Chemtrail

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Chemtrails: Langanhaltend sichtbare, sich ausbreitende, aus Flugzeugüberflügen resultierende, wetterbeeinflussende Emissionsspuren

Mit dem englischen Begriff Chemtrail[1] benennt man langanhaltend sichtbare, bedeckungsbildende, mithin wetterbeeinflussende Flugzeugemissionsspuren, welche im wesentlichen aus der Anwendung von SAI (Abkürzung für den englischen Begriff stratospheric aerosol injection) resultieren. Gegner der Chemtrails versuchen seit geraumer Zeit, deren negative Auswirkungen mittels „Chembustern“ zu eliminieren.

Verfahren

Oft ergeben die Chemtrail-Streifen kreuzähnliche Muster.
Plakat in Graz
Chemtrail-Streifen über einem Feld in den VSA
Plakat in Köln

Bei SAI handelt es sich um ein großtechnisches, dem Solar Radiation Management (engl.; Abk. SRM) – dt. Verfahren zur Beeinflussung der Sonneneinstrahlung – zuzuordnendes Programm, bei welchem wetterbeeinflussende, mit bestimmten Chemikalien angereicherte Aerosole per Flugzeug in der Stratosphäre ausgebracht werden.

SRM-Verfahren, hier insbesondere das SAI-Programm erheben den wissenschaftlich nicht gesicherten Anspruch, einer im Zusammenhang mit dem sogenannten Klimawandel postulierten Erderwärmung entgegenwirken zu können oder gar zu müssen. Im Synthesebericht des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen des Weltklimarates „Klimaänderung 2014“[2] heißt es auf Seite 25:

  1. SRM ist nicht getestet und in keinem der Minderungsszenarien enthalten.
  2. Es besteht hohes Vertrauen, daß im Falle eines Abbruchs eines SRM-Einsatzes die Erdoberflächentemperaturen sehr schnell ansteigen würden und sich auf Ökosysteme, die anfällig für rasche Änderungsraten sind, auswirken würden.

Gemäß 1. seien SRM-Verfahren angeblich noch nicht getestet worden. In Widerspruch dazu ist gemäß 2. von der tatsächlichen Durchführung großtechnischer SRM-Maßnahmen auszugehen, da bereits vor einem „Abbruch eines SRM-Einsatzes“ gewarnt wird.

Kritik der Chemtrail-Gegner / Chemtrails in der offiziellen Darstellung

Die vielfache Äußerung eines befürchteten Ausstoßes von umwelt- und gesundheitsschädlichen sowie wetter- und klimawirksamer Substanzen durch Flugzeuge im Zusammenhang mit gesichteten Chemtrails wird von der veröffentlichten Meinung (→ Massenmedien) und dem Umweltbundesamt der BRD regelmäßig als Verschwörungstheorie verunglimpft. Demnach handele es sich bei den fraglichen „Chemtrails“ lediglich um weitgehend unbedenkliche normale Kondensstreifen, die aus üblichen Flugzeugemissionen resultierten. Unterdessen werden Meßergebnisse, wonach eine Emission bestimmter befürchteter Substanzen in die Atmosphäre auszuschließen sei, regelmäßig nicht durchgeführt oder/und nicht veröffentlicht.[3]

Die Zeitschrift „Raum & Zeit“ berichtete in dem Artikel „Die Zerstörung des Himmels“, daß Flugzeuge im Rahmen eines VS-amerikanischen Projektes eine gefährliche Aluminiummischung in den Himmel sprühen (sogenannte „Chemtrails“) und das auch in Europa. Die chemischen Schwaden sollen die Erdatmosphäre abkühlen und die Ozonschicht sanieren. Zu den befürchteten Nebeneffekten gehören unabsehbare Schäden für Gesundheit und Umwelt.[4]

