, und er ist der auserwählte Gott seines Volkes: und das geht weiter niemanden etwas an.“ — Arthur Schopenhauer[1]

Siehe auch

  • Gnosis (zur „Perfecti“-Tradition)

Literatur

  • Hermann Oldenberg: Buddha. Sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde. Wilhelm Hertz Verlag, Berlin 1881; Neuausgabe: Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden o.J., ISBN 3-8262-1509-5

Fußnoten

  1. Nach: Franco Volpi / Ernst Ziegler (Hgg): Artur Schopenhauer: Senilia. Gedanken im Alter. C.H.Beck, München 2010, S. 67, ISBN 978-3-406-59645-2