Falley, Wilhelm

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Oberstleutnant Wilhelm Falley

Wilhelm Falley (Lebensrune.png 25. September 1897 in Metz, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png gefallen 6. Juni 1944 bei Sainte-Mère-Église in der Normandie) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres sowie Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres, Kommandeur der 91. (Luftlande-)Infanterie-Division und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Falley war der erste deutsche General, der bei der Invasion in der Normandie vor dem Feind geblieben war.

Werdegang

„Wilhelm Falley trat am 4. Dezember 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Anhaltinisches Infanterie-Regiment Nr. 93 ein, in dem er am 7. August 1915 zum Leutnant der Reserve befördert wurde. Am 25. August 1915 wurde er zu seinem Regiment ins Feld überwiesen und am 4. Dezember 1916 als Minenwerfer-Offizier zum Stab des Garde-Infanterie-Regiments 7 versetzt. Ab dem 12. Mai 1917 diente er als Ordonnanz-Offizier und Gasschutz-Offizier im Stab des Garde-Infanterie-Regiments 7. Für seine Leistungen wurden ihm beide Klassen des Eisernen Kreuzes, das Verwundetenabzeichen in Schwarz sowie das Hamburger Hanseatenkreuz verliehen. Am 29. Januar 1919 wurde er in den aktiven Truppendienst übernommen und Ordonnanz-Offizier beim Stab des 4. Garde-Regiments zu Fuß. Anschließend wurde er in die vorläufige Reichswehr übernommen und in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 29 versetzt. Am 1. Oktober 1920 folgte die Versetzung in das Infanterie-Regiment 5. Am 31. Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert und am 1. Oktober 1928 als Lehrgangs-Adjutant an die Infanterie-Schule versetzt. Am 1. März 1932 folgte die Beförderung zum Hauptmann und am 1. Juli 1933 die Ernennung zum Chef der 5. Kompanie des Infanterie-Regiments 5. Am 1. Oktober 1934 wurde er dann in den Stab des II. Bataillons des Infanterie-Regiments Stettin versetzt und am 15. Oktober 1935 folgte die Ernennung zum Chef der 18. Kompanie des Infanterie-Regiments 5. Am 1. April 1936 wurde er zum Major befördert und am 6. Oktober 1936 zum Taktiklehrer an der Kriegsschule München ernannt. Es folgte die Beförderung zum Oberstleutnant am 1. August 1938 und die Ernennung zum Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 238 am 26. August 1939. Mit diesem neu aufgestellten Bataillon verlegte er an den Oberrhein. Am 13. Januar 1940 wurde er dann Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 433. Dieses Bataillon war aus dem Feldersatz-Bataillon 44 neu aufgestellt worden.
Mit dem Regiment lag er im Raum Königsberg und verlegte dann im Juni 1940 nach Frankreich. Nach dem Westfeldzug verblieb das Regiment als Besatzungstruppe im Raum Reims, um dann 1941 am Balkanfeldzug Teil zu nehmen. Am 1. März 1941 wurde er zum Oberst befördert. Ab dem 21. April 1941 kommandierte Wilhelm Falley das Infanterie-Regiment 4, das ab dem 22. Juni 1941 am Rußlandfeldzug teilnahm. Am 26. Januar 1941 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 19. Juni 1942 wurde er in die OKH-Reserve versetzt und am 1. August 1942 Kommandeur der Schule V für Fahnenjunker der Infanterie in Döberitz. Am 10. Juni 1943 erneut in die Führerreserve versetzt, wurde er am 12. September 1943 mit der stellvertretenden Führung der 36 Infanterie-Division beauftragt, bis er am 1. Oktober 1943 mit der Führung der 330. Infanterie-Division beauftragt wurde. Ab dem 5. Oktober 1943 führte er dann die 246. Infanterie-Division, deren Kommandeur er am 1. Dezember 1943 wurde. Am gleichen Tag wurde er zum Generalmajor befördert. Am 20. Januar 1944 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 20. April 1944 wurde er in die Führer-Reserve versetzt und am 25. April 1944 zum Kommandeur der 91. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Mai 1944 zum Generalleutnant befördert, ist Generalleutnant Wilhelm Falley am 6. Juni 1944 während der alliierten Landung in der Normandie gefallen. Bei Beginn der alliierten Landung war Wilhelm Falley auf dem Weg nach Rennes, um hier an einem Planspiel teilzunehmen. Am Himmel bemerkte er Massen an Flugzeugen und befahl seinem Fahrer, in sein Stabsquartier in einem Château nahe Bernaville zurück zu kehren. Bei der Rückfahrt stieß der Wagen mit Generalleutnant Falley auf eine Gruppe gelandeter amerikanischer Fallschirmjäger, die den Wagen unter Feuer nahmen und Generalleutnant Falley und den mitfahrenden Major Bartuzat töteten.“[1]

Tod

Auch die VS-amerikanischen Sanitäter des III. Bataillons/508th Parachute Infantry Regiment durften mit den erbeuten Gegenstände (Flagge, Luger, Offiziers-Schirmmütze) posieren.