Der Begriff „Chemtrails“ wurde erstmals in einem VS-amerikanischen Gesetzesentwurf zum Schutz der Atmosphäre, dem „Space Preservation Act HR 2977“ aus dem Jahr 2001, erwähnt. Er wurde vom ehemaligen VS-Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei Dennis Kucinich erstellt. Kucinich hatte Einblick in vertrauliche Militärunterlagen und schlug vor, solche Waffensysteme zu verbieten. Chemtrails wurden dort als „exotisches Waffensystem“ des Militärs bezeichnet. Sein Gesetzesentwurf wurde damals vom Senat abgelehnt.[5][6] Im Zuge seiner Enthüllungen soll der VS-amerikanische Geheimnisverräter Edward Snowden ein geheimes Programm zum Absprühen von Chemtrails bestätigt haben.[7]

Das Thema „Chemtrails“ war Gegenstand eines Fortbildungsskriptes der U.S. Airforce Akademy (Abk. USAF) aus dem Jahre 1990.[8]

SAI – Ein SRM-Programm

Alle SRM-Programme (Abkürzung für den englischen Begriff solar radiation management) möchten die Sonneneinstrahlung beeinflussen, insbesondere mindern und/oder die Rückstrahlung des Sonnenlichts erhöhen. Auf diese Weise solle einem mutmaßlichen globalen Temperaturanstieg entgegen gewirkt werden können und müssen. Das bedeutendste SRM-Verfahren ist SAI (Abkürzung für den englischen Begriff stratospheric aerosol injection). Seine sichtbaren, bedeckungsbeeinflussenden Auswirkungen bezeichnet man im Volksmund als Chemtrails (Einzahl: Chemtrails)[9], wobei es sich um langanhaltend sichtbare, sich ausbreitende, mithin bedeckungsbildende, aus Flugzeugüberflügen resultierende Emissionsspuren handelt. Im Rahmen derartiger großtechnischer SAI-Verfahren werden mit Flugzeugen im Bereich der Tropopause, also der Grenzschicht zwischen Stratosphäre und Troposphäre sogenannte Aerosole ausgebracht. Aerosole sind mit einem Trägergas ausgestattete Teilchengemische, welche das Kondensationsverhalten der Luft und damit die Wolkenbildung beeinflussen. Hierbei kommt es regelmäßig zur Bildung von sogenannten „Chemtrails“, worunter man die mit bloßem Auge sichtbaren, langlebigen, bedeckungsverursachenden Emissionsspuren infolge Aerosolausbringung mittels Flugzeugen versteht. Die Aerosole wirken hygroskopisch, ziehen also Wassertröpfchen an und bilden infolgedessen langlebige Wolken, welche dann die Sonneneinstrahlung abschirmen. Dies funktioniert aber nur bei ausreichender Feuchtigkeit in der Atmosphäre. Man vergleiche die langen Emissionsstreifen, die Verkehrsflugzeuge an manchen Tagen hinter sich herziehen. Über den Wüsten mit vergleichsweise geringer Luftfeuchtigkeit zeigt dieses Verfahren keine nennenswerte Wirkung. Derzeit existieren zumindest zwei großtechnische Verfahren zur Aerosol-Einbringung in die Atmosphäre. So gibt es ein Patent nach Chang (1991) zum Einbringen von Aerosolen in die Stratosphäre.[10] Ein neueres Patent nach Hucko (2009) behandelt ein Verfahren, bei welchem entsprechende Treibstoffzusätze in Verkehrsflugzeugen zum Ausbringen reflektierender Substanzen führen sollen.[11] Im Zuge der American Association for the Advancement of Science (AAAS) Conference 2010, San Diego am 20. Februar 2010, wurde vom kanadischen Geoingenieur David W. Keith (University of Calgary) vorgeschlagen, Aluminium anstatt Schwefeldioxid zu verwenden. Begründet wurde dieser Vorschlag einerseits mit einem vierfach größeren Strahlungsantrieb[12] und andererseits mit einem ca. sechzehnfach geringeren Gerinnungsfaktor. Derselbe Albedoeffekt[13] könnte so mit viel geringeren Mengen Aluminium – anstatt Schwefel – bewerkstelligt werden.[14][15]

