Sezessionskrieg
Der Sezessionskrieg (oft auch irreführend Amerikanischer Bürgerkrieg) war der von 1861 bis 1865 währende militärische Konflikt zwischen den aus der Union der Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten – der Konföderation – und den in der Union verbliebenen Nordstaaten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ab Dezember 1860 traten nacheinander 11 Staaten aus der Union aus. Weitere Staaten konnte der Norden nur mit Gewalt am Austritt hindern. Am 8. Februar 1861 wurden in Montgomery, Alabama die „Konföderierten Staaten von Amerika“ ins Leben gerufen. Zum Präsidenten wurde Jefferson Davis gewählt. Die spätere Hauptstadt wurde Richmond in Virginia. Die erste Amtshandlung der neuen Regierung bestand in einem Friedensangebot an den Norden, die Staaten ziehen zu lassen. Obwohl der Prozeß der Loslösung von der Union als ein demokratischer Prozeß beurteilt werden muß, der gerade auch von breiten Bevölkerungsschichten des Südens mitgetragen wurde, betrachteten die herrschenden Kreise des Nordens den Austritt als Verfassungsbruch und Rebellion.
Der Sezessionskrieg (12. April 1861 bis 9. Mai 1865) hatte seine Wurzeln hauptsächlich in wirtschaftlichen und sozialen Disproportionen zwischen Nordstaaten und Südstaaten. Da es sich laut Verfassung um einen Bundesstaat handelt, wollten nach immer stärker werdenden Differenzen einige Staaten aus diesem Staatenbund wieder austreten. Dies wurde ihnen daraufhin gewaltsam und unter Bruch der US-amerikanischen Verfassung verwehrt.
Die Befreiung der Negersklaven spielte zu Beginn des Krieges überhaupt keine Rolle. Es ging beinahe ausschließlich um einen Wirtschaftskrieg, da der Bund der Südstaaten sich zunehmend vom Norden ausgebeutet fühlte. Die Bankiers und Mittelsmänner der nördlichen Union, welche auf dem Markt die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Südens vermittelten und verkauften, wollten einen immer größeren Anteil. Als die Großlandbesitzer und Bauernverbände des Südens sie umgehen wollten, um mit England, aber auch ganz Europa direkt Handel treiben zu können, haben die Lobbyisten der nördlichen Kapitalisten auf militärische Intervention gedrängt. Die nicht ernstgemeinte Parole „befreit die Sklaven“ sollte nur dem normalen Volk vorgaukeln, ein aufopferungsvoller und blutiger Krieg würde einer höheren Ethik dienen. Selbst Präsident Abraham Lincoln hat einen Krieg zur Abschaffung der Sklaverei lange Zeit ausgeschlossen. Der Erhalt der Union und die differierende Auslegung der Verfassung waren weitere Motive der kriegsführenden Parteien. Zwischen 1861 und 1865 kam es dann zu einem der blutigsten und äußerst entschlossen geführten Kriege der Neuzeit. Über 750.000 Tote auf beiden Seiten (10 % der männlichen Population des Nordens und 30 % der Population des Südens) sowie die Brandschatzung vieler Metropolen des Südens waren der Preis, der für die erzwungene und künstliche Wiederherstellung der föderalen Union, aber vor allem der finanziellen Bankenmacht des Nordens gezahlt werden mußte.
Die Aussöhnung zwischen Nord und Süd, aber insbesondere die Überwindung der Rassenschranken, war ein langsamer und schleichender Vorgang. Trotz zunehmenden zeitlichen Abstands und neuer heranwachsender Generationen ist der soziale Konflikt noch lange nicht überwunden. Die „Afroamerikaner“ sind, mit willkommenen Ausnahmen, ein Volk der kriminellen Sozialschmarotzer geworden, die bei jeder Gelegenheit auf die Vergangenheit verweisen, um Vorteile oder Vorzugsbehandlungen (Affirmative Action) zu erhalten. In den Köpfen vieler Südstaatler scheint die tragische Niederlage des Bürgerkrieges und die damit einhergegangene Zerstörung einer besseren Kultur auch heute noch essentieller Bestandteil der Gesellschaft zu sein, und die Stimmen mehren sich, die voraussagen, daß sich trotz der Wahl des halbschwarzen (→ Mulatte) Barack Obamas zum Präsidenten der Graben zwischen den Rassen vertiefen und ein Rassenkrieg unvermeidlich wird. Die einstigen Vertreter der stolzen, weißen Vorherrschaft sind zu einer feigen, schweigenden, politisch-korrekten Minderheit geworden, während „Black Supremacy“ und „Black Racism“ (Rassismus der Schwarzen gegen Weiße) auf dem Vormarsch sind.[1]
Konföderierte Staaten
Die Konföderierten Staaten von Amerika (Confederate States of America, CSA) bestanden aus 11 föderalen Bundesstaaten:
Gründungsstaaten:
Bundesstaat | Sezession am | Beitritt zu den CSA |
---|---|---|
South Carolina | 20. Dezember 1860 | Gründungsstaat |
Mississippi | 9. Januar 1861 | Gründungsstaat |
Florida | 10. Januar 1861 | Gründungsstaat |
Alabama | 11. Januar 1861 | Gründungsstaat |
Georgia | 19. Januar 1861 | Gründungsstaat |
Louisiana | 26. Januar 1861 | Gründungsstaat |
Beitrittsstaaten:
Bundesstaat | Sezession am | Beitritt zu den CSA |
---|---|---|
Texas | 1. Februar 1861 | 2. März 1861 |
Virginia | 17. April 1861 | 7. Mai 1861 |
Tennessee | 6. Mai 1861 | 17. Mai 1861 |
Arkansas | 6. Mai 1861 | 18. Mai 1861 |
North Carolina | 20. Mai 1861 | 20. Mai 1861 |
Deutsche Einwanderer im Amerikanischen Bürgerkrieg
Union
Obwohl die Deutschen und ihre Teilnahme an der politischen und militärischen Auseinandersetzung von 1861 bis 1865 als ausschlaggebend betrachtet wird und die Verdienste der fremden Landser als unumstritten gelten, scheinen ihre Taten und ihre Geschichte beinahe vergessen.
Dem Zensus von 1860 zufolge lebten über 1,3 Millionen deutsche Einwanderer in den Vereinigten Staaten. Nur etwa 72.000 von ihnen hielten sich in den Landesteilen auf, die sich kurze Zeit später aus dem Staatenbund lösen sollten und damit einen Bürgerkrieg entfachten. Nach den Iren stellten die Deutschen die zweitstärkste Bevölkerungsgruppe, die nicht in Amerika geboren worden war. Als im April 1861 der sogenannte „Bürgerkrieg“ ausbrach, eilten binnen weniger Monate Tausende von Freiwilligen begeistert zu den Regimentern, die nun in den verfeindeten Lagern gebildet wurden.
Bis zum Kriegsende 1865 dienten etwa 216.000 in Deutschland geborene Soldaten in den Nordstaaten,[2] darunter die ehemaligen Revolutionäre und hochdekorierten Generäle der Unionstruppen Karl Schurz, Franz Sigel, August Willich, Louis Blenker, Max Weber und Alexander Schimmelfennig, aber auch Oberst Friedrich Hecker und Oberst George von Amsberg.
- „Entfernt die Deutschen aus der Unionsarmee und wir könnten die Yankees [Nordstaatler] mit Leichtigkeit schlagen.“[3] — Robert E. Lee, erfolgreichster General der Südstaaten
Statistisch betrachtet waren damit 23,4 % (rund 516.000 Männer[4]) der Unionssoldaten deutscher Herkunft. In allen unionstreuen Bundesstaaten rekrutierten sich Einheiten, die teilweise oder vollständig aus deutschen Einwanderern bestanden. Allein im Staate New York kämpften bis Kriegsende fast 37.000 Deutsche, davon etwa 13.000 in ausschließlich deutschen Regimentern. Aus Missouri kamen 30.000 und aus Ohio 20.000 Deutsche. Eine 10.000 Mann starke Division unter dem Deutschen Ludwig Blenker rückte in die Schlachten, in ihren Reihen Europäer, darunter überwiegend Deutsche, die von den eigenen und auch den feindlichen Offizieren als „Dutch devils“ (deutsche Teufel, wobei „Dutch“ ein Synonym für „Deutsche“ war) ehrfürchtig betitelt wurden.
Konföderation
In den Südstaaten meldeten sich etwa 10.000 Deutsche (Deutsche waren seit 1714 in den Südstaaten, als die erste deutsche Kolonie in Orange County, Virginia gegründet wurde) und unzählige Deutschamerikaner (z. B. Brigadier General Otho F. Strahl) in der „Confederate States Army“, um die Souveränität der sich vom Joch des Nordens befreiten Heimat zu verteidigen. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür war der preußische Rittmeister und Oberstleutnant der Konföderierten Heros von Borcke (1835–1895).[5]
Die Bildung eigenständiger Truppenteilen, wie dies ihren Landsleuten im Norden ermöglicht wurde, hat es in den Südstaaten nur im Kleinen gegeben. Es gab mehrere deutsche Scharfschützen- und Infanterieeinheiten, die bei den Einheimischen als Elite galten. Insbesondere die deutschen Freiwilligen Johann A. Wageners, die Männer der „German Light Artillery“ und die „German Fusiliers“ von Charleston mit ihrem Hauptmann W. K. Bachmann galten als Vorbilder für andere Soldaten.[6]
Nachwirken
Die realitätsnahe Darstellung bzw. Wiederaufführung historischer Ereignisse und Schlachten (Reenactment) bedeutet für viele Amerikaner die bewußte Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. Jährlich eilen viele Tausend zu gut organisierten Veranstaltungen, um die Neuinszenierung von 1861 bis 1865 in farbenfrohen Uniformen, mit Gewehren und Kanonenschüssen zu feiern. Für die meisten stellt die bewußte militärische Durchsetzung von Überzeugungen und Idealen keinen Widerspruch dar. Es ist vielmehr ein zwangsläufiger und untrennbarer Bestandteil historischer Prozesse, die alle einer Idee gefolgt waren. Auch in Deutschland gibt es solche Nachstellungen des Sezessionskrieges, wobei die Veranstalter sich stets wundern, daß die Masse der Teilnehmer den konföderierten Truppen angehören wollen.[7]
Personen
Zitate
„Eine solche Aktion [der amerikanische Bürgerkrieg] trägt alle Merkmale eines vom Christentum ausgelösten Massenwahns mit seiner verrückten Idee, dass der weiße Mann und der Neger irgendwie ‚Brüder‘ in einer fiktiven Familie sind. Ob sie es wissen oder nicht – und die meisten von ihnen wissen es nicht – die heutigen Weißen leiden unendlich unter den religiösen Wahnvorstellungen ihrer Vorfahren.“ — Robert Morgan (2023)
Siehe auch
Literatur
- Thomas DiLorenzo:
- The Real Lincoln: A New Look at Abraham Lincoln, His Agenda, and an Unnecessary War, Crown Forum, 2003, ISBN 978-0761526469 [384 Seiten]
- Lincoln Unmasked: What You're Not Supposed to Know About Dishonest Abe, Crown Forum, 2007, ISBN 978-0307338426 [224 Seiten]
- PDF Wilhelm Kaufmann: Die Deutschen im amerikanischen Bürgerkriege (Sezessionskrieg 1861–1865), 1911, ISBN 978-3845720371
- PDF Max Lange: Abraham Lincoln, der Wiederhersteller der Nordamerikanischen Union, und der große Kampf der Nord- und Südstaaten während der Jahre 1861–1865, 1866