Der Feuerteufel

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

FILM

Der Feuerteufel.jpg
Filmdaten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Luis Trenker-Film GmbH
Erstverleih: Bavaria Filmkunst Verleih GmbH
Stab
Regie: Luis Trenker
Regieassistenz: Georg Hurdalek,
Kurt Linder
Drehbuch: Hans Sassmann,
Luis Trenker
Produzent: Luis Trenker
Musik: Giuseppe Becce
Ton: Emil Specht
Kamera: Albert Benitz,
Klaus von Rautenfeld,
Bertl Höcht
Standfotos: Ferdinand Rotzinger,
Ernst Baumann
Bauten: Ludwig Reiber
Kostüm: Herbert Ploberger
Aufnahmeleitung: Rudolf Fichtner,
Hugo Lehner
Schnitt: Gottlieb Madl,
Werner Jacobs
Besetzung
Darsteller Rolle
Luis Trenker Holzknecht Valentin Sturmegger, genannt „Der Feuerteufel“
Judith Holzmeister Maria Schmiederer
Bertl Schultes Kommandant Schmiederer
Fritz Kampers Bayerischer Kapitän Münzer
Erich Ponto Kaiser Napoleon
Claus Clausen Ferdinand von Schill
Ernst Fritz Fürbringer Fürst von Metternich
Sepp Nigg Bauer Zoppel
Hilde von Stolz Marquise de Chanel
Elise Aulinger Schönleitnerin
Vera Hartegg Magd
Lore Schützendorf Bäuerin
Walter Ladengast Verräter Rafael Kröss
Ludwig Schmid-Wildy Kärntner Bauer Klotz
Ludwig Kerscher Kärntner Bauer Kluiber
Ferdinand Exl Kärntner Bauer Purtscheller
Friedrich Ulmer Kärntner Bauer Reintaler
Klaus Pohl Kärntner Bauer Kranewitter
Carl Balhaus 1. Kärntner Bauernbursche
Anton Färber 2. Kärntner Bauernbursche
Paul Mederow Französischer General Rusca
Reinhold Pasch Französischer Oberst Henry Daru
Karl Fochler Französischer Offizier Burron
Franz Herterich Kaiser Franz I. von Österreich
Kurt Meisel Erzherzog Johann
Karl-Heinz Peters Französischer Kommissar
Julius Eckhoff Französischer Soldat
Carl Gelfius Sänger des Gesangsduetts im Wiener Wirtshaus
Luis Gerold Bauer Holznagel
Leopold Kerscher Junger Bauernbursche
Robert Thiem Offizier
Aruth Wartan Knecht mit der Augenklappe
Toni Bichler Gustav Decani
Manfred Meurer
Franz Reich
Eugen Schöndorfer

Der Feuerteufel ist ein Historienfilm um Ferdinand von Schill. Der Film wurde im Zeitraum vom 21. Juli bis November 1939 in Mittenwald und Umgebung, Brandenberg, Feste Geroldseck in Kufstein, Schwäbisch Hall und Hochfinst gedreht. Die Uraufführung fand am 5. März 1940 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Luis-Trenker-Film „Der Feuerteufel“ behandelt das Leben und Schicksal eines Kärntner Holzknechts, welcher zur Zeit der napoleonischen Gewaltherrschaft über Deutschland in Kärnten Führer eines Volksaufstandes war und sich als einer der unbekannten Vorkämpfer deutscher Freiheit bewies. Wenn auch diesem Valentin Sturmegger der Sieg versagt blieb, so war er doch durch seinen unerschütterlichen Glauben einer derjenigen, die in schwerster Zeit ausgehalten haben und der Idee eines großdeutschen Reiches verpflichtet waren. – Nicht in den Bergen beginnt der Film, sondern in Preußen.

Ein Regiment Husaren ist aufmarschiert, und Ferdinand von Schill hält eine flammende Ansprache. Er ist entschlossen, durch eine Tat die Kräfte in Preußen freizumachen, die noch zu einem Einsatz für die Sache der Freiheit fähig sind, und hofft, den König Friedrich Wilhelm mitreißen zu können, so daß der allgemeine Aufstand ganz Deutschland gegen Napoleon ins Feld rufen würde. Es sind zu ihm Nachrichten gedrungen, daß in den Alpenländern der Widerstand gegen den Korsen nicht zu brechen ist. Schill wird versuchen, mit seinem Regiment sich nach Süden durchzuschlagen und sendet eine Reiterstafette mit seinen Proklamationen nach dem äußersten Süden Deutschlands. – Diese Aktion Schills wird aber ihres praktischen Werts beraubt, indem Friedrich Wilhelm den Major und alle, die sich ihm anschließen, der Desertion für schuldig erklärt. Schill bleibt allein im weiten Deutschland im Kampf gegen seine eigenen Landsleute.

Sturmegger, geheimer Botengeher der Aufstandspartei in Kärnten, erwartet den Stafettenreiter an der Grenze, um die Proklamationen durch die französische Postenkette hindurch weiter in die Berge zu tragen. Er wird bei diesem Unternehmen beinahe von einer Patrouille gefaßt. Der verwegene Bursche jedoch entflieht und gelangt auf seiner Flucht auf den Hof eines Unterkommandanten, dessen Tochter Maria ihn vor den Verfolgern verbirgt. Dort auf dem Hof haben sich einige Bauern aus dem Gebirge zusammengefunden, um die unhaltbare Lage des Landes zu besprechen. Schmiederer, der nichts Ungesetzliches tun will, lehnt alles ab, was irgend zu einem Aufstand führen könnte und weist auch Sturmegger, der ihm die Schillschen Proklamationen bringt, die Tür. Auf sich und seinen eigenen Tatendrang angewiesen, gibt Sturmegger die Proklamationen weiter und überfällt mit zweien seiner Freunde eine Kutsche, in der Hoffnung, bei dieser Gelegenheit einen französischen General erwischen zu können. Statt eines solchen aber sieht er sich einer vor Schreck ohnmächtigen Dame gegenüber, der Marquise de Chanel, die auf dem Wege nach Wien ist. –

Bei Bekanntwerden des Überfalles entschließt sich der in Oberdrauburg stationierte französische Kommissar Oberst Daru, dem die geheime Unruhe im Lande längst bekannt ist, zu energischen Gegenmaßnahmen! Er läßt zehn der angesehensten Bauern, die ihm von früher her als Führer der Landwehren bekannt sind, verhaften, unter ihnen Clemens Schmiederer. Sturmegger, der von dieser Aktion Wind bekommen hat und jede Gelegenheit, den Schmiedererhof zu besuchen, wahrnimmt, weil er Maria Schmiederer liebt, kommt um zu warnen, trifft den Bauern jedoch nicht an. Inzwischen umstellen die Reiter den Hof und verhaften Sturmegger, der sich für Schmiederer ausgibt, und finden zudem im Hause die Schillschen Proklamationen. – Oberst Daru geht nun mit aller Schärfe vor, läßt Brandschatzungen von den Bauern erheben und preßt die Jungbauern zum Kriegsdienst. Die Erbitterung im Lande wächst. Es kommt zu Revolten und schließlich zu einer Schießerei auf dem Marktplatz in Oberdrauburg. Daru, der die Gefahr dieser Situation erkennt, läßt auf höheren Befehl die 10 Geiseln, darunter Sturmegger, den man immer noch für Schmiederer hält, erschießen.

Aber die Soldaten haben schlecht gezielt. Sturmegger ist nur verwundet und arbeitet sich in der Nacht unter den Toten hervor und entflieht. Unter Aufbietung der letzten Kräfte gelangt er zum Schmiedererhof, wo ihn Maria verbirgt. Aber auch dort fühlt er sich nicht sicher und flieht hoch hinauf in die Berge. – Unterdessen ist im Norden Deutschlands das Unfaßliche geschehen, Schill und sein Regiment sind von Landsleuten umzingelt, er selbst ist in Stralsund gefallen und seine Offiziere wurden in Wesel erschossen. Aber der Geist dieses Kämpfers für Deutschlands Freiheit lebt. An ihm richtet sich nun auch Sturmegger auf, als er fast verzweifeln wollte. Er, den der Volksmund den „Feuerteufel“ nannte, hetzt durch das Land, überall zum Befreiungskampf aufrufend, gewinnt die führenden Männer für sich und seine Sache und wendet sich nach Wien, wo er vom Erzherzog Johann Hilfe erbitten will. Durch einen politischen Schachzug Metternichs jedoch ist der Erzherzog, der tatsächlich Hilfe leisten wollte, nach Graz verbannt und außerstande, zu helfen. Sturmegger kann ihn in Wien nicht mehr erreichen, erfährt aber von seinen Begleitern, daß sich Napoleon insgeheim in Wien aufhalte. Noch immer zu kühnen Handstreichen aufgelegt, will Sturmegger den verhaßten Korsen fangen, um ihn ein für alle Male unschädlich zu machen.

Napoleon hört von diesem Anschlag und besteht darauf, Sturmegger zu sehen und zu sprechen. Der Eroberer und der Volksführer trennen sich als unversöhnliche Feinde. – Nun erst beginnt der Aufruhr in Kärnten unter Sturmeggers Führung. Von den Bergen lodern die Flammenzeichen, und der Landsturm marschiert. Die von den Kärntnern sorgfältig vorbereitete Schlacht wendet sich nach anfänglichen Erfolgen durch Verrat zuungunsten der Freiheitskämpfer. Alles scheint jetzt verloren, und er, der diesen heiligen Volkstrieb auf sein Gewissen genommen hat, muß fliehen. Verfolgt von Haß und Vorwürfen seiner Landsleute. Da aber Sturmegger sich einmal der großen Sache verschrieben hat, kann er nicht ruhen noch rasten, selbst die Liebe zu Maria Schmiederer vermag ihn nicht zu halten, bis die Freiheit im Kampf endlich errungen ist. Sein Kampf war das erste Sturmzeichen, und wirklich erhebt sich kurz darauf ganz Europa gegen Napoleon und setzt bei Leipzig seiner Herrschaft ein Ende. Nun darf auch Sturmegger zu Weib und Kind in seine Heimat zurückkehren und auf freiem Boden mit befreitem Volke wohnen, aufbauen, was der Krieg zerstört und ernten, was seine Hände gesät.