Fröhlich, Stefan
Stefan Fröhlich ( 7. Oktober 1889 in Orsowa, Österreich-Ungarn; 2. Oktober 1978 in Duisburg[1]) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, des Bundesheeres und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger und Ritterkreuzträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- „Mit fünfzehn Jahren trat Stefan Fröhlich in die k.u.k. Pionier-Kadettenschule in Hainburg ein. Von hier aus wurde er am 18. August 1908 zum ‚Kadett-Offizierstellvertreter‘ im k.u.k. Sappeur-Bataillon 1 ernannt. Am 1. Mai 1911 erfolgte dann seine Beförderung zum Leutnant. Bei Kriegsausbruch 1914 war Fröhlich bereits Oberleutnant und zog als Bataillonsadjutant ins Feld. Den Krieg erlebte er hauptsächlich an der italienischen Front, wo er sich eine ganze Reihe von Auszeichnungen erwarb. Am 1. Juli wurde er zum Hauptmann befördert und wurde zwei Monate später Chef einer Sappeurkompanie. Bei Kriegsende war er Lehrer an der k.u.k. Pionierkompanie in Heinburg. Im Juni 1920 wurde Hauptmann Fröhlich als Adjutant in das Pionierbataillon 2 des österreichischen Bundesheeres übernommen. Später fand er als ‚Kompaniekommandant‘ Verwendung. Nach der Beförderung zum Major am 1. November 1928 wurde er als Sachbearbeiter für das Pionierwesen in die Abteilung 6 des Wiener Bundesministeriums für Heerwesen abkommandiert. 1933 zum Oberstleutnant befördert, nahm er 1934/35 an einem Flugzeugführerlehrgang teil und wurde danach in das ‚Luftschutzkommando‘ übernommen. Im Dezember 1937 wurde er Kommandant des neu aufgestellten Flieger-Schulregiments und des Fliegerhorstes Zeltweg. Nach dem Anschluss Österreichs wurde er dann in die Deutsche Luftwaffe übernommen. Zuerst wurde er bei der Kampffliegergruppe in Memmingen eingesetzt. Am 1. Januar 1939 kam er dann zum Stab vom Kampfgeschwader 158. Am 1. Februar 1939 wurde er zum Kommandeur der I. Gruppe des Kampfgeschwader 158 ernannt. Gleichzeitig wurde er auch zum Fliegerhorstkommandant Wiener-Neustadt ernannt. Am 1. April 1939 wurde er als solcher zum Oberst befördert. Am 1. Mai 1939 wurde er dann durch die Umbenennung des Geschwaders zum Kommandeur der I. Gruppe vom Kampfgeschwader 76 ernannt. Mit seiner Gruppe nahm er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 am Polenfeldzug teil und wurde danach Mitte November 1939 zum Kommandeur vom Kampfgeschwader 76 ernannt. Im Frühjahr 1940 führte er sein Geschwader dann in den Westfeldzug. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Für die Führung des Geschwaders wurde ihm am 4. Juli 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach der Luftschlacht um England gab Fröhlich sein Kommando über das Kampfgeschwader 76 Mitte Februar 1941 ab und übernahm am 20. Februar 1941 die Funktion des ‚Fliegerführers Afrika‘. Durch sein gutes Verhältnis zu General Rommel kam es zu einer guten Verbindung Heer-Luftwaffe in Afrika. Am 1. Januar 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert, wurde er dem Oberbefehlshaber Süd unterstellt. Am 15. März 1942 wurde er in die Heimat zurückgerufen, um dort die 2. Flieger-Division neu aufzustellen. Er wurde dann zu deren ersten Kommandeur ernannt und danach im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Bereits am 11. Mai 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Ende Dezember 1942 gab er sein Kommando über die 2. Flieger-Division ab. Am 29. Dezember 1942 wurde er dann dafür zum Kommandierenden General vom IX. Fliegerkorps ernannt. Als solcher wurde am 1. Juli 1943 zum General der Flieger befördert. Anfang September 1943 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt zum Kommandierender General und Befehlshaber vom Luftgau-Kommando XVII in Wien ernannt. Ende Januar 1944 wurde er für wenige Tage gleichzeitig mit der Führung vom II. Fliegerkorps beauftragt. Ende Februar 1944 gab er sein Kommando über den Luftgau XVII bereits wieder ab. Dafür wurde er jetzt beim Stab der Luftflotte 3 eingesetzt. Zwischen dem 20. August 1944 und dem 5. November 1944 wurde er dann Befehlshaber vom Luftwaffenkommando Südost eingesetzt. Nach der Auflösung des Luftflottenkommandos im Herbst 1944 gehörte er einige Monate zur Führerreserve des OKL, bis er am 28. März 1945 zum Oberbefehlshaber der Luftflotte 10 ernannt wurde. Am 30. April 1945 wurde er dann aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Bei Kriegsende war er dadurch bereits Pensionär.“[2]
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg sagte Fröhlich, der in Graz in der Kindermanngasse 8 wohnte, im Prozeß eidesstattlich zugunsten von Generalfeldmarschall Hugo Sperrle aus, daß der Feldmarschall von seinen Offizieren und Mannschaften stets strengste Korrektheit forderte, darüber hinaus ritterliches und menschliches Verhalten dem kombattanten Gegner und ganz besonders der Zivilbevölkerung gegenüber.
Beförderungen
- Kadett-Offiziers-Stellvertreter (18. August 1908)
- Leutnant (1. Mai 1911)
- Oberleutnant (1. August 1914)
- Hauptmann (1. August 1917)
- Major (19. Januar 1928)
- Oberstleutnant (28. Dezember 1935)
- 15. März 1938 Übernahme in die Luftwaffe der Wehrmacht
- Oberst (1. April 1939)
- Generalmajor (1. Juli 1940)
- Generalleutnant (1. Januar 1942)
- General der Flieger (1. Jul 1943)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse
- k. u. k. Österr. Militär-Jubiläums-Kreuz 1848-1908
- k. u. k. Österr. Militär-Verdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schwertern (zum 2. ten Mal)
- k. u. k. Österr. Bronzene Militär-Verdienst-Medaille („Signum Laudis“) am Bande des Militär-Verdienstkreuzes mit Schwertern
- k. u. k. Österr. Silberne Militär-Verdienst-Medaille („Signum Laudis“) am Bande des Militär-Verdienstkreuzes mit Schwertern
- k. u. k. Österr. Karl-Truppenkreuz
- Flugzeugführerabzeichen des Bundesheeres (wie das k. u. k. Feldpilotenabzeichen, aber ohne Krone)
- Kriegserinnerungsmedaille (Österreich) mit Schwertern
- Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis III. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914)
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse
- Beobachterabzeichen (Wehrmacht)
- Flugzeugführerabzeichen (Italien)
- Königliche Italienische Silberne Tapferkeitsmedaille
- Ärmelband „Afrika“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 4. Juli 1940 als Generalmajor und Kommodore des KG 76
- Deutsches Kreuz in Gold am 11. Mai 1942 als Generalleutnant und Fliegerführer Afrika der Luftflotte 2 (nach anderen Quellen Verleihung als Kommandeur der 2. Flieger-Division)
Verweise
- Fröhlich, Stefan, ww2awards.com (englischsprachig)