Als Instrument des Geo-Engineering läßt sich SAI auch in Kombination mit Ionosphärenheizern beispielsweise eines HAARP-Systems anwenden, wodurch auch Möglichkeiten weitergehender Gedankenkontrolle eröffnet werden können. So kann die Erdatmosphäre mittels Ausbringung von wassersuchenden Metallsalz-Aerosolen in ein elektrisch leitendes gasförmiges Medium verwandelt werden, um es sodann mit geeigneten Hochfrequenz-Radiowellensendern unter Einsatz von ELF-Wellen bioelektrisch den jeweiligen Absichten entsprechend aufzuladen.[16]

Im Zusammenhang mit dem SAI besteht der dringende Verdacht, daß gesundheits- und umweltgefährdende sowie wetter- und klimawirksame Substanzen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel ausgebracht werden, ohne daß diese für einen sicheren Flugzeugvortrieb erforderlich sind. Diesbezüglich liegen bislang nur sehr wenige wissenschaftliche Forschungsarbeiten vor, welche diese Verdachtsmomente sachlich bestätigen oder ausschließen können. Immerhin wies das Schweizer Institut für Atmosphäre und Klima der Abteilung Umweltwissenschaften der ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) unter Mitwirkung der Atmosphärenphysikerin Prof. Ulrike Lohmann[17] gesundheits- und umweltschädliche aluminium- und bariumhaltige Substanzen bei Abgas- und Treibstoffuntersuchungen nach:

Durch die unmittelbare Nachbarschaft zur Schweiz legen die Untersuchungsergebnisse der ETH Zürich[18] die Befürchtung nahe, daß derartige Emissionen auch im bundesdeutschen Luftraum vorkommen.

Sichtbare Auswirkungen von SAI-Einsätzen

Aus Flugzeugemissionen resultierende, sichtbare, sogenannte „chemtrails“ überdauern je nach örtlichen Wetterverhältnissen und in Abhängigkeit davon, welche Substanzen in welchen Konzentrationen ausgestoßen werden, stunden- bis tagelang und können durch Verbreiterung bzw. Ineinanderfließen sogar eine weitgehend geschlossene, weißliche bis graue Bedeckung eines vormals blauen Himmels verursachen. Hierfür werden wiederholt solche Emissionen verantwortlich gemacht, die mutmaßlich nicht den zur Gewährleistung eines sicheren Flugzeugvortriebes unvermeidbaren Abgasen unterfallen und zudem als umwelt- bzw. gesundheitsschädlich einzustufen sind. Bezüglich der betreffenden Flugzeugemissionen kann es sich zum einen um bestimmte Abgasrückstände aus der Kraftstoffverbrennung und zum anderen um aus speziellen Tanks bzw. Tankflugzeugen abgesprühte Substanzen handeln. Eine Wetter- und Klimarelevanz von „chemtrails“ ist schon aufgrund der Langlebigkeit der Phänomene gegeben.

Abgrenzung von Chemtrails gegenüber Kondensstreifen

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Filmbeitrag weiter unten mit dem Titel „Chemtrails - neuartige Beweise! - Aufforderung zur Stellungnahme (12. September 2012)“

Übliche Kondensstreifen (engl.: „contrails“) entstehen während des Flugbetriebes durch schlagartige Kondensierung von Wasserdampf um Kondensationskerne, welche aus Verbrennungsrückständen der Triebwerke resultieren. Je höher die relative Luftfeuchtigkeit und je niedriger die Lufttemperatur ist, desto langlebiger sind diese Kondensstreifen. Übliche Kondensstreifen bilden sich bei Temperaturen von ≤ -57°C und ab einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 %. Sie sind gewöhnlich sehr kurzlebig und überdauern je nach Verbrennungsprozeß, Triebwerkswärme und aktueller Wetterlage nur einige Sekunden bis wenige Minuten.[19]

Ein echter Kondensstreifen bildet sich erst in ungefähr eineinhalb Flugzeuglängen hinter dem Flugzeug aus, da der heiße Wasserdampf für seine Kondensation entsprechend Zeit benötigt. „Chemtrails“ treten hingegen direkt – ohne Lücke – aus den Trag- oder Heckflächen aus.[20]

