Eine Frau ohne Bedeutung
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Eine Frau ohne Bedeutung |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Laufzeit: | 81 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Majestic-Film GmbH |
Erstverleih: | Tobis-Europa-Filmverleih AG |
Stab | |
Regie: | Hans Steinhoff |
Regieassistenz: | Rudolf Hilberg |
Drehbuch: | Thea von Harbou, Bernd Hofmann |
Vorlage: | Oscar Wilde (Bühnenstück „A Woman of no Importance“) |
Produzenten: | Franz Tappers, Helmut Eweler |
Produktionsleitung: | Bruno Lopinski |
Musik: | Clemens Schmalstich |
Ton: | Walter Janssen |
Kamera: | Ewald Daub |
Standfotos: | Kurt Wunsch |
Bauten: | Hans Sohnle, Otto Erdmann |
Aufnahmeleitung: | Gerhard Flockner |
Schnitt: | Martha Dübber |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Gustaf Gründgens | Lord George Illingworth |
Käthe Dorsch | Sylvia Kelvil |
Friedrich Kayßler | Pfarrer Kelvil |
Hans Leibelt | Alter Lord Illingworth |
Marianne Hoppe | Hester Worsley |
Albert Lieven | Gerald Arbuthnot |
Paul Henckels | Lord Hunstaton |
Käte Haack | Lady Hunstaton |
Julia Serda | Lady Patricia |
Annemarie Steinsieck | Lady Caroline |
Friedl Haerlin | Lady Stutfield |
Genia Nikolajewa | Mrs. Allonwy |
Albert Florath | Lord Caverstam |
Hans Junkermann | Lord Pontefreat |
S. O. Schoening | Erzdiakon Daubeney |
Heinrich Marlow | Lord Ashley |
Hugo Werner-Kahle | Butler Wilkins |
Wolf Trutz | Clubdiener Ward |
Philipp Manning | Diener Parker |
Eduard Bornträger | Archer |
Karl Swinburne | Lord Warfield |
Borwin Walth | Johnson |
Arthur Winkler | Francis |
Alfred Karen | Gast bei Lord Illingworth |
Charlotte Krause-Walter |
Eine Frau ohne Bedeutung ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1936. Der Film wurde von August bis September 1936 in der Umgebung von Berlin, im Tobis-Atelier Berlin-Johannisthal und im Jofa-Atelier Berlin-Johannisthal gedreht. Die Uraufführung fand am 26. Oktober 1936 in Berlin (Capitol) statt.
Auszeichnung
- Prädikat
- künstlerisch wertvoll
Handlung
Sylvia, die Tochter des strengen Pfarrers Kelvil, liebt George Harford, den Neffen der Lady Patricia, deren Vorleserin sie ist. Als George eines Tages erfährt, daß seine Geliebte ein Kind von ihm erwartet, ist er entschlossen, sie zu heiraten, jedoch vereitelt sein Vater, der alte Lord Illingworth, diese Absicht mit seiner ganzen Atorität, indem er seinen Sohn nach Indien schickt. Sylvia, obwohl der Verzweiflung nahe, lehnt jede finanzielle Hilfe, die ihr der alte Lord Illingworth anbietet, stolz ab – mit fanatischem Mut will sie ein Leben für ihr Kind aus eigener Kraft beginnen. –
Zwanzig Jahre später kehrt George Harford, nunmehr durch den Tod des Vaters und seiner zwei Brüder Erbe des Titels und eines riesigen Vermögens geworden, von einem arbeitsreichen Leben in Indien nach England zurück. Auf einer Gesellschaft bei Lord und Lady Hunstaton lernt er Hester, die schöne Nichte der Hunstatons, sowie ihren Jugendfreund Gerald Arbuthnot kennen, zwei junge Menschen, die ihm sofort ausnehmend gut gefallen. Mit Hester fängt er einen leichten Flirt an, und Gerald schlägt er vor, mit ihm nach Indien zu gehen als sein Assistent. Gerald ist begeistert, an seiner Freude soll auch seine Mutter sofort teilnehmen, Mrs. Arbuthnot, die sich bisher in stiller Zurückgezogenheit von der Gesellschaft fernhielt. Als sie erscheint, erkennt Illingworth in ihr die Frau wieder, die er vor zwanzig Jahren verließ.
Zwischen ihm und Sylvia, die ihren Sohn unter den größten Opfern erzog und ihn nun nicht an den Mann, der ihre Jugend zerstörte, hergeben will, entspinnt sich ein erbitterter Kampf um Gerald, bei welchem zuerst der Lord siegt, da der ahnungslose Gerald die Stellung annehmen will und ihm seine Mutter keine plausible Erklärung für ihre Abneigung gegen Lord Illingworth geben kann. Da kommt ihr der Zufall zu Hilfe. Illingworth hat eine Aussprache mit Hester, in der sich beide freundschaftlich näherkommen. Gerald aber mißdeutet das Verhalten der beiden und will sich in Wut und Eifersucht auf Illingworth stürzen. Dieser wehrt ihn ab, jedoch provoziert Gerald den Lord später im Klub dermaßen, daß dies einer Duellforderung gleichkommt. Vor schwere Gewissenskonflikte gestellt, beschließt Illingworth, sich eher töten zu lassen als sein und Sylvias Geheimnis preiszugeben, jedoch verhindert Sylvia dies im letzten Moment, indem sie Gerald bekennt, daß der Lord sein Vater ist. –
Gerald, zutiefst erschüttert, schließt sich in seinem Zimmer ein, und Sylvia begibt sich in ihrer Verzweiflung zu Lord Illingworth. Hier sieht sie an einem Testament, das auf Illingworths Schreibtisch liegt, daß dieser seinem Sohn alles vermacht hat. In der gemeinsamen Angst um den Sohn zu finden sie sich wieder und eilen zu Sylvias Haus, wo Illingworth die Tür von Geralds Zimmer erbricht und gerade zurecht kommt, Gerald einen Revolver aus der Hand zu reißen. Nach einer heftigen Aussprache zwischen Vater und Sohn findet Gerald wieder zu sich selbst zurück, nimmt aber trotzdem den Antrag von Illingworth nicht an, sondern beschließt, sein Leben selbst aufzubauen. Seine Mutter muß sich dem Entschluß beugen, tapfer nimmt sie Abschied von Illingworth, als dieser mit seinem Wagen wegfährt, von ihr, der Frau ohne Bedeutung, die ihm nachsieht – dem Mann, dem sie alles Leid, aber auch alles Glück ihres Lebens verdankt.