Blume, Walter (1896)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Walter Blume (1896–1964)

Walter Blume (Lebensrune.png 10. Januar 1896 in Hirschberg; Todesrune.png 27. Mai 1964 in Duisburg) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, zuletzt Oberleutnant der Reserve und Jagdflieger im Ersten Weltkrieg sowie Diplom-Ingenieur (seit 1922) und Flugzeugkonstrukteur. Das Flieger-As errang bei seinen Feindflügen, zuletzt als Führer der Jagdstaffel 9, 28 Luftsiege. Bei der Luftwaffe der Wehrmacht wurde er zum Major der Reserve befördert. Prof. Dipl.-Ing. Blume gehörte neben Willy Messerschmitt, Kurt Tank, Richard Vogt und Ernst Heinkel zu den bedeutendsten Konstrukteuren des deutschen Flugzeugbaus im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Jasta 26 am 5. Oktober 1917 nach dem Abschuß des Briten Leutnant Jeffs (RFC); es war der 13. Luftsieg für Oberleutnant Bruno Loerzer. Im Bild auch Vizefeldwebel Otto Fruhner (27 Luftsiege), der im Zweiten Weltkrieg Generalmajor wurde, Fritz Loerzer, Leutnant der Reserve Franz Xaver Danhuber (1891–1960; Ritter des Königlich Hausorden von Hohenzollern), der nach elf Luftsiege im Februar 1918 schwer verwundet wurde und dann im Oktober 1918 die Führung der Jasta 79 b übernahm sowie Leutnant der Reserve Walter Blume, späterer Ritter des Ordens „Pour le Mérite“.
Prof. Dipl.-Ing. Walter Blume in der BRD-Nachkriegszeit

Jugend

Hirschberg, am Fuße des Riesengebirges, war Walter Blumes Heimat. Dort wurde er am 10. Januar 1896 geboren. Als der Krieg ausbrach, hatte er gerade das Abiturium bestanden und war als Ingenieurpraktikant in einer Maschinenfabrik tätig.

Erster Weltkrieg

Festigkeitseigenschaften kombinierter Leichtbaustoffe im Hinblick auf die Verkehrstechnik, insbesondere des Flugzeugbaus, Walter Blume.jpeg

Er meldete sich sofort als Kriegsfreiwilliger und kam im September zum Schlesischen Jäger-Bataillon Nr. 5 ins Feld. Das Bataillon stand damals auf dem Kriegsschauplatz in Ostpreußen. Im Oktober wurde er bei Lyck durch einen Gewehrschuß verwundet.

Fliegertruppe

Nach seiner Genesung meldete er sich zur Ausbildung als Flugzeugführer. Er hatte Erfolg, kam zur Flieger-Ersatzabteilung Großenhain und dann zur Fliegerschule Leipzig-Mockau. Nach beendeter Ausbildung kam Blume an die Westfront, zuerst zum Versuchs- und Übungspark West bei St. Quentin, dann zum Armeeflugzeugpark A nach Straßburg, schließlich zur Feldfliegerabteilung Nr. 65 nach Schlettstadt. Hier war die Front ziemlich ruhig, er konnte sich aber bei erfolgreichen Erkundungsflügen auszeichnen und wurde im August 1916 bereits Vizefeldwebel. Am 31. Januar 1917 wurde Blume sodann zum Leutnant der Reserve befördert.

Inzwischen hatte Bruno Loerzer im Elsaß die Jagdstaffel 26 neu aufgestellt, der damals als stellvertretender Staffelführer auch Hermann Göring angehörte. Blume gehörte zu den Auserwählten, die Loerzer hinzuzog. Er und die anderen Neulinge hörten, so berichtet Blume, mit heißen Köpfen zu, wenn die alten „Kanonen“ über ihre erfolgreichen und gefahrvollen Flüge berichteten. Anfang April wurde die Staffel bei St. Quentin eingesetzt, wo es zu schweren Luftkämpfen mit den Engländern des Royal Flying Corps kam. Am 10. Mai schoß Blume seinen ersten Gegner, einen BristoI-Fighter, ab. Nach weiteren fünf Siegen erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse.