Verkehrsflugzeuge fliegen in der Regel in der Tropopause[21] in einer Höhe von rund 10.000 Metern oder etwas höher.[22] In diesem Bereich liegt die relative Luftfeuchtigkeit regelmäßig deutlich unter 100 %, was sich auch an der in diesen Höhen meist äußerst geringen bis fehlenden Wolkenbildung ableiten läßt. Wo sich aufgrund zu geringer relativer Luftfeuchtigkeit keine Wolken ausbilden, können auch keine langlebigen Kondensstreifen überdauern. Es sei denn, es handelt sich um künstlich ausgebrachte, bedeckungsbildende Aerosole mit anderem Kondensationsverhalten als normale Kondensstreifen. Die Entwicklung der Wasserdampfmengen in der Stratosphäre zeigt Untersuchungen zufolge eine abnehmende Tendenz, was die Ausbildung langlebiger Kondensstreifen zusätzlich erschwert.[23]. So haben Messungen des Meteorologischen Observatoriums in Lindenberg in der oberen Troposphäre seit den 70er Jahren eine Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 4 % gezeigt. Die gemittelte relative Luftfeuchtigkeit im bisherigen Beobachtungszeitraum beträgt ca. 40 %.[24]

Wieviel Wasserdampf die Atmosphäre im Bereich der oberen Troposphäre bis unteren Stratosphäre aufnehmen kann, wird stark von der herrschenden Lufttemperatur bestimmt. Mit sinkender Temperatur nimmt die Kapazität der Luft, Wasserdampf aufzunehmen, nicht-linear ab.[25]

Während die Schwellwerte für Temperatur und Feuchte lediglich die Bedingungen zur Bildung von Kondensstreifen definieren, muß zur Persistenz von Kondensstreifen ein zusätzliches Kriterium erfüllt werden, nämlich die Übersättigung der Atmosphäre bezüglich der Eisphase. Andernfalls bilden sich nur kurzlebige Kondensstreifen, die sich nach Vermischung mit der Außenluft rasch auflösen.[26]

Moderne Flugzeuge und Hubschrauber sind ungefähr seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Regel mit Zweistrom-Turbinen-Luftstrahltriebwerken mit hohem Nebenstromverhältnis[27] ausgerüstet und produzieren praktisch keine beständigen Kondensstreifen.[28]

Umgang der BRD-Dienststellen mit dem Thema

Bayerisches Landesamt für Umwelt

Von seiten der zuständigen Aufsichtsbehörden der BRD werden Luftmeßuntersuchungen auf befürchtete gesundheits- und umweltgefährdende sowie wetter- und klimawirksame Substanzen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel entweder nicht durchgeführt oder betreffende Meßergebnisse regelmäßig nicht veröffentlicht. Eine Ausnahme auf dem Gebiete der BRD bilden die jährlich erscheinenden „Lufthygienischen Jahresberichte“ des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, worin steigende Konzentrationen für die Parameter Aluminium und Barium im Gesamtstaubniederschlag dokumentiert werden.[29][30]

Umweltbundesamt der BRD

In einer Weltnetzbroschüre aus dem Jahr 2011[31] stellt das Umweltbundesamt der BRD die großen – im übrigen sehr nachvollziehbaren – Risiken, die mit Geo-Engineering verbunden wären, ausführlich dar. Daher riet das Umweltbundesamt, welches sich nach eigenem Selbstverständnis als wissenschaftliche Behörde versteht, diesbezüglich aus Vorsorgegründen zu größter Zurückhaltung.[32] Des weiteren gebe es über eine befürchtete Einbringung von Aluminiumverbindungen in die Atmosphäre und die Bildung sogenannter „chemtrails“ keinerlei wissenschaftliche Belege[33], obwohl der Synthesebericht des Fünften IPCC Sachstandsberichts[34] eine anderslautende Aussage macht (siehe oben). Unterdessen beantwortet das Umweltbundesamt bislang auf vielfache Anfragen hin nicht, aufgrund welcher Ergebnisse welcher wissenschaftlichen Niederschlagswasser- und Bodenluftuntersuchungsprogramme die Bundesbehörde ein befürchtetes Ausstoßen gesundheits- und umweltschädlicher Stoffe wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel von im hiesigen Luftraum verkehrenden Flugzeugen ausschließen kann.

Von seiten des Umweltbundesamtes werden keinerlei öffentlich einsehbare Meßdaten wissenschaftlicher Niederschlagswasser- und Bodenluftuntersuchungsprogramme bereitgestellt, wonach ein befürchteter Ausstoß gesundheits- und umweltschädlicher sowie wetter- und klimarelevanter Flugzeugemissionen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel von im hiesigen Luftraum verkehrenden Flugzeugen ausgeschlossen werden kann. Unterdessen hat das Institut für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich anhand von Messungen insbesondere aluminium- und bariumhaltige Stoffe in Flugzeugabgasen nachgewiesen.[35] Schon aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zum Schweizer Luftraum legt diese wissenschaftliche Arbeit die Befürchtung nahe, daß vergleichbare Flugzeugemissionen auch im bundesdeutschen Luftraum vorkommen.

Deutscher Wetterdienst

Der Deutsche Wetterdienst (Abk. DWD)[36] hat bezüglich zahlreicher Anfragen zu beobachteten, auffälligen Bedeckungs- und Wetterphänomenen infolge von Flugzeugüberflügen bislang stets auf die Zuständigkeit des Umweltbundesamtes verwiesen. Eine Stellungnahme zu Wetter- und Klimabeeinflussung im Sinne eines Geo-Engineering ist auf der Netzpräsenz des Deutschen Wetterdienstes nicht zu finden. Dennoch gibt es einen Hinweis auf die Existenz wetter- und klimawirksamer Flugzeugemissionen im Wetterlexikon des Deutschen Wetterdienstes unter dem Begriff „Kondensstreifen“: „Frisch gebildete Kondensstreifen haben eine leuchtend weiße Farbe, die im Verlauf in leicht dunklere Töne abweicht. Durch die Winde kann sich der feine Kondensstreifen schnell ausbreiten. Werden viele Kondensstreifen verweht, können sie sich zu einer geschlossenen Wolkenschicht vereinen, die als Cirrostratus bezeichnet wird.“[37] Durch die Langlebigkeit und flächendeckende Ausdehnung dieser künstlichen Wolkenphänomene ist eine Wetter- und Klimarelevanz im Sinne eines Geo-Engineering gegeben.

Luftfahrt-Bundesamt der BRD

Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) der BRD ist die Bundesoberbehörde für Aufgaben der Zivilluftfahrt und untersteht dem Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).[38]

Eine Zuständigkeit für die militärische Luftfahrt ist von seiten des LBA nicht gegeben. Im Hinblick auf einen wünschenswerten Ausschluß von Schadstoffemissionen, die für einen normalen Flugzeugvortrieb als vermeidbar – also als nicht erforderlich – angesehen werden müssen, sind keine Kontroll- und Überwachungsregelungen bekannt. So ist beispielsweise unklar, wer auf Grundlage welcher BRD-Rechtsverordnung die entsprechende Beladung und Betankung von Flugzeugen, denen Überflugrechte im bundesdeutschen Luftraum eingeräumt sind, verantwortlich überwacht und regelt.

Für die Musterzulassung von Strahl- und Mantelstromtriebwerken, die für den Einsatz in zivilen Unterschallflugzeugen bestimmt sind, müssen Nachweise erbracht werden, daß die Abgasemissionen von Ruß, Kohlenmonoxid, unverbrannten Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden das nach dem Stand der Technik notwendige Maß nicht überschreiten.[39] Untersuchungen auf gesundheits- und umweltschädliche Emissionen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel unterfallen diesem Kontrollprogramm nicht.

