Brandenberger, Erich
Adolf Robert Erich Brandenberger ( 15. Juli 1892 in Augsburg; 21. Juni 1955 in Bonn) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, der Kaiserlichen Armee, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt (seit 8. November 1943) General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg. Vom 6. Mai 1945 bis 1948 verbrachte der General in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Brandenberger trat am 1. August 1911 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“ ein und wurde am 7. März 1912 zum Fähnrich ernannt. Von Oktober 1912 bis September 1913 erfolgte seine Kommandierung an die Kriegsschule nach München und am 25. Oktober 1913 seine Beförderung zum Leutnant.
Erster Weltkrieg
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam Brandenberger an die Westfront und wurde am 28. Dezember 1914 zum Adjutanten im II. Bataillon seines Regiments ernannt. Von Juni 1916 bis Januar 1917 war er mit besonderem Auftrag zum Großen Generalstab kommandiert und wurde am 17. Januar 1917 zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr erfolgte seine Verwendung als Regiments-Adjutant. Ende Dezember 1917 wurde er Batterieführer, verblieb in dieser Stellung bis über das Kriegsende hinaus und wurde anschließend in die Reichswehr übernommen.
Zweiter Weltkrieg
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Brandenberger Generalstabschef der Grenztruppen Eifel, wurde ab 16. September in gleicher Funktion beim XXIII. Armeekorps verwendet und am 1. August 1940 zum Generalmajor befördert. Als solcher übernahm er am 20. Februar 1941 die 8. Panzer-Division und wurde am 1. August 1942 Generalleutnant. Im Januar 1943 erfolgte seine Ablösung und kurzzeitige Versetzung in die Führerreserve, bevor man ihm am 21. März 1943 mit der Führung des XXIX. Armeekorps beauftragte und ihn am 1. August 1943 zum Kommandierenden General ernannte sowie zum General der Panzertruppe beförderte.
Vom 3. September 1944 bis 21. Februar 1945 war er der Oberbefehlshaber der 7. Armee an der Westfront während der Ardennenoffensive. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs gab er am 27. Januar 1945 den Durchhaltebefehl:
- „Kameraden, die große Bewährungsstunde des Volkes hat begonnen. [...] Hart sein und glauben!“[1]
Sein Nachfolger bzw. Urlaubsvertretung bei der 7. Armee wurde ab dem 22. Februar General der Infanterie Hans-Gustav Felber. Brandenberger wurde bis 26. März 1945 ein weiteres Mal in die Führerreserve versetzt und anschließend mit der Führung der 19. Armee beauftragt. Ende April 1945 wurden die Verbände der Armee größtenteils im Schwarzwald aufgerieben, der Rest an die Nordalpen im Bereich Vorarlberg/Tirol am Rande der Alpenfestung zurückgedrängt, wo das Armeeoberkommando kapitulierte. Brandenberger geriet am 6. Mai 1945 in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wurde.
Kriegsgefangenschaft
Während seiner Kriegsgefangenschaft wirkte Brandenberger im Rahmen der deutschen Abteilung der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der United States Army, der Operational History (German) Section der „Historical Division“, an der Ausarbeitung von Studien zum Zweiten Weltkrieg mit.[2] Bis zu ihrer Auflösung 1961 arbeiteten mehr als 300 hohe Offiziere der Wehrmacht (u. a. General der Infanterie Günther Blumentritt) zweieinhalbtausend Studien aus.[3]
Auszeichnungen
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- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- II. Klasse am 21. Oktober 1914
- I. Klasse am 7. September 1916
- Bayerischer Militärverdienstorden, IV. Klasse mit Schwertern und mit der Krone am 3. September 1918
- Kgl. Bayer. Prinz-Regent Luitpold Jubiläums-Medaille
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz am 11. Januar 1919
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse am 2. Oktober 1936
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 24. Dezember 1939
- Spange zum EK I am 15. Mai 1940
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen am 22. November 1940
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 18. Februar 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [4]
- Ritterkreuz am 15. Juli 1941 (357. Verleihung) als Generalmajor und Kommandeur der 8. Panzer-Division
- Eichenlaub am 12. November 1943 (324. Verleihung) als General der Artillerie und Kommandierender General des XXIX. Armee-Korps
Fußnoten
- Geboren 1892
- Gestorben 1955
- Deutscher General der Panzertruppe
- Oberleutnant (Bayern)
- Oberleutnant (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Oberstleutnant (Reichswehr)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- General der Panzertruppe (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur einer Panzer-Division (Heer der Wehrmacht)
- Kommandierender General des XVII. Armeekorps (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur eines Artillerie-Regiments (Heer der Wehrmacht)
- Kommandierender General des XXIX. Armeekorps (Heer der Wehrmacht)
- Kommandierender General des LIX. Armeekorps (Heer der Wehrmacht)
- Oberbefehlshaber einer Armee (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens
- Person (Augsburg)
- Kriegsgefangener