Wunschkonzert (Film)
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Wunschkonzert (Film) |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Stab | |
Regie: | Eduard von Borsody |
Drehbuch: | Felix Lützkendorf, Eduard von Borsody |
Produktion: | UFA |
Musik: | Werner Bochmann (Verwendung fremder Lieder) |
Ton: | Walter Rühland |
Kamera: | Franz Weihmayr, Günther Anders, Carl Drews |
Schnitt: | Elisabeth Neumann |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Ilse Werner | Inge Wagner |
Carl Raddatz | Fliegeroffizier Herbert Koch |
Heinz Goedecke | Rundfunksprecher Heinz Goedecke |
Joachim Brennecke | Luftwaffenleutnant Helmut Winkler |
Ida Wüst | Frau Eichhorn |
Hedwig Bleibtreu | Frau Wagner |
Hans Hermann Schaufuß | Bäckermeister Hammer |
Hans Adalbert Schlettow | Fleischermeister Kramer |
Malte Jaeger | Lehrer Friedrich |
Walter Ladengast | Musikstudent Schwarzkopf |
Albert Florath | Arzt bei Lehrer Friedrich |
Aribert Mog | Leutnant von Zülkow |
Günther Lüders | Monteur Zimmermann |
Ewald Wenck | Kontrolleur |
Fred Goebel | |
Reinhold Bernt | |
Hans Sternberg | |
Max Wilmsen |
Wunschkonzert ist ein deutscher Liebesfilm von 1940.
Inhaltsverzeichnis
Kritiken
- „Viel ist eingeflochten, auch der kämpferische, auch der schmerzliche Teil des Krieges … Vor allem stellt sich das Wunschkonzert, mit seinem Leiter und Betreuer an der Spitze, in ganzer Lebensgröße leibhaftig vor, Marika Rökk singt und schunkelt, Brausewetter, Sieber, Rühmann schmettern das Lied vom Seemann aus ‚Paradies der Junggesellen‘“.[1]
Musikeinlagen
Im Wunschkonzert-Teil, der von Heinz Goedecke moderiert wurde, traten folgende (Selbst-) Darsteller auf:
- Paul Hörbiger: „Apoloner, Apoloner bist Du“
- Weiß Ferdl: „Bin ich froh, ich bin kein Intellektueller“
- Hans Brausewetter, Heinz Rühmann, Josef Sieber: „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“ (Lied aus dem Film „Paradies der Junggesellen“, 1939)
- Wilhelm Strienz: „Gute Nacht Mutter“
- Marika Rökk: „In einer Nacht im Mai“ (Lied aus dem Film „Eine Nacht im Mai“, 1938)
- Soldaten: „Soldaten sind Soldaten“
- Albert Bräu: Klarinettensolo
- Philharmonisches Orchester Berlin, Eugen Jochum (Dirigent): Ouvertüre zur Oper „Figaros Hochzeit“
- Willy Fritsch: „Tausendmal war ich im Traum bei Dir“
- Emmi Goedel-Dreising: „Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein“
Auszeichnungen
„Wunschkonzert“ erhielt von der Filmprüfstelle die Prädikate „Staatspolitisch wertvoll“, „Künstlerisch wertvoll“, „Volkstümlich wertvoll“ und „Jugendwert“. Der Alliierte Kontrollrat, der 1945 alle im Umlauf befindlichen deutschen Filme einer ideologischen Prüfung unterzog, stellte den Film unter Aufführungsverbot. In der BRD erlangte er später in einer geschnittenen Fassung eine FSK-Freigabe.
Wissenswertes
Die Dreharbeiten begannen am 16. Juli bis Oktober 1940. Am 21. Dezember wurde der fertige Film der Filmprüfstelle vorgelegt (Originalfassung: 2.832 m, 103 Min.), die ihn als jugendfrei einstufte. Die Uraufführung erfolgte am 30. Dezember 1940 im Berliner Ufa-Palast am Zoo. Den Verleih übernahm die Universum-Film Verleih GmbH. Am 4. November 1943 wurde der Film in einer gekürzten Version (2.689 m, 98 Min.) erneut der Filmprüfstelle vorgelegt und in dieser Fassung wiederum als jugendfrei eingestuft. In der Prüffassung trug der Film den Titel „Das Wunschkonzert“, der in den Kinoankündigungen durch den moderner klingenden Titel „Wunschkonzert“ ersetzt wurde. Neben dem Zarah-Leander-Film „Die große Liebe“ war „Wunschkonzert“ die kommerziell erfolgreichste Filmproduktion im Dritten Reich. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatte der Film fast 26 Millionen Zuschauer und spielte 7,6 Millionen Reichsmark ein.
Handlung
Das reizende junge Mädchen kam sich im Strom der Tausenden recht verloren vor. Es war das erste Mal in der Reichshauptstadt, um mit der Berliner Tante Eichhorn die „Olympischen Spiele“ zu besuchen, die damals, im schönen Sommer 1936, die ganze Welt in dem herrlichen Stadion des Reiches versammelte. Und dann stellte sich heraus, daß die Tante gleich noch einmal nach Hause mußte, weil sie die Eintrittskarten vergessen hatte. Konnte man es Inge eigentlich verdenken, wenn sie dem Drängen eines netten blonden Herrn schließlich nachgab, der ihr den unerwartet frei gebliebenen Sitzplatz neben sich anbot? So lernten sie sich kennen. Inge Wagner und der junge Fliegerleutnant Herbert Koch. Aus der zufälligen Begegnung wurde Liebe und Schicksal. Drei Tage Glück waren den beiden jungen Menschen geschenkt. Da wurde Herbert, der entschlossen war, bei Inges Eltern um sie anzuhalten, plötzlich dienstlich abgerufen. Geheimauftrag. Er durfte auch Inge nichts sagen. Ein rascher schmerzender Abschied riß beide auseinander. "Vergiß mich nicht, Herbert!“ bat Inge. Am nächsten Morgen donnerten die Flugzeugmotoren. Die starken deutschen Maschinen stiegen auf. Spaniens Himmeln entgegen ...
September 1939. Polen, von Englands „Garantie“ trunken und irr, wirft die Brandfackel des Krieges über die Grenzen. Deutschland tritt zum Befreiungskampf an. Die alten Weltkriegsteilnehmer sind ebenso zur Stelle wie die wehrhafte deutsche Jugend. Max Kramer, der Fleischermeister, Peter Friedrich, der Lehrer, Schwarzkopf, der junge Musikstudent, Hammer, der kleine betuliche Bäcker – einige wenige von Millionen, benachbart und befreundet in der kleinen Stadt, haben auch den Waffenrock angezogen und erwarten den Abmarsch. Marsch. Ein paar Häuser weiter. Der blutjunge Fliegerleutnant Helmut Winkler springt rasch noch einmal zu Frau Wagner herein, der er auch noch einmal die Hand drücken möchte ... Ihr und ihrer Enkelin Inge, seiner Freundin seit Kindheitstagen. Großmama Wagner kann Helmuts Gefühle recht gut verstehen. Aus Kindern werden Leute. Und warum soll aus einer Jugendfreundschaft nicht tiefere Neigung, herzliche Liebe werden? Aber Inge trägt noch immer die merkwürdige Erinnerung an diesen Herrn Koch mit sich herum, den sie zur Olympiade kennenlernte und der nie, nie wieder etwas von sich hören ließ ... Inge ist nett und kameradschaftlich zu Helmut, nicht mehr, nicht weniger. Trotzdem glaubt der junge Offizier, eine Hoffnung mitnehmen zu können ... Liebe ist eben gar keine einfache Sache, und man muß dem Mädchen Zeit lassen ...
Eine Stimme schwingt durch den Äther. „Hier ist der großdeutsche Rundfunk! Wir beginnen das Wunschkonzert für die Wehrmacht.“ Ein magisches Band umschlingt Front und Heimat. Im Unterstand in Frankreich, im U-Boot auf Feindfahrt, im Fliegerhorst an der Küste, im stillen Zimmer einer Mutter, in Tausenden, Hunderttausenden von Wohnungen, überall klingt und schwingt der Strom von Wort und Lied und Musik. „Wir rufen Hauptmann Herbert Koch ...“ spricht Heinz Goedeckes vertraute Stimme aus dem Lautsprecher bei Wagners, „ ... er wünscht sich zur Erinnerung an die Olympiade in Berlin die Olympia- Fanfare!“ – Über Inges Gesicht zuckt ein freudiges Erschrecken. Ihre Augen werden feucht. Ein Lebenszeichen von Herbert – Jetzt muß alles gut werden! Es gelingt ihr tatsächlich, Herberts Anschrift zu ermitteln. Ein eiliger, glücklicher Briefwechsel vereinbart ein Treffen in Hamburg.
Und wieder verbindet das Wunschkonzert alle Deutschen. Leid und Freude des Einzelnen, Unbekannten, Namenlosen wird Leid und Freude der ganzen Nation. Alle Herzen schlagen im gleichen Rhythmus des Empfindens ... Die Soldaten Kramer und Hammer überbringen ihre „Feindbeute“ – fünf herzhaft ausgewachsene Ferkel – und melden ihrem Hauptmann die Erfüllung ihres Auftrags über das Mikrophon des Wunschkonzertes. Marika Rökk erfreut mit Ihrem temperamentvollen Liedvortrag. Goedecke meldet dem Lehrer Friedrich die glückliche Geburt eines Jungen. Wilhelm Strienz singt der Mutter des Musikers Schwarzkopf, der den Soldatentod starb, das Lied „Gute Nacht, Mutter ... “ Die Berliner Philharmoniker, Paul Hörbiger, das „unerschütterliche Seemannstrio“ Rühmann-Sieber-Brausewetter, Weiß Ferdl, Albert Bräu – alle treten vor das Mikrophon ...
Inge wartete vergeblich in Hamburg. Hauptmann Koch und sein Kamerad, der Junge Leutnant Helmut Winkler, unternahmen gemeinsam einen Aufklärungsflug, bei dem Helmut verwundet wurde. Und unter Helmuts Papieren fand Koch Inges Bild ... da ihm Helmut gestand, daß er mit Inge „so gut wie verlobt“ wäre, glaubte er zurücktreten zu müssen. Doch das Schicksal will es anders. Wie Inge es fertig brachte, Helmut aufsuchen zu können, wie sie mit Koch zusammentraf, wie schließlich alles zu einem glücklichen Ende kam, das alles erzählt dieser Film vom Wunschkonzert, ein erhebendes, mitreißendes Abbild unserer Tage und unseres gemeinsamen entscheidungsvollen Erlebens!