Befürchtete Aerosolstoffe und Absichten

Ein Ausstoß gesundheits- und umweltschädlicher sowie wetter- und klimarelevanter Flugzeugemissionen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel kann einerseits über Verbrennungsrückstände üblicher Treibstoffe erfolgen. Andererseits können umwelt- und klimarelevante Aerosolinjektionen im Sinne großtechnischer SAI-Eingriffe durch speziell ausgerüstete Tankflugzeuge erfolgen. Hierbei können die ausgebrachten Aerosole durch weitere Geo-Engineering-Techniken wie beispielsweise Einwirkung von Ionosphärenheizern vom Typ HAARP instrumentalisiert werden.

Eine Ausbringung derartiger Emissionen bzw. Aerosole wird bislang vom Umweltbundesamt der BRD bestritten. Mittlerweile konnte von der ETH Zürich nachgewiesen werden, daß zumindest aluminium- und bariumhaltige Substanzen in Abgasen von Passagierflugzeugen vorkommen.[40]

Es existieren Hypothesen, wonach mit dem Absprühen von Chemtrails eine Reduktion eines sogenannten Treibhauseffektes oder der Bevölkerung sowie Vernichtung der Ernte beabsichtigt ist. Als ein auf den ersten Blick weitgehend harmlos anmutendes, vielleicht nützliches Wetterbeeinflussungsverfahren sei das Ausbringen von Silberjodid-Lösungen beispielsweise zur Verhinderung von Hagelschlagschäden in der Landwirtschaft erwähnt.[41]

Befürworter eines Ausbringens chemischer Aerosole in Erdatmosphäre im Sinne eines „Solar Radiation Management“ meinen beispielsweise, einem vorgeblich unerwünschten Treibhauseffekt entgegenwirken zu können, indem per Flugzeug ausgebrachte chemische Aerosole die Sonnenstrahlen wie ein Spiegel reflektieren und damit die Intensität der Einstrahlung verringern könnten. Mittlerweile wird die Ausbringung von klimawirksamen Aerosolen von Politikern dahingehend verteidigt, daß die Folgen der „globalen Erwärmung”, die auf „menschengemachter Klimakrise“ beruhten, abgewendet bzw. abgemildert werden müßten. So bestätigte der frühere VS-Präsidentschaftskandidat Al Gore im Jahre 2013 öffentlich die Durchführung von Chemtrail-Aerosol-Ausbringungen in die Erdatmosphäre:


Für seine vertretene Theorie einer menschengemachten Klimakatastrophe wurde der ehemalige demokratische VS-Vizepräsident Al Gore im Jahre 2007 mit dem Nobelpreis beehrt.[42]

Politische Versuche zur Verhinderung eines Absprühens von Chemtrails

Bereits der Umstand, daß Politiker weltweit wiederholt versucht haben und weiterhin versuchen, das Ausbringen von gefährlichen chemischen Substanzen in den Luftraum sowie sonstige riskante Geo-Engineering-Eingriffe zu verbieten, ist ein Indiz dafür, daß es derartige großtechnische Eingriffe tatsächlich gibt. Nachfolgend findet sich eine Auflistung der politischen Versuche zur Verhinderung eines Absprühens von bedenklichen chemischen Aerosolen:

  • Der VS-Abgeordnete Dennis Kucinich versuchte im Jahre 2008 vergeblich, ein Gesetz des VS-Kongresses gegen ein Absprühen von Chemtrails und weiteren gefährlichen Geo-Engineerung-Eingriffen zu erwirken.[43]
  • Nach einer FPÖ-Anfrage an das österreichische Landwirtschaftsministerium im Jahr 2007 erhielt die Partei folgende Auskunft: Man kenne das Problem, aber in Österreich werden Chemtrails nicht praktiziert.[44]
  • Ebenso abschlägig ist eine vergleichbare Anfrage der Mecklenburger NPD im Jahr 2012 im Schweriner Landtag behandelt worden.[45]
  • Der niedersächsische CDU-Landtagsabgeordnete Martin Bäumer aus dem Kreis Osnabrück stellte im Herbst 2015 eine Anfrage an die Landesregierung. Im wesentlichen verwarf die Regierung die von Bäumer geäußerten Bedenken unter anderem unter Verweis auf die Sichtweise des Umweltbundesamtes.[46][47][48]
  • Martin Bäumer stellte im Mai 2016 eine neuerliche parlamentarische Anfrage im niedersächsischen Landtag.[49]


