Das Reich Artam

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Umschlaggestaltung des Buches, auf dem Godela und Gundula, die beiden Frauen des Protagonisten, gezeichnet wurden

Das Tausendjährige Reich Artam ist ein alternativhistorischer Roman des Genetikers Volkmar Weiss und beschreibt eine alternative Geschichte des deutschen Volkes von 1941 bis 2100. Die Idee stützt sich auf den Gründungsaufruf des Bundes Artam e. V., der in den 1920er Jahren im Osten Deutschlands aktiv war und 1933 aufgelöst wurde. Eine zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage erschien 2011 beim Verlag Arnshaugk, die englische Übersetzung 2014.

Das Werk enthält einen hohen Anteil politischer Fragen, wie z. B. der Zuwanderungsproblematik, Eheschließung zwischen Gleichgeschlechtlichen oder Islamisierung. Weiss ließ zudem auch die Intelligenzforschung, die er selbst betrieb, dort in Form eines Auszuges aus einem fiktivem Buch einfließen.

Geschichtliche Entwicklung

Die von Weiss beschriebene alternative Weltgeschichte beginnt damit, daß Adolf Hitler 1941 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. In der Folge konnte Japan dazu bewegt werden, den Angriff auf die Kriegsflotte im VSA-besetzten Hawaii zu verschieben und statt dessen Stalin im Osten zu bedrohen, wodurch die Sowjetunion schnell und endgültig geschlagen wurde. Auch nach dem Kriegseintritt Japans gegen die VSA erfolgte keine deutsche Kriegserklärung, die deutschfreundlichen Kreise in den VSA um Lindbergh bekamen mehr Zeit um sich durchzusetzen und einen Krieg gegen das Großdeutsche Reich zu verhindern. Ohne die UdSSR und die VSA als Kriegspartner sah sich auch Großbritannien nicht mehr in der Lage, seinen Krieg weiterzuführen und schloß Frieden. Deutschland gelingt es, eine große Fläche im Osten Europas bis zum Ural zu erobern. Alle Gebiete jenseits der Weichsel (und später Skandinavien) werden aufgrund der Partisanenbewegung im Osten zum Militärbezirk Artam zusammengefaßt, der Teil des Großgermanischen Reiches ist. Auf dem Trümmern von Kiew wird die neue Hauptstadt Reichsburg, das Zentrum des Reiches Artam, gebaut.

Als 1988 Europa eine „geistige Wende“ überkommt (deren Ursachen im Roman nicht erklärt werden und wohl auch nicht können, es geht dabei um den Kontrast, den die aktuellen heutigen Zustände in Mitteleuropa darstellen), wird die „Demokratie“ wieder eingeführt. Deutschland wird zur Bundesrepublik Mitteleuropa, die einen europäischen Staaten- und Währungsbund kontrolliert. Artam hält aber am Führerprinzip fest, nach dem der Führer vom Führerrat gewählt wird, und wird völkerrechtlich vom Altreich abgetrennt. Im Osten jenseits des Urals muß das Reich andauernd gegen rote Partisanen weiterkämpfen, die vom Ostasiatischen Reich, das Japan nach Eingliederung Chinas bildet, unterstützt werden. Gesellschaftlich gliedert sich die Bevölkerung Artams in vier „Klassen“: Das Schwarze Korps, deren Angehörige einer strengen rassischen Auslese unterliegen (wobei „atlantischer“ Rassentyp sowie geistige und körperliche Leistungsfähigkeit das Zuchtziel darstellen), welches in der Verwaltung wirkt und wehrpflichtig ist, daneben die „Handschar“ eine aus den mohammedanischen Truppen in deutschem Dienst während des Zweiten Weltkrieges hervorgegangene Organisation, die nicht rassisch, sondern religiös geprägt ist und sehr loyale Soldaten stellt, die Staatsbürger und die Reichsbürger. Zwischen diesen Schichten ist Wechsel möglich, zu niedrige Intelligenzwerte oder strafbare Handlungen können zur Ausstoßung aus dem Schwarzen Korps führen, mit hohen Leistungen und Erbwerten ist auch eine Aufnahme für Menschen möglich, deren Eltern nicht dem Korps angehören.

Die Masseneinwanderung von überwiegend mohammedanischen Gastarbeitern bringt die Republik Mitteleuropa in unüberwindliche Schwierigkeiten. Um 2030/2040 versinkt der Großteil der Erde im Großen Chaos, nur Artam und das mit ihm verbündete Groß-Israel bleiben davon relativ verschont. Darauf wird im Roman aus der Retrospektive von 2080/90 reflektiert, und durch diesen Handlungsaufbau wird außer der Glossierung der tatsächlich abgelaufenen Entwicklung von 1945 bis 2005 auch eine Gesellschaftsprognose bis etwa 2040 möglich. 2050 hatte die Erde mit rund 9 Milliarden das Maximum ihrer Einwohnerzahl, um 2090 dann nur noch 2 Milliarden. Mit einer derartigen Botschaft steht „Artam“ zwar längst nicht mehr allein, aber das besondere ist hier die beängstigende innere Logik, mit der die Gesellschaft auf das Chaos zutreibt. Gebündelt ist diese Aussage insbesondere im Kapitel 17, einem Text über „Die Theorie und Praxis der Hierarchischen Demokratie“ (ausgewiesen als fiktives Lehrmaterial des Sicherheitsdienstes von Artam, dem Zentralen Gewissen, für den „Helden“).