Die genauen Umstände des Todes von Generalleutnant Falley und dessen Adjutant Major i. G. Joachim Bartuzat (der entweder kurz vor seinem Tod oder posthum zum Oberstleutnant i. G. befördert wurde) sind unbekannt. Bei dem Feuerüberfall der Invasionstruppen wurde Falley getötet, allerdings gehen die Berichte der VS-Amerikaner, die sich wohl schlecht abgesprochen haben, auseinander. Nach Auskunft des Feindes wurde Falley bei dem Hinterhalt von Kugeln durchsiebt oder vom Geschoß einer Panzerbüchse „Bazooka“ nahezu enthauptet. Der in ein nahegelegenes Waldstück geschleppte Mercedes-Autobus soll später ausgebrannt aufgefunden worden sein. Interessant ist die Tatsache, daß der Leichnam Falleys deutlich außerhalb des Fahrzeuges aufgefunden wurde und zusätzlich zu Körperwunden einen Kopfschuß aufwies. Er soll noch zwei Schüsse gegen den Feind abgegeben haben. Der schwerverwundete Joachim Bartuzat (Lebensrune.png 8. August 1913 in Leipzig) wurde eindeutig durch Kopfschuß ermordet. Er soll angeblich, kriechend und vor Schmerz schreiend, versucht haben, seine Luger zu erreichen. Dies mutet als Schutzbehauptung an, denn der Kopfschuß von Leutnant Malcolm D. „Tex“ Brannen (Stabskompanie, III. Bataillon/508th Parachute Infantry Regiment/82nd Airborne Division) war aufgesetzt und somit aus nächster Nähe. Vom genauen Schicksal des Gefreiten Voigt ist nichts bekannt, Leutnant Brannen, der aus dem Autobus des Generals zahlreiche Dokumente, Kartenmaterial und eine Hakenkreuzfahne erbeutet hatte, soll ihm „bei dessen Flucht“ noch in den Rücken geschossen haben. Brannen selbst berichtete in der Nachkriegszeit in dem Buch „All American, All the Way: The Combat History of the 82nd Airborne Division in World War II“, daß der Gefreite Vogt gefangengenommen wurde und trotz Verwundung gezwungen wurde, die beiden Aktentaschen des Generals zu tragen. Die französische Familie Lagouche berichtete jedoch von der Hinrichtung eines mitgeschleiften jungen deutschen Soldaten durch die VS-Amerikaner, hierbei könnte es sich ebenfalls um den Gefreiten Vogt handeln.

Die Führung der 91. (LL)Inf.Div. übernahm nun Oberst Bernhard Klosterkemper. Die Division trat viel zu spät in Aktion am 6. Juni 1944, wartete ungeduldig auf die Rückkehr des Kommandeurs, der weitere Befehle erteilen sollte. Wertvolle Stunden gingen verloren, als der Feind an den Stränden Brückenköpfe bildete. Ein geschlossener Gegenangriff auf Sainte-Mère-Église fand nicht statt, aber die Abwehrkämpfe wurden erbittert geführt. Die Verluste waren schon am vierten Tag der Invasion für die Division enorm – fast 3000 Mann. Beinahe ein Drittel der Division war in nur vier Tagen aufgerieben worden. Ein Mangel an Artilleriemunition wirkte sich nachteilig für die Verteidigung aus. Die lange Front entlang des Flusses Merderet, von Carentan (→ Schlacht um Carentan) bis Le Ham war für eine derart angeschlagene Division allein nicht zu verteidigen. Daher wurde die Division durch das Grenadier-Regiment 920 unter Oberst Klosterkemper weiter verstärkt, aber auch dies reichte für eine Gegenoffensive nicht aus.

