Philipp, Ernst Karl Julius

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Generalmajor Ernst Philipp

Ernst Karl Julius Philipp (Lebensrune.png 9. Mai 1895 in Weißenfels an der Saale; Todesrune.png Freitod 29. Juni 1944 vor Bobruisk südöstlich der Beresina an der Ostfront) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und letzter Kommandeur der im Kessel von Bobruisk vollständig vernichteten 134. Infanterie-Division im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Von links: Generalleutnant Philipp, Generalleutnant Dipl.-Ing. Johannes „Hans“ Schlemmer und Generalmajor Helmut Max Staedke an der Ostfront, 5. Juni 1944
„Ernst Philipp trat im Februar 1913 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Westfälisches Fußartillerie-Regiment Nr. 7 [Anm.: Nach einer anderen Quelle handelte es sich um das Rheinische Fußartillerie-Regiment Nr. 8]. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. Juni 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dann auf den 23. Juni 1912 datiert. Auch kurz vor dem Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er noch zum Westfälisches Fußartillerie-Regiment Nr. 7. Bei Ausbruch des Krieges kam er mit dessen 7. Batterie als Batterieoffizier an die Front. Am 18. Oktober 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er als Batteriechef einer schweren Eisenbahn-Batterie eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit beim Freikorps Lichtschlag als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er jetzt zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 7. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann noch immer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 7. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Bei diesem wurde er dann anfangs beim Regimentsstab in Minden (Westfalen) eingesetzt. Am 18. Dezember 1920 hat er Trude Wittkopf geheiratet. Später wurde er dann als Batterieoffizier zur 6. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls in Minden versetzt. Mit seiner Beförderung zum Hauptmann am 1. November 1925 wurde er dann auch zum Chef der 6. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Minden (Westfalen) ernannt. Diese Position übte er dann mehrere Jahre aus. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Chef der 2. Eskadron der 6. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Jüterbog ernannt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt bei der Inspektion der Artillerie als Referent für Beobachtungswesen eingesetzt. Am 1. Juni 1934 wurde er dann als solcher zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der Beobachtungs-Abteilung der Artillerieschule Jüterbog ernannt.
Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 59 in Brandenburg ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann als solcher zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1938 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann zum Oberkommando des Heeres (OKH) versetzt. Dort wurde er jetzt in der Inspektion der Artillerie (In 4) in Berlin eingesetzt. Dort wurde er am 1. August 1939 zum Oberst befördert. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges blieb er weiter im OKH eingesetzt. Am 20. September 1940 wurde er dann in die Führerreserve versetzt. Am 1. Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 9 ernannt, welches zu dieser Zeit als Besatzungstruppe in Frankreich lag. Bei Beginn des Sommers 1941 führte er das Regiment dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Im September 1941 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 9 ab. Er trug zu diesem Zeitpunkt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Er wurde dafür zum Artillerie-Kommandeur 134 (Arko 134) ernannt. Als solcher wurde ihm am 31. Januar 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. August 1942 wurde er dann als Arko 134 noch zum Generalmajor befördert. Am 26. September 1942 gab er dann auch dieses Kommando wieder ab. Er wurde jetzt zum Höherer Artillerie-Kommandeur 310 (HArko 310) ernannt. Im Frühjahr 1943 gab er dieses Kommando ab. Er wurde dann am 5. April 1943 zum Kommandeur der Artillerieschule II in Jüterbog ernannt. Als solcher wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Am 1. Juni 1944 wurde er dann zum Kommandeur der 134. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront ernannt. Nach nur wenigen Wochen in dieser Stellung brach die russische Sommeroffensive über die Heeresgruppe Mitte herein. Dabei wurde er mit seiner 134. Infanterie-Division im Raum Bobruisk eingeschlossen. In dieser aussichtslosen Stellung beging er am 29. Juni 1944 hart östlich von Bobruisk Selbstmord.“[1]

Familie

Ernst war der Sohn von Karl Aurel Philipp (Lebensrune.png 21. Juni 1855 in Meißen) und seiner im Jahre 1886 geehelichten Gemahlin Anna Helene Elisabeth, geb. Liebrecht (1865–1917). Ernst Philipp hatte zwei Geschwister, darunter den Bruder Walter Philipp. Ob es sich dabei ggf. um den am 14. Oktober 1918 bei der Schlacht von Kortrijk (während der Hunderttageoffensive des Feindes) gefallenen Leutnant der Reserve Walter Philipp handelt, konnte nicht ermittelt werden.

Ehe

Am 18. Dezember 1920 heiratete Oberleutnant Philipp die aus Osnabrück stammende Trude Wittkop (1901–1976), aus der Ehe sind Tochter Ilse Elisabeth Anne-Marie (1921–2011) und Sohn Gerhard entsprossen. Ilse heiratete 1941 den Stabsoffizier der Wehrmacht Dr. Hans-Broder Krohn (1915–2009), der später Politiker in der Europäischen Kommission werden sollte. Die beiden hatten drei Kinder.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten