Blumentritt, Günther (1892)

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General der Infanterie Günther Blumentritt

Günther Alois Friedrich Blumentritt (Lebensrune.png 10. Februar 1892 in München; Todesrune.png 12. Oktober 1967 ebenda) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, der Kaiserlichen Armee, der Freikorps (Freikorps „Thüringen“), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie des Heeres und Befehlshaber der Armeegruppe „Blumentritt“.

Werdegang

Nach dem Besuch des Gymnasiums mit Abitur trat Günther Blumentritt als Fahnenjunker in das 3. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 71 in Erfurt ein und besuchte anschließend die Kriegsschule in Danzig. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg gehörte er dem Grenzschutz Ost an und wurde dann in die Reichswehr übernommen.

Zweiter Weltkrieg

1939 nahm er am 18-Tagefeldzug gegen Polen teil. Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch Frankreich und England nahm er am Westfeldzug 1940 teil. Anschließend wirkte er als Chef des Generalstabes der 4. Armee an der Ostfront zur Abwehr des Bolschewismus. Im Jahre 1942 war er dann als Oberquartiermeister I Vertreter des Chefs des Generalstabes des Heeres, des Generalobersten Franz Halder, übernahm die Stellung des Generalstabschefs und wurde wenig später zum Generalleutnant befördert. Am 1. April 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert und war weiterhin mit verschiedenen Aufgaben als Stabschef betraut.

Im Januar 1945 wurde er mit der Führung der 25. Armee beauftragt, im März mit der Führung der 1. Fallschirm-Armee. Schließlich erhielt er im April das Kommando über die am 10. April 1945 zur „Armeegruppe Blumentritt“ (der ehemaligen Armeegruppe „Student“) zusammengefaßten Einheiten an der deutschen Nordseeküste (einschließlich Marine-Infanterie). Er wurde nach Kriegsende am 10. Mai 1945 zum Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Schleswig-Holstein ernannt.

Kriegsgefangenschaft

Die Briten nahmen General der Infanterie Günther Blumentritt am 1. Juni 1945 in Schleswig-Holstein gefangen. Er war vom 1. Juni 1945 bis zum 1. Dezember desselben Jahres in britischer und anschließend bis zum 1. Januar 1948 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Während seiner Kriegsgefangenschaft wirkte Blumentritt im Rahmen der deutschen Abteilung der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der United States Army, der Operational History (German) Section der „Historical Division“, an der Ausarbeitung von Studien zum Zweiten Weltkrieg mit.[1] Bis zu ihrer Auflösung 1961 arbeiteten mehr als 300 hohe Offiziere (u. a. General der Panzertruppe Erich Brandenberger) der Wehrmacht zweieinhalbtausend Studien aus.[2]

Sonstiges

Im Film Der längste Tag von 1962 wird Günther Blumentritt von Curd Jürgens dargestellt, im Film Die Brücke von Arnheim von Hans von Borsody und im Fernsehfilm Rommel von 2012 von Oliver Nägele.

Auszeichnungen und Beförderungen

Beförderungen [3]

Werke

  • Von Rundstedt: The Soldier and the Man. 1952.
  • Deutsches Soldatentum im europäischen Rahmen. 1952.
  • Strategie und Taktik: ein Beitrag zur Geschichte des Wehrwesens vom Altertum bis zur Gegenwart. 1960.
  • Schlacht um Moskau. Erinnerungen über die Heeresgruppe Mitte. (In: Seymour Freiden, William Richardson (eds): The Fatal Decisions. New York 1958.)

Verweise

Fußnoten

  1. Othmar Hackl: Generalstab, Generalstabsdienst und Generalstabsausbildung in der Reichswehr und Wehrmacht 1919–1945. Studien deutscher Generale und Generalstabsoffiziere in der Historical Division der US Army in Europa 1946–1961. Biblio, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2551-0, S. 206 ff.
  2. Bernd Wegner: Erschriebene Siege. Franz Halder, die „Historical Division“ und die Rekonstruktion des Zweiten Weltkrieges im Geiste des deutschen Generalstabes. In: Ernst Willi Hansen, Gerhard Schreiber, Bernd Wegner (Hrsg.): Politischer Wandel, organisierte Gewalt und nationale Sicherheit. Oldenbourg, München 1995, S. 289.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Dermot Bradley/Karl-Friedrich Hildebrand/Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 2, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2424-7, S. 37-39