Am 29. November 1917 war es um ein Haar mit ihm zu Ende. Er erlitt in 4.000 Metern Höhe einen schweren Brustschuß und konnte nur noch mit Aufbietung seiner letzten Kräfte wenigstens die Maschine glatt zu Boden bringen, aber zum Aussteigen war er nicht mehr fähig. Der Schwerverwundete wurde vorsichtig herausgehoben und mußte den Ärzten anvertraut werden.

Jagdstaffel 9

Nach seiner Wiederherstellung wurde Blume Führer der Jagdstaffel 9 in der Champagne. Seine Erfolge häuften sich. Sein 25. Luftsieg war gleichzeitig der hundertste der Staffel. Am 7. August wurde ihm das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen, am 2. Oktober schmückte den tapferen Flieger der Pour le Mèrite. Seinen letzten, den 28. Gegner, brachte Blume am 28. Oktober 1918 zum Absturz. Mitte Januar 1919 wurde er mit dem Charakter als Oberleutnant der Reserve aus dem aktiven Militärdienst entlassen.[1]

Zwischenkriegszeit

Von Mitte Mai bis Ende September 1919 war er Flugleiter des Fliegerhorstes Döberitz, um dann sein Studien als Diplom-Ingenieur zu beenden. Wichtige Aufgaben beim Neuaufbau der deutschen Luftfahrt warteten auf ihn, denen sich der verdienstvolle Weltkriegsflieger in besonderem Auftrage widmete. Er war von 1926 bis 1931 Chefkonstrukteur der Albatros-Flugzeugwerke und war dann von 1932 bis 1945 Technischer Direktor. Anfang 1936 wurde er bei der Luftwaffe als Hauptmann der Reserve reaktiviert.

Zweiter Weltkrieg

Er war im Zweiten Weltkrieg bei den Arado-Flugzeugwerken an der Entwicklung des ersten Kampfzonentransporters sowie des ersten zwei- und vierstrahligen Strahljägerbomber eingebunden. 1940 wurde er zum Major der Reserve befördert. Seine Fähigkeiten brachte er insbesondere bei der Entwicklung der Ar 232 und Ar 234 ein.

Nachkriegszeit

Walter Blume arbeitete nach dem Krieg zuerst in der Aluminiumzentrale in Düsseldorf als Angestellter.

Ingenieurbüro Blume

1952 gründete er seine eigene Firma „Büro Blume“ für Leichtbau und Flugtechnik GmbH in Duisburg, die aber schon 1955 der Firma Focke-Wulf angegliedert wurde. Er hatte zusammen mit Hentzen als Student in Hannover verschiedene Sportflugzeuge, darunter auch die erste deutsche Konstruktion mit Einziehfahrwerk, gebaut. Später war er u. a. maßgeblich bei der Entwicklung des bis heute im aktiven Dienst stehenden zweimotorigen Transportflugzeuges „Transall“ beteiligt.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Entwicklung zur Verbundbauweise
  • Anforderungen an Schaum und seine Verwendung im Flugzeugbau
  • Knickversuche mit Verbundplatten aus AlCuMg F-44 pl. und Moltopren
  • Allgemeine Übersicht über die Berechnungsverfahren für Verbundbauteile und Sichtung der bekanntgewordenen Literatur
  • Gewichtsvergleich von Druckgliedern verschiedener Bauweisen mit besonderer Berücksichtigung der Schaum-Verbundbauweise
  • Konstruktive und fertigungstechnische Überlegungen zum Aufbau des Versuchsflügels
  • Festigkeitseigenschaften kombinierter Leichtbaustoffe im Hinblick auf die Verkehrstechnik, insbesondere des Flugzeugbaus

Fußnoten

  1. Immanuel Voigt: Stars des Krieges – Eine biografische und erinnerungskulturelle Studie zu den deutschen Luftstreitkräften des Ersten Weltkrieges, Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, S. 300