Boltz, Wilhelm

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Marine-SA-Oberführer Wilhelm Boltz

Hugo Wilhelm Carl Boltz (Lebensrune.png 26. September 1886 in Weißenfels; Todesrune.png 22. Oktober 1939 in Hamburg-Altona) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Freikorps, der Reichsmarine und der Polizei, Politiker (NSDAP), Ratsherr, Mitglied des Reichstages, Schöpfer der Marine-SA und Polizeipräsident von Hamburg, sein Nachfolger wurde 1937 Hans Julius Kehrl.

Werdegang

Gauleiter Karl Kaufmann, Marine-SA-Brigadeführer Wilhelm Boltz und Vizeadmiral Richard Foerster
Grabmal Wilhelm Boltz ca. 1990

Nach dem Besuch der Realschule in Schmalkalden und des Realgymnasiums I in Hannover wurde Wilhelm Boltz 1898 ins preußische Kadettenkorps aufgenommen. Am 6. April 1904 trat er als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Am 28. September 1907 wurde er zum Leutnant zur See befördert. Am 5. September 1909 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert. Am 4. März 1914 wurde sein Abschied bewilligt.

Am Ersten Weltkrieg nahm er reaktiviert zunächst als Zweiter Artillerie-Offizier (II AO) des Kreuzers „Breslau“ teil. 1915 wurde Boltz mit der Führung der deutschen Landungsabteilung auf Gallipoli beauftragt, die auf Seite des Osmanischen Reiches während des Dardanellen Feldzuges gegen alliierte Invasionstruppen kämpfte.

Anschließend übernahm Boltz die Leitung der türkischen Marineschule in Kalki, bevor er in den Stab von Erich von Falkenhayn kommandiert wurde, dem deutschen Oberbefehlshaber des Kriegsschauplatzes im Mittleren Osten, in dem zu dieser Zeit auch Joachim von Ribbentrop und Franz von Papen tätig waren. Mit Patent vom 27. Januar 1916 wurde er zum Kapitänleutnant befördert. Seine letzte Verwendung im Krieg fand Boltz als Führer einer Flußabteilung auf den Strömen Euphrat und Tigris im damals osmanisch beherrschten Irak.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg übernahm Boltz die Führung einer Kompagnie beim Freikorps „von Loewenfeld“, mit dem er sich in der Nachkriegszeit an Kampfhandlungen gegen Kommunisten in Berlin und Oberschlesien beteiligte. 1920 wurde er als Kapitänleutnant aus der Reichsmarine entlassen. Anschließend ließ er sich als Kaufmann in Hamburg nieder. Im Februar 1931 trat Boltz in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Außerdem war er Mitglied der Sturmabteilung (SA). 1930 gründete Boltz den Marinesturm Hamburg-Altona. Von 1932 bis 1933 saß Boltz für die NSDAP in der Hamburger Bürgerschaft.

Drittes Reich

Bei der Reichstagswahl vom März 1933 zog Boltz als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 34 (Hamburg) in den Reichstag ein, dem er knapp neun Monate lang bis zur Wahl vom November 1933 angehörte. Im Frühjahr 1933 wurde er im Juli 1933 zum Inspekteur der Marine-SA berufen und nahm dieses Amt bis Oktober 1933 wahr. Am 25. Oktober 1933 stieg Boltz bei der SA zum SA-Oberführer auf. Boltz wurde am 7. Oktober 1933 als Nachfolger von Hans Nieland zum Polizeipräsidenten von Hamburg ernannt und bekleidete diese Funktion bis Ende Dezember 1936.

Am 21. Dezember 1934 traf Hitler überraschend in Hamburg ein. Wie üblich lud er das Ehepaar Krogmann ins Atlantic, hinzu kamen die Ehepaare Kaufmann und Ahrens, ferner SS-Gruppenführer Lorenz und Frau sowie Polizeipräsident Boltz und Frau. Boltz wurde schließlich zum Marinereferent der SA-Gruppe „Hansa“ ernannt und am 9. November 1937 zum SA-Brigadeführer befördert. Ab Ende 1936 war Boltz als Direktor der Hafendampfschiffahrts-AG (HADAG) tätig.

Stiftung

Im Februar 1936 gründete Boltz eine Stiftung, die ein Grundstück und Haus an der Ostsee (bei Neustadt i.H.) unterhielt: das „Hamburger Erholungsheim Merkendorf“, später „Wilhelm-Boltz-Stiftung Merkendorf“. Zweck der Stiftung war die Unterstützung bedürftiger Seeleute, sie war aber auch ein Ort zur Ausbildung von Angehörigen der Hamburger Marine-SA und Marine-HJ. In diesen Kontext ist einzuordnen, daß Pahls Werft Boote an Boltz' Stiftung lieferte, die – laut Satzungsänderung 1937 – auch „seemännischen Kampfsport“ pflegte. Die Verbindung zwischen Rudolf Pahl und der Stiftung des SA-Brigadeführers Boltz brach auch nach dessen Tod nicht ab, sondern wurde 1940 insofern verfestigt, als der Werftbesitzer in den Stiftungsvorstand eintrat.

Tod

Nach seinem Tod wurde Boltz auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt und erhielt ein Senatsbegräbnis. Die Marine-SA führte ihm zu Ehren den Ärmelstreifen „Wilhelm Boltz“ ein. Der Grabstein war eine Säule mit steinernem Reichsadler mit Hakenkreuz, welches nach dem Krieg entfernt wurde. Auch der Schriftzug „S.A. Brigadeführer“ wurde mit Gips unkenntlich gemacht, Runen und Familienwappen waren bis 2003 noch erhalten. In unmittelbarer Nähe ruht sein einstiger Freund, Hamburger Gauleiter Karl Kaufmann.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur