Linksextremismus in der Republik Österreich
Linksextremismus in der Republik Österreich existiert vor allem in Großstädten der Republik Österreich (BRÖ) wie Wien, Innsbruck, Graz, Salzburg und in Ballungsgebieten Vorarlbergs. Die linksextreme Szene der BRÖ kann man in zwei Hauptströmungen einteilen: Marxisten-Leninisten und Anarchisten. Sie besetzen zwar gemeinsam die Themenfelder des sogenannten „Antirassismus“, Antinationalismus, Kritik am Ausländerrecht, Globalisierungskritik und Anti-„Sexismus“, spalteten sich aber seit 2001 zunehmend an der Palästinafrage und Bewertung der Rolle Israels im Nahostkonflikt.
Inhaltsverzeichnis
Aktivitäten
2005 und 2006 stand der Kampf zum Erhalt verschiedener linksextremer Wohnprojekte, besonders des seit 1990 besetzten Ernst-Kirchweger-Hauses in Wien, im Vordergrund vieler Szene-Aktivitäten. Ein Bündnis „Gruppe Freiraum“ entstand, das freien Zugang zu Selbstverwaltungsräumen erkämpfen will und die Kluft zwischen gemäßigten und radikalen Gruppen mit diesem Thema punktuell überbrücken konnte. Der Konflikt um das Haus führte zu Sachbeschädigungen von Autonomen an Parteilokalen und Wohnungen von KPÖ-Mitgliedern, denen der drohende Verlust des Hauses angelastet wurde. Dies führte zum Bruch mit gemäßigten Gruppen und schwächte die Solidarisierung zum Erhalt des Hauses. Die Öffnung für die Punk-Szene verschärfte interne Konflikte. Erst ein Eigentümerwechsel entspannte die Situation.
Andere Aktionen richteten sich gegen den Wiener Opernball und gegen die österreichische EU-Ratspräsidentschaft.
Die Zahl der strafbaren Handlungen bis Juli 2006 nahm im Vergleich zum Vorjahr leicht zu.
Struktur
Gruppen
Linksextreme Gruppierungen in der Republik Österreich:
- Autonome Antifa Wien
- Rosa Antifa Wien
- SOS-Menschenrechte
- Onesolutionrevolution
- AST - Arbeiter*innenstandpunkt
- Junge Linke (Wien)
- Train of Hope
- Verein Asyl in Not
Personen
- Michael Bonvalot (Journalist)
- Patrick Mokre (Onesolutionrevolution)
- Ariel Muzicant✡ (DÖW)
- Karl Öllinger (Stopptdierechten.at)
- Bertrand Perz (DÖW)
- Hubert Pfoch (DÖW)
- Gudrun Quirin (SPÖ, Antifa)
- Josef Slowik (BRD-Bürger; Straftäter in der BRÖ)
- Julia Spacil (VSStÖ)[1]
- Jerome Trebing (Pseudonym: „MenschMerz“)[2]
- Janine Wulz (Grüne und alternative Studenten – GRAS)
Orte
- Ernst-Kirchweger-Haus, Wien
- Kaleidoskop, Wien
- Flex, Wien
- Amerlinghaus, Wien
- Café 7stern, Wien
- Rosa Lila Villa, Wien
- Kulturverein w23, Wien
- Café Rosa, Wien
Publikationen
Chronik
Die folgende Chronik dokumentiert das Aufkommen von militanten, linksextremen, antifaschistischen und antideutschen Taten im Bereich der Republik Österreich, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- 1965
- Linksextreme Demonstration gegen Taras Borodajkewycz
- 1992
- Ein Bunkersystem des Bundesheeres wurde mit Sprengstoff angegriffen. Die „Radikal Agierenden AntiFaschistInnen“ bekannten sich im „TATblatt“ dazu.
- 2014
- 2. Februar: Eine linke Gruppe bekannte sich zu einem Farbanschlag auf das Haus einer Studentenverbindung in Wien. Im Bekennerschreiben forderten die Täter: „Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft“.[3]
- 13. Februar: Eine Gruppe mit dem Namen „queer feministische befreiungsfront“ bekannte sich im Weltnetz zu einem Farbanschlag auf eine Väterinitiative in Wien.[4]
- 2015
- 7. Januar: Farbangriff auf das Haus einer Studentenverbindung in Graz, umstehende Fahrzeuge Dritter wurden ebenfalls beschädigt.[5]
- 17. Januar: Angehörige der linken Szene blockierten den 63. Akademikerball in Graz, zündeten Pyrotechnik und warfen Farbbeutel auf eine Polizeiwache sowie einen Streifenwagen. Mülleimer wurden angezündet und eine Schaufensterscheibe eingeschlagen.[6][7]
- 30. Januar: Im Zusammenhang mit dem Akademikerball in Wien wurden Reifen von Autos aufgeschlitzt und Taxen beschädigt, um die Anreise der Gäste zu verhindern. Polizeibeamte wurden mit Böllern attackiert, wodurch ein Polizist ein Knalltrauma erlitt. Mindestens zwei weitere Personen erlitten Verletzungen, 38 Festnahmen.[9]
- 31. Januar: Farbangriff auf das Haus einer Studentenverbindung in Wien[10]
- 13. März: Ein Haus in Wien wurde besetzt.[11]
- 25./26. April: Fenster am Haus einer Studentenverbindung in Salzburg wurden eingeworfen.[12]
- 1. Juni: Ein Justizfahrzeug wurde in Brand gesetzt. Der österreichische Verfassungsschutz übernahm die Ermittlungen und ging von linksextremistischen Tätern aus.[13]
- 6. Juni: Eine Kundgebung der Identitären Bewegung wurde durch Blockaden behindert und mit Gegenständen beworfen. Vier Polizeibeamte wurden verletzt.[14][15]
- 15. November: Im Zuge von Protesten gegen die Flüchtlingspolitik in Spielfeld wurden von linken Gegendemonstranten etwa 80 Fahrzeuge beschädigt. Zudem wurden Zäune niedergerissen.[16]
Siehe auch
Literatur
- Martin Hobek: Medialer Linksextremismus in Österreich, ISBN 978-3901311093
Verweise
- Artikel über das Thema Linksextremismus auf dem Netzportal unzensuriert.at
- Hausbesetzerzeitung „Falter“: Sprachrohr des österreichischen Linksextremismus