Bildergalerie zu Chemtrails im Gegensatz zu den bekannten Contrails

Filmbeiträge

Chemtrails - neuartige Beweise! - Aufforderung zur Stellungnahme (12. September 2012)
Chemtrails & Geoengineering (vollständige Fassung)
Dr. med. Dietrich Klinghardt: Gesundheitliche Auswirkungen von Chemtrails (Ausschnitt aus Dr. Klinghardts Vortrag vom November 2015 im Rahmen der Hellinger Tage International
Im Wetterbericht der ZDF Heute Sendung vom 14. Januar 2009 werden Militärflugzeuge erwähnt die etwas versprühen. Der Vorgang war Gegenstand einer kleinen Anfrage der Linkspartei an die Bundesregierung.[50]

Weitere Filmbeiträge:

Hauptartikel: Chemtrails (Filmbeiträge)

Siehe auch

Literatur

Verweise

ExpressZeitung: Krieg gegen die Sonne (2023)

Auftritte mit Chemtrails als Thema

Deutschsprachig

Englischsprachig

Italienischsprachig

Artikel

Filmbeitrag

Fußnoten

  1. Chemtrail (Mehrzahl: Chemtrails) ist ein künstlicher Neologismus, zusammengesetzt aus den beiden englischen Wörtern „chemistry“ (dt.: Chemie) und „trail“ (dt.: Spur), d.h. also „Chemie-Spuren“.
  2. Synthesebericht des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen des Weltklimarates „Klimaänderung 2014“
  3. Ken FM über Geo-Engineering
  4. Die Zerstörung des Himmels, Raum & Zeit, Ausgabe 127
  5. Grundlagen Chemtrails – Was hat es mit den Begriffen Chemtrails, „Geo-Engineering“ und „Solar Radiation Management“ auf sich?
  6. Space Preservation Act of 2001, HR 2977 IH
  7. NSA–Whistleblower Snowden enthüllt schockierende Wahrheit hinter den Chemtrails, Extremnews, 12. Juli 2013
  8. CHEMISTRY 131 MANUAL, FALL 1990 – Department of Chemistry, U.S. Airforce Akademy
  9. Chemtrail ist ein künstliches neudeutsches Wort, zusammengesetzt aus den beiden englischen Wörtern „chemistry“ (dt.: Chemie) und „trail“ (dt.: Spur).
  10. Stratospheric Welsbach seeding for reduction of global warming (englischsprachig)
  11. Chemtrail-U.S.-Patent von 2009
  12. Geo-Engineering – Wirksamer Klimaschutz oder Größenwahn?; S. 13
  13. Kurzerklärung: Die Energiebilanz der Erdatmosphäre wird unter anderem von den optischen Eigenschaften der Erdoberfläche bestimmt. Oberflächen mit hohem optischem Reflektionsgrad reflektieren die einfallende Strahlung stärker und erwärmen sich somit weniger. Dieser Effekt wird als „Albedo-Effekt“ bezeichnet.
  14. Rosalie Bertell: Planet Earth: the Latest Weapon of War, The Women’s Press, London 2000, S. 119–128
  15. Rosalie Bertell: Wie unser Planet langsam zum Wrack gemacht wird (2010)
  16. Resistente Wolkenbänder durch stehende ELF-Wellen verankert
  17. Prof. Dr. Ulrike Lohmann, Institut für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich
  18. Chemical Characterization of Freshly Emitted Particulate Matter from Aircraft Exhaust Using Single Particle Mass Spectrometry, Manuel Abegglen et al., Institute for Atmospheric and Climate Science Zurich, June 16, 2016
  19. Echte Kondensstreifen sind so selten wie Regenbögen!
  20. Warum die Chemtrails keine normalen persistenten Kondensstreifen sein können …
  21. Die Tropopause ist die Atmosphärenschicht am Übergang von der Troposphäre zur Stratosphäre.
  22. DLR_next – Wie Kondensstreifen das Klima beeinflussen
  23. spektrum.de: Trockene Stratosphäre kühlt Erde
  24. Zweiter Bericht der Regierung der Bundesrepublik Deutschland über systematische Klimabeobachtungen in Deutschland zum 4. Nationalbericht nach dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen Dezember 2005, S. 26
  25. http://www.imk-tro.kit.edu/download/Diplomarbeit_Keller.pdf Die Messung von Wasserdampf in der Tropopausenregion an Bord eines Passagierflugzeugs; Kapitel 2.4 Wasser in der UT/LS (Diplomarbeit im Fach Meteorologie von vorgelegt von Julia Henriette Keller im Juni 2008)
  26. Klimawirkung von Kondensstreifen: Untersuchungen mit einem globalen atmosphärischen Zirkulationsmodell, Institut für Physik der Atmosphäre Oberpfaffenhofen – 2.3.1 Thermodynamische Kondensstreifenbildung (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Forschungsbericht 2003-16, von Susanne Marquart)
  27. Das Nebenstromverhältnis beschreibt bei einem Zweistrom-Strahltriebwerk (auch Mantelstromtriebwerk genannt) das Verhältnis zwischen dem außen an der Gasturbine vorbei geführten Luftnebenstrom, auch als Mantelstrom bezeichnet, und dem innen, die Triebwerksbrennkammer passierenden Luftmassenstrom, auch Kernstrom genannt.
  28. Sie meinen die Streifen am Himmel seien Kondensstreifen?
  29. Lufthygienische Berichte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt
  30. Bayern: Katastrophale Konzentration von Aluminium, Barium und Arsen in der Atemluft amtlich bestätigt! marbec14.wordpress.com (Gegen den Strom)]
  31. Daß seit 2011 keine Neuauflage erschienen ist, läßt eine mangelnde Aktualität der betreffenden Inhalte vermuten.
  32. Geo-Engineering – Wirksamer Klimaschutz oder Größenwahn?, Umweltbundesamt der BRD
  33. Chemtrails – Gefährliche Experimente mit der Atmosphäre oder bloße Fiktion?, Umweltbundesamt der BRD
  34. Synthesebericht des Fünften IPCC Sachstandsberichts
  35. Chemical Characterization of Freshly Emitted Particulate Matter from Aircraft Exhaust Using Single Particle Mass Spectrometry, Manuel Abegglen et al., Institute for Atmospheric and Climate Science Zurich, June 16, 2016
  36. Deutscher Wetterdienst – Wetter und Klima aus einer Hand
  37. Wetterlexikon bei wetter.de
  38. Geschichte des Luftfahrt-Bundesamtes, lba.de
  39. Emissionszulassung von Triebwerken, lba.de
  40. Chemical Characterization of Freshly Emitted Particulate Matter from Aircraft Exhaust Using Single Particle Mass Spectrometry, Manuel Abegglen et al., Institute for Atmospheric and Climate Science Zurich, June 16, 2016
  41. Wettermanipulation – Die Hagelflieger von Rosenheim
  42. zeit.de: Gore und Weltklimarat ausgezeichnet Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  43. Kucinich, Chemtrails and HR 2977, Contrail Science, 19. Mai 2007
  44. Anfragebeantwortung, Österreichisches Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, 18. Mai 2007
  45. Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Köster, Fraktion der NPD: Kondensstreifen in Westmecklenburg und Antwort der Landesregierung
  46. Abgeordneter fragt: Gibt es „Chemtrails“? – Auskunft über Giftflugzeuge
  47. Chemtrail-Anfrage an die niedersächsische Landesregierung – Physiker bestätigt Chemtrails (Video)
  48. Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung – Drucksache 17/4171
  49. Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung: Wie sind die Auswirkungen von „Geo-Engineering“ in Niedersachsen?
  50. Antwort der Bundesregierung (PDF-Datei)