König, Eugen
Eugen König ( 19. September 1896 in Trier; 8. April 1985 in Bitburg) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Eugen König trat nach dem Abitur im Ersten Weltkrieg dem Deutschen Heer bei und kam in das 7. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 69 der Preußischen Armee. Nach seiner Beförderung zum Leutnant der Reserve diente er als Zugführer, Adjutant des II. Bataillons und Kompanieführer des Infanterie-Regiments Nr. 189/187. Infanterie-Brigade/187. Infanterie-Division. Vom 27. September 1918 bis 18. November 1919 verbrachte er in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wurde er 1920 aus dem aktiven Militärdienst der Vorläufigen Reichswehr entlassen.
Zwischenkriegszeit
Ab 1. März 1920 arbeitete er bei der Regierung von Trier, ab dem 1. Oktober 1924 war er Beamter in Bitburg. Am 1. Februar 1937 wurde er zum Oberinspekteur in Sangerhausen ernannt. Seit Ende 1936 wieder Reserveoffizier wurde König am 1. Mai 1937 als Ergänzungsoffizier der Wehrmacht eingestellt und diente zuerst als Adjutant beim Ausbildungs-Leiter Darmstadt-Griesheim. Aus dieser Dienststelle am Standort Darmstadt wurde am 26. August 1939 das Infanterie-Regiment 352 der 246. Infanterie-Division.
Zweiter Weltkrieg
Als Regimentsadjutant war Hauptmann König am Westwall am Oberrhein eingesetzt. Das Regiment kam im Rahmen der 1. Armee ab dem 14. Juli 1940 beim Unternehmen „Tiger“ (Tiger I)[1] an der Maginot-Linie zum Einsatz.
- „Der 14. Juni leitete das Unternehmen ‚Tiger‘ ein: ein Angriff beiderseits von Saarbrücken der Heeresgruppe C. Direkte Angriffe auf einzelne Forts der Linie im Nordelsaß nach dem Einmarsch in Paris am 14. Juni bleiben ohne Erfolg. Am 15. Juni ist der französische Widerstand praktisch gebrochen. Verdun ist erobert; die Einkesselung der Gegnerischen Verbände in Ostfrankreich macht die Einnahme der einzelnen Festungswerke der Maginot-Linie überflüssig.“[2]
Lexikon der Wehrmacht
- „Bei Kriegsbeginn war er Hauptmann und Adjutant des Infanterie-Regiments 352. Nach dem Frankreichfeldzug wurde er am 1. September 1940 zum Major befördert und 1941 Divisionsadjutant. Als das Infanterie-Regiment 352 im Februar 1942 per Eiltransport nach Rußland verlegt wurde, übernahm er die Führung des Regiments. Für die Bereinigung eines russischen Einbruchs im Kampfraum Rshew wurde er am 1. August 1942 als Major mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und zum Oberstleutnant befördert. Am 1. März 1943 wurde er dann zum Oberst befördert. Im April 1943 wurde er Kommandeur des Grenadier-Regiments 451. Am 4. November 1943 wurde er für die Erfolge seines Regiments bei den Abwehrkämpfen im Herbst 1943 wurde er am 4. November 1943 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Am 1. September 1944 zum Generalmajor und am 16. März 1945 zum Generalleutnant befördert, führte er ab dem 10. Juni 1944 die 91. Infanterie-Division.“[3]
Invasion und Endkampf
König gab das Kommando über die 91. Luftlande-Infanterie-Division (Generalleutnant Wilhelm Falley war am 6. Juni 1944 gefallen, Oberst Bernhard Klosterkemper von dem Grenadier-Regiment 920 führte die Division bis König eintraf) am 10. August 1944 ab, als diese nach den schweren Verlusten in den Kämpfen um die Normandie (nur noch eine Kampfgruppe aus Restteilen der Division, die schon in den ersten Tagen der Invasion beinahe aufgerieben wurde) aufgelöst und bei der 7. Armee in der Eifel aus der Walküreeinheit Kampfgruppe „Kastdorf“ neu aufgestellt wurde. Friedrich August Freiherr von der Heydte und General der Panzertruppe Leo Geyr von Schweppenburg lobten beide Königs Führung, der trotz der Tatsache, daß der Truppenverband aus Rekruten kaum ausgebildet und nicht ausreichend ausgerüstet war, energisch mit diesem in den Kampf eingriff.
Bis 5. November 1944 war er Kampfkommandant von Rennes, war dann bis 13. Dezember 1944 Kommandeur der 344. Infanterie-Division bei der Schlacht im Hürtgenwald, um schließlich im Rahmen der Reichsverteidigung die 272. Volksgrenadier-Division zu kommandieren.
Kriegsgefangenschaft
Am 18. April 1945 geriet Generalleutnant König bei Wuppertal im Ruhrkessel in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Anschließend wurde er an die Briten übergeben, die ihn am 5. Mai 1945 nach Trent Park (Camp 11) verlegten. Am 15. März 1946 wurde er dann in das Kriegsgefangenenlager „Island Farm Special Camp 11“ verlegt. Am 2. April 1948 wurde er im Camp 4 auf seine Repatriation vorbereitet, am 18. April 1948 wurde er dann auf heimatlichen Boden in die Freiheit entlassen.
Beförderungen
- Kriegsfreiwilliger und Reserveoffizieranwärter (19. Juni 1915)
- Leutnant der Reserve (12. Juli 1917)
- Oberleutnant der Reserve (1. Dezember 1936)
- 1. Mai 1937 zum Ergänzungsoffizier ernannt
- Hauptmann (1. August 1937)
- Major (1. September 1940)
- weiterhin Ergänzungsoffizier (E), ab 1. September 1941 aktiver Offizier
- Oberstleutnant (1. Juli 1942)
- Oberst (1. März 1943)
- Generalmajor (1. September 1944)
- Generalleutnant (16. März 1945)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- EK II am 30.11.1916
- EK I am 9.7.1920
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnungen
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 19.6.1940
- Spange zum EK I am 9.9.1940
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 1. August 1942 als Major und Kommandeur der II./Infanterie-Regiment 352/246. Infanterie-Division
- Eichenlaub am 4. November 1943 (318. Verleihung) als Oberst und Kommandeur im Grenadier-Regiment 451/251. Infanterie-Division
Verweise
- König, Eugen, Lexikon der Wehrmacht
- Ausführlicher Werdegang (englischsprachig)
- Generalleutnant König, Eugen, Das-Ritterkreuz.de
- König, Eugen, ww2awards.com (englischsprachig)