Baum, Adolf (1916)
Adolf Baum ( 28. Oktober 1916 in Feldsberg, Kreis Nikolsburg, Sudetenland; gefallen 4. Dezember 1942 in Krakau)[1] war ein deutscher Reserveoffizieranwärter des Bundesheeres und Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant der Reserve der Flakartillerie und Ritterkreuzträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adolf Baum wurde als Sohn eines Bahnbeamten geboren und führte seine militärische Grundausbildung in der 5. Kompanie des Österreichischen Infanterie-Regiments 6 in Horn durch. Daneben begann er, mit Einwilligung des Bundesheeres, ein Jura-Studium, welches zur Promotion führte. Noch vor dem Beitritt Österreichs wurde er Reserveoffizieranwärter (ROA).
Im Jahre 1938, nach Übernahme in die Wehrmacht, meldete er sich zur Flak-Artillerie und wurde u. a. dem Flak-Regiment 13 (8. Batterie) bzw. 25 (3. Batterie) und der 3. Batterie der leichten Flak-Abteilung 73, zugeteilt. 1939 wurde er zum Wachtmeister d. R. befördert.
Zweiter Weltkrieg
Mit Meldung vom 2. September 1939 wurde er als Offiziers-Anwärter in die 5. Batterie des Flak-Regiments 61 in Wismar als Geschützführer versetzt und nahm so, als Wachtmeister, am Polenfeldzug teil.
Nach einem Offiziers-Auswahl-Kurs im Januar 1940, kurz darauf zum Leutnant der Reserve befördert, übernahm Baum am 15. April 1940 den Posten eines Zugführers (2-cm-Flak 30) und Erkundungs-Offiziers in der I. Abteilung des Flak-Regiments 37 (mot.). Dabei bewährte er sich im Westfeldzug 1940 hervorragend und erhielt dafür das Eiserne Kreuz 2. Klasse.
Im Balkanfeldzug folgte das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Zwischendurch wurde er immer wieder kurz - für Staats- und Endprüfungen an der Universität Wien - vom Dienst freigestellt.
Im März 1942 schloß er sein Studium schließlich mit dem Dr. jur. ab und übernahm als Oberleutnant die 5. Batterie des Flak-Regiments 37 in der Ukraine und am Mius. Es folgten die Vormarschkämpfe auf Stalingrad, wo er sich bei Nowo-Benlenkaja bewährt. Während der schweren Kämpfe an der Nordflanke der 6. Armee im September 1942 wehrte Baum einen gegnerischen Panzerangriff ab und schoß dabei 13 T-34-Panzer ab. Kurze Zeit später wurde er am 15. Oktober 1942 schwer am Oberschenkel und am rechten Arm verwundet und in ein Lazarett verlegt. Hinzu kamen Komplikationen in der Heilung durch eine schwere Gelbsucht.
- „In außerordentlich schwieriger Lage nahm er mit seiner leichten Flakbatterie einen aussichtslos scheinenden Kampf mit 17 Panzern auf, von denen er den größten Teil vernichtete. Er verhinderte damit einen Einbruch in die Nordfront von Stalingrad und vollbrachte eine hervorragende Waffentat. Dabei wurde Oberleutnant Adolf Baum, Batterieführer im Flak-Regiment 37 (mot.) schwer verwundet und aus dem Kessel ausgeflogen. Im Alter von 26 Jahre erlag er am 4. Dezember 1942 in Lazarett in Krakau seiner schweren Verwundung. Der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh im posthum am 21. Dezember 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Seine Mutter, Frau Johanna Baum, lebte bis zu ihrem Tod in Österreich.“
Tod
Mittlerweile der (schweren) Flak-Ersatz-Abteilung 37 in Breslau-Hartlieb unterstellt, verstarb Adolf Baum am 4. Dezember 1942 in einem Heeres-Lazarett in Krakau.
Würdigung
Posthum wurde ihm am 21. Dezember 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er erhielt es als Chef der 5. Batterie des Flak-Regiments 37 (mot.) aufgrund seines erfolgreichen Kampfes bei Stalingrad und für seine Führungseigenschaften. Er nahm mit seiner leichten Batterie den Kampf gegen 17 feindliche Panzer auf und konnte den Großteil vernichten. So verhinderte er einen Einbruch in die Nordfront Stalingrads.[2]
Familie
Dr. Baums Mutter, Johanna Baum, lebte bis zu ihrem Tod in Österreich.
Beförderungen
- 1937 Soldat im Österreichischen Bundesheer
- 1938 Ernennung zum Reserveoffizieranwärter
- 1939 Wachtmeister der Reserve
- 1940 Leutnant der Reserve
- 1942 Oberleutnant der Reserve
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 18. Juli 1940
- 1. Klasse am 19. April 1941
- Flak-Kampfabzeichen
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 9. September 1942
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 21. Dezember 1942 [3] als Oberleutnant der Reserve und Chef der 5. Batterie/Flak-Regiment (mot.) 37 (posthum)