„Nahe der Ortschaft Bernaville liegt das gleichnamige Château de Bernaville. In diesem einst herrschaftlichen Anwesen befand sich das Stabsquartier des deutschen Generalleutnants Wilhelm Falley. Falley selbst zog es vor, in einem alten Autobus, mehr als sechshundert Meter vom Château entfernt, und von großen Bäumen und Tarnnetzen verborgen, gleichermaßen Gefechtsstand wie sein Quartier einzurichten. Ein Grund hierfür lag wohl in der Vermutung, dass Château könnte bei einer Landung der Alliierten, von See her von weitreichenden Schiffsgeschützen unter Beschuss genommen werden. Ganz in der Nähe des Châteaus befindet sich das Mühlenanwesen der Familie Lagouche, das in der Nacht zum 6. Juni 1944 zum Schauplatz einer deutschen Tragödie werden sollte … Generalleutnant Wilhelm Falley befand sich zusammen mit Major Joachim Bartuzat auf dem Weg nach Rennes um an einem Planspiel teilzunehmen, das ironischerweise ‚Luftlandeunternehmen‘ behandeln sollte. Am Steuer des Mercedes saß der Gefreite Vogt, ‚Bursche‘ und Chauffeur. Von den endlos einfliegenden Maschinen beunruhigt wies der Generalleutnant Vogt gegen 1.00 Uhr an, umzukehren und sie wieder zu seinem Gefechtsstand zurück zu bringen. Inzwischen erreichten der kurz zuvor gelandete amerikanische Fallschirmjäger-Leutnant Malcom Brennen und eine Gruppe weiterer US-Fallschirmjäger das Mühlen-Anwesen. Die Bewohner, die Eheleute Lagouche, hatten schon geraume Zeit die nächtliche Landung der US-Fallschirmjäger, im Bereich der an ihrem Anwesen vorbeiführenden Straße, beobachtet. Als Brannen und sein kleiner Trupp das Anwesen erreichten, ging Alphonse Lagouche ins Parterre hinab und betrat die schmale Straße vor der Mühle. Brannen, der mit einer Landkarte auf der Straße kniete, fragte Lagouche nach dem Weg zu seiner vorgesehen Sammelstelle am Kalvarienkreuz im entfernten Etienville.
Plötzlich vernahmen sie das Motorengeräusch des sich nähernden Fahrzeuges mit Falley und seinen beiden Begleitern. Brannen schickte Lagouche wieder zurück ins Haus, die restlichen Fallschirmjäger hatten sich bereits in den hohen Bäumen, die das Anwesen umstanden, versteckt. Brannen selbst ging mit seiner Bazooka hinter einer kleinen Natursteinmauer in Deckung. Falleys grüner Mercedes kam näher und als er sich bis auf knapp vier Meter vor Brannens Standort genähert hatte, feuerte dieser die Rakete ab. Das Geschoss flog durch das offene Beifahrerfenster und riß, ohne dabei zu explodieren, Wilhelm Falley den Hinterkopf weg. Auch der im Fond sitzende Bartuzat wurde dabei getroffen. Das Geschoss zerriss ihm die rechte Schulter und schleuderte ihn aus dem Fahrzeug. Auf dem Rücken liegend wurde er vom Fahrzeug mitgeschleift, die Beine immer noch im Innenraum des Fahrzeugs. Der geschockte Fahrer versuchte zu bremsen, verlor aber die Kontrolle über den Wagen, und dieser rollte gegen die Hauswand. Bartuzat, so Augenzeugin Marguerite Lagouche, lag schreiend vor Schmerzen auf der Straße. Brannen berichtete später, Bartuzat hätte außerdem einige Wörter auf Deutsch und Englisch geschrien. „Nicht töten! Nicht töten! Don´t kill! Don´t kill! …“ Bartuzat versuchte trotz seiner schweren Verwundung, kriechend seine einige Meter entfernt auf der Straße liegende Pistole zu erreichen. Plötzlich trat einer der Fallschirmjäger mit seinem Karabiner zu Bartuzat und tötete ihn mit einem Kopfschuss. Fast gleichzeitig erschien eine weitere Gruppe Fallschirmjäger, die einen jungen deutschen Soldaten zu dem Haus zerrten, ihn an die Wand neben der Eingangstüre stießen und erschossen. Marguerite Lagouche hatte dieses alles beobachtet, und es war für sie eine absolut unverständliche Handlung. Die amerikanischen Fallschirmjäger sammelten sich vor dem Gebäude und ließen sich von Alphonse Lagouche ins nahe Bernaville führen. Hinter dem Steuer des Wagens saß indessen noch immer der geschockte Gefreite Vogt. Bedingt durch den spitzen Winkel, in dem der Mercedes an der Hauswand stand, konnte die Fahrertür nicht geöffnet werden. So hatte sich niemand im Dunkeln um den Fahrer gekümmert. Ein Umstand, der Vogt wahrscheinlich davor bewahrte, ebenfalls Opfer eines gezielten Schusses zu werden, denn in der ersten Sunden der Landung wurden kaum Gefangene gemacht. Irgendwann konnte sich Vogt dann absetzen. Nur wenige Minuten nach diesen Ereignissen erhielt ein amerikanisches Transportflugzeug nahe Barneville einen Flak-Treffer und stürzte in unmittelbarer Nähe von Falleys Autobus ab. Die enorme Feuerwalze die dabei entstand, sowie die umherfliegenden Trümmer der Maschine, zerstörten das Fahrzeug völlig. Die Körper von Falley und Bartuzat verblieben noch drei Tage lang an Ort und Stelle, bevor sie von deutschen Soldaten am 9. Juni in Decken gerollt und abtransportiert wurden.“[2]

Unzählige tausende deutsche Landser wurden an der Deutschen Westfront ermordet, viele befanden sich schon in Kriegsgefangenschaft, insbesondere wurden Fallschirmjäger, Waffen-SS-Angehörige (→ Die Gefangennahme Kurt Meyers 1944) und Panzertruppen (aufgrund des Totenkopfes auf dem Kragen) Opfer der „Befreier“. Der Überfall erinnert an das Schicksal von Friedrich Kussin bei der Operation Market Garden.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten