Eilers, Tina

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Tina Eilers (1910–1983)

Tina Eilers (Lebensrune.png 5. Juni 1910 in Brünn; Todesrune.png 18. November 1983; eigentlich Augustina von Cleve) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Leben

Als Tochter eines österreichischen Offiziers in Brünn geboren, später in Temesvar und Hermannstadt beheimatet, spielte sie zwar schon in frühester Jugend leidenschaftlich Theater, dachte oder glaubte aber niemals daran, zur Bühne zu gehen. Sie hielt sich dafür selbst für ein nur bescheidenes Liebhabertalent, und es besagte für sie gar nichts, daß sie schon als zwölfjähriges Kind im Theater in Temesvar das Schneewittchen gespielt hatte. Nur eines war ihr großer Wunsch und Traum: Sie wollte Sängerin werden.

Tina Eilers wuchs heran. Die große Musikstadt Hermannstadt regte sie in vielfältigster Weise an. Sie sang auf Wohltätigkeitsfesten, in Privatzirkeln und die weibliche Titelrolle der Humperdinckschen Oper „Hänsel und Gretel“. Sie betrieb mit großem Ernst und nicht nachlassendem Eifer das Gesangsstudium, um dann zu heiraten. Und zwar, wie es sich für die Tochter eines k. u. k. Offiziers gehörte, ebenfalls einen Offizier. Ihr Gesangsstudium gab sie deshalb nicht auf. Sie bildete sich weiter aus, aus einer reinen Freude an der Kunst. Die Ehe ging auseinander. Nach der Scheidung zog Tina Eilers zu ihren Großeltern nach Wien.

Sie besuchte in Wien die Theaterschule. Dort stürzte sie sich mit erhöhtem Eifer auf die Arbeit, bevorzugte aber immer noch den Gesang, bildete sich weiter aus und erhielt direkt von der Theaterschule hinweg ein Engagement an das Landestheater in Stuttgart (an dasselbe Theater, an dem auch Erika von Thellmann ihre Bühnenlaufbahn begann. Der Stiefvater Tina Eilers war der Vater Erika von Thellmanns, sie waren dennoch in keiner engeren Beziehung miteinander.) Am Stuttgarter Landestheater gab Tina Eilers nur ein Gastspiel, dann ging sie nach Mährisch-Ostrau ins Engagement, und nun begann das stete und unablässige Ringen um Aufstieg und Geltung. Die Ostrauer Bühne war als ernste und anspruchsvolle Stätte der Kunstpflege bekannt, die Schule, die Tina Eilers hier erhielt, konnte sich also nicht anders als günstig für sie auswirken. Die nächste Station ihres Wirkens war Karlsbad, und dann kam Berlin, wo sie in vielen Jahren am Deutschen Theater, am Kurfürstendamm, in der Behrenstraße bei Ralph Arthur Roberts, am Künstlertheater und später wieder am Kurfürstendamm tätig war.

Durch Paul Heidemann kam Tina Eilers zum Film. Die Künstlerin spielte mit Heidemann zusammen im Theater in der Behrenstraße in dem Stück „Terzett zu viert“. Heidemann suchte für einige Kurzfilme, die er zu dieser Zeit machte, eine neue Kraft. Tina Eilers bewährte sich. So wurde sie, wenn auch noch gänzlich unbekannt, Filmschauspielerin. In der Behrenstraße sah sie aber auch noch ein anderer Mann spielen: Tino Patiera. Der engagierte sie für seinen Film „Eine Nacht in Venedig“. Wieder sah sich die Künstlerin, die Sängerin werden wollte und schließlich Schauspielerin geworden war, einer ganz neuen Kunstgattung gegenüber: dem Film. Auch hier gelang es ihr, schnell Fuß zu fassen. Ihre Begabung setzte sich auch hier durch. Diesem ersten Film folgte der zweite. Sie spielte neben Marcell Wittrisch in dem TonfilmDie Stimme der Liebe“ und wurde dann anschließend wieder für einige Kurzfilme verpflichtet, bis Richard Eichberg sie neben Theo Lingen für seinen Film „Die Katz’ im Sack“ engagierte.

In diesen Jahr spielte sie unter der Regie von Robert Wiene die weibliche Hauptrolle in der Komödie „Eine Nacht in Venedig“ (mit Wolfgang Liebeneiner) und in „Boccaccio“ (mit Willy Fritsch) sowie neben Gustav Fröhlich in dem Kriminalfilm „Was wird hier gespielt?“. Dennoch blieben ihre Filmauftritte rar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog sie sich fast vollständig als Schauspielerin zurück. Ihre letzte Produktion war die Theodor-Fontane-Verfilmung „Mathilde Möhring“.

Statt dessen arbeitete Tina Eilers umfangreich als Synchronsprecherin. In einer der ersten Nachkriegssynchronisationen der Internationalen Filmunion (später Filmunion Remagen) lieh sie Arletty in der deutschen Erstsynchronisation von „Kinder des Olymp“ ihre Stimme. Außerdem synchronisierte sie Peggy Ashcroft („Die Frau aus dem Nichts“), Maria Casarès („Die Kartause von Parma“), Doris Day („Mein Traum bist du“, „Zaubernächte in Rio“), Blandine Ebinger („Der Teufel kam aus Akasava“), Ava Gardner („Venus macht Seitensprung“), Greer Garson („Julia benimmt sich schlecht“), Helen Hayes („Unternehmen Entebbe“), Angela Lansbury („Samson und Delilah“, „Henrys Liebesleben“), Virginia Mayo („Vogelfrei“), Mae West („Myra Breckinridge“), Shelley Winters („Ein Fall für Harper“) und Angela Baddeley in der Vorabendserie „Das Haus am Eaton Place“.

Filmographie

Darsteller
Synchronsprecher

Literatur