Wer Orwells1984“ kennt, der spürt, wie in den Anfangskapiteln sich die Handlung von „Artam“ in einem Gegenentwurf fast spielgelbildlich zur Orwell’schen entwickelt, um dann aber von Kapitel zu Kapitel immer mehr an Selbständigkeit, Spannung und Eigendynamik zu gewinnen. Analog zu Orwell kann „Das Reich Artam“ als Anti-Utopie mit satirischem Unterton aufgefaßt werden, aber ebenso als eine virtuelle Realität, etwa so wie sich Nordkorea heute zu Orwells „1984“ verhält. Bei näherer Betrachtung hat jedoch „Artam“ einen doppelten und dreifachen Boden, denn der Roman konterkariert den Zeitgeist und bricht so ziemlich jedes BRD-Tabu.

Dem Romantext ist eine Zeittafel angefügt, in der reale Daten vor 1941 in ein Gemisch aus realen und fiktiven Daten und Ereignissen von 1941 bis 2099 übergehen.

Gavriel D. Rosenfeld analysierte in seinem Buch „The World Hitler Never Made. Alternative History and the Memory of Nazism“ alle bisher in englischer, französischer und deutscher Sprache zu diesem Thema erschienenen Arbeiten. „Das Reich Artam“ und auch schon sein Vorläufer „Der Clan aus Geld und Genen“ vom selben Verfasser erweisen sich aus dieser Sicht als ein völlig neuer Typ derartiger Literatur.

Handlung

Der Roman ist aus der Sicht des Schwarzen Korps-Sturmbannführer Adrian Schwarz geschrieben, der mit seiner Familie (zwei Frauen, je vier Kinder) in Reichsburg, der Hauptstadt des Reiches Artam, lebt und zeigt dessen Berufs- und Alltagsleben. Ziemlich zentral steht die heimliche Affäre zwischen Schwarz und der Russin Ludmilla, die jedoch schließlich vom Zentralen Gewissen als Rassenschande aufgedeckt wird. Schwarz wird daraufhin vom Zentralen Gewissen als Inoffizieller Mitarbeiter rekrutiert und darf ein Gnadengesuch an den Führer schicken, welchem nach einer längeren Zeit schließlich stattgegeben wird. Die Handlung endet im Jahr 2099, als sich bei der jährlichen Parade der Jungmannschaften der Elfte Führer selbst zum Kalifen ausruft und somit auch Artam islamisiert wird.

Bei Orwell gibt es einen zentralen Spannungsbogen, der abbricht, als das Liebesverhältnis des Helden aufgedeckt wird. Seiner Folter und Vernichtung sind dann noch mehrere Abschnitte gewidmet. Der andere Charakter des Helden und der andere Charakter des Systems verlangen im Reich Artam einen anderen Schluß. Das Zentrale Gewissen sieht keinen Sinn darin, eine wertvolle Familie (Adrian, seine beiden Ehefrauen und seine Kinder), einen wertvollen außerehelichen Sohn und dessen Mutter (Ludmila) wegen eines abstrakten Prinzips zu vernichten, sondern stellt die Aufdeckung der Rassenschande in den Dienst des Systems. Adrian wird vom Zentralen Gewissens zur Mitarbeit erpreßt. Als Belohnung dafür darf er auch Dienstreisen ins Ausland machen – ins völlig heruntergekommene Berlin und in die Weltstadt Vancouver, Hauptstadt von Ecotopia. Adrian hofft, mit wahrheitsgetreuen Sachberichten zu notwendigen inneren Reformen in Artam beizutragen. Auf seiner Dienststelle wird ein Buch von Kossek – „Die Geschichte der Deutschen in der Zeit ihrer tiefsten Erniedrigung“ – diskutiert, in der der tatsächliche Ablauf der Geschichte von 1941 bis 1990 als Fiktion behandelt wird. Auch diese literarische Konstruktion (ein Roman im Roman) bietet ausreichend Gelegenheit für Spott und Ironie auf unsere Gegenwart.

Besonderheiten

Weiss selbst hat den Großteil der im Roman erwähnten Namen politisch bedeutender Personen verfremdet, z. B.:

Zudem wurden auch bekannte deutsche Familiennamen wie Schenk von Stauffenberg oder Weizsäcker in „von Stauffenburg“ oder „Weißsecker“ abgeändert. Adolf Hitler wird namentlich nie erwähnt, sondern immer nur „Der Erste und Größte Führer aller Zeiten“ genannt, der er – und das ist die Ironie des Buches – durch seinen Tod im November 1941 geworden ist, weil seine Erfolge durch keinen Mißerfolg mehr überschattet werden konnten. Sein Werk „Mein Kampf“ trägt bei Weiss den Titel „Unser Kampf“, die SS wird „Schwarzes Korps“ genannt.

Einige Städtenamen im Buch wurden germanisiert, so heißt Rostow nun Rostau und Nancy trägt wieder die deutsche Bezeichnung Nanzig.

Überprüfung des Buches durch den „Verfassungsschutz“ der BRD

Am 4. Mai 2007 richtete Kerstin Köditz, „antifaschistische Sprecherin“ der Fraktion der Linken im Landtag des Freistaates Sachsen, eine Kleine Anfrage an die Staatsregierung wegen des vom Leiter der Deutschen Zentralstelle für Genealogie verfaßten Romans „Das Reich Artam“ und erhielt den Bescheid (unterschrieben vom Staatsminister des Innern, Dr. Albrecht Buttolo, am 29. Mai 2007), daß der Staatsregierung bzw. dem „Verfassungs“schutz keine Erkenntnisse vorliegen, daß in dem Roman „extremistische Positionen“ verhüllt seien.

Bei dem eben zitierten Vorgang handelt es sich um die Drucksache 4/8663, Sächsischer Landtag, 4. Wahlperiode.

Übersetzung ins Englische

Übersetzt von Tanya Fox, erschien 2014 in den VSA bei Smashwords als ebook eine englische Fassung unter dem Titel

  • Artam: One Reich, One Race, a Tenth Leader. ISBN 9781310255106.

Verweise