Franz, Friedrich Hermann
Friedrich Hermann Franz[1] (zuweilen auch Hermann Friedrich Franz; 16. August 1891 in Stötteritz bei Leipzig; 18. Februar 1960 in Bonn) war ein deutscher Unteroffizier der Sächsischen Armee, des Deutschen Heeres und der Vorläufigen Reichswehr sowie Offizier der Schutzpolizei (u. a. Polizeidirektor), der Hitlerjugend und der SS, er war zuletzt SS-Brigadeführer, Generalmajor der Polizei und Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) in Norwegen im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Chronologie
- 1897 bis 1905/1906 Besuch der Bürgerschule in Dresden
- 1905/1906 Unteroffiziervorschule Struppen
- Sächsische Soldaten-Knabenanstalt Kleinstruppen zu Struppen, auch bekannt als Königlich Sächsische Soldatenknaben Erziehungsanstalt
- 1907 bis 31. März 1909 Unteroffizier-Vorschule Marienberg in Sachsen
- 1. April 1909 bis 31. März 1911 Unteroffiziersschule Marienberg in Sachsen
- Unteroffizier: 27. Januar 1911
- Eintritt in das Königlich Sächsische 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 am 1. April 1911
- Vizefeldwebel: Oktober 1915
- vom 9. August 1914 bis November 1918 mit dem Stammregiment ohne Unterbrechung an der Westfront
- Frühling 1919 bis 8. Januar 1920 im Vorstand des Archivkommandos Zwickau, Zweigstelle des Kriegsarchivs Dresden
- Übertritt zur damaligen Sächsischen Hilfspolizei am 8. Januar 1920
- Polizeileutnant: 1. Dezember 1920
- Referent beim Abteilungs-Kommandeur der Landespolizei Zwickau
- Polizeioberleutnant: 1. Dezember 1923
- HJ-Unterbannführer: 1. Mai 1933
- Referent für Ausbildung beim HJ-Bann 134 vom 1. Mai 1933 bis 31. März 1937
- Hauptmann der Schutzpolizei: 1. Juni 1933
- kommissarischer Polizeidirektor (Polizeileiter) der Polizeidirektion Plauen vom 1. März bis 1. Juni 1933
- Polizeidirektor in Plauen im Vogtland vom 1. Juni 1933 bis 16. Mai 1938
- Major der Schutzpolizei: 1. Dezember 1933
- Oberstleutnant der Schutzpolizei: 20. April 1938
- HJ-Bannführer: 1. Januar 1939
- HJ-Führer z. b. V/HJ-Gebietsführung
- HJ-Oberbannführer: genaues Datum unbekannt
- Kommandeur des Polizei-Bataillons 41 im Rückwärtigen gebiet der 8. Armee vom 1. September bis 29. September 1939
- Gruppenkommandeur des Polizei-Ausbildungs-Bataillons beim Hauptamt Ordnungspolizei (Orpo) vom 1. Januar bis 1. August 1940
- Oberst der Schutzpolizei: 1. August 1940
- SS-Obersturmbannführer: 1. August 1940
- Übertritt zur SS (SS-Nr. 361.279) als solcher
- ab 1. Januar 1941 Chef SS-Stammabteilung „Süd“
- ab 15. März 1941 Chef des Stabes im SS-Personalhauptamt
- SS-Standartenführer: 1. April 1941
- ab Juli 1941 bis Mitte Mai 1942 Kommandeur des Polizei-Regiments „Süd“ an der Ostfront, das im Februar in Polizei-Regiment 10 umbenannt wurde
- vom 9. Juli 1942 bis August 1943 Kommandeur des Polizei-Regiments 18, das ab dem 24. Februar 1943 in SS-Polizei-Regiment 18, seit dem 23. Mai 1943 dann in SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 umbenannt wurde
- drei Polizei-Bataillone und eine Polizei-Gebirgsartillerie-Bataillon; Bandenbekämpfung in Slowenien, nach Finnland im Dezember 1942 verladen, hier General der Infanterie (später General der Gebirgstruppe) Franz Böhme und seinem XVIII. Gebirgs-Armeekorps unterstellt. Im Juli 1943 Rückkehr nach Deutschland, im August 1943 Abmarsch nach Griechenland.
- SS-Oberführer: 21. Dezember 1943
- Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) Griechenland von September 1943 (ggf. erst 23. November 1943) bis 23. September 1944
- Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienst Griechenland war zu diesem Zeitpunkt SS-Standartenführer und Ministerialrat Walter Blume
- Generalmajor der Polizei: 14. September 1944 (RDA mit Wirkung vom 21 June 1943)
- in Personalunion kommissarischer Höherer SS-und Polizeiführer Griechenland, ebenfalls mit Dienstsitz Athen, vom 24. September 1944 bis 18. November 1944 als Nachfolger von Walter Schimana
- SS-Brigadeführer: 9. November 1944 (Rangdienstalter mit Wirkung vom 14. September 1944)
- Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) in Norwegen (Dienstsitz Oslo) vom 7. Februar 1945 bis 8. Mai 1945
Kriegsgefangenschaft
Am 25. September 1945 geriet Franz in britische Kriegsgefangenschaft, am 9. Januar 1946 wurde er von Lager I (Camp 1) in das Lager XI (Island Farm Special Camp 11) verlegt. Am 25. November 1947 wurde er in das CIC, dem Internierten-Lager Delmenhorst-Adelheide (Civil Internment Camp) verlegt und kurz darauf entlassen. Generalmajor der Polizei a. D. Franz kehrte zu seiner Gemahlin zurück, die inzwischen in Bad Wiessee wohnte.
Sport
Franz war ein begeisterter und begabter Sportler, besonderes Interesse hatte er für die Körperschulung auf den Gebieten der Leichtathletik, des Schwimmens und Skilaufes. Er war Inhaber des Goldenen Sportabzeichens und des Lehrscheines der DLRG sowie Bezirkslehrwart für Bezirk Plauen-Zwickau im Gau V des DSV. Vom 7. Juli 1923 bis 25. März 1925 war er u. a. Leiter der Waffen- und Körperausbildung an der Polizeischule Plauen.
Familie
Am 18. Dezember 1917 heiratete (Kriegstrauung) Vizefeldwebel Franz seine Verlobte Frida Martha Schneider, die Ehe blieb kinderlos.
Auszeichnungen (Auszug)
- Silberne Medaille für Lebensrettung des Königs von Sachsen Friedrich August III. (6. Form von 1904/1905 bis 1918)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klaase
- Sachsen-Meiningische Ehrenmedaille für Verdienste im Kriege am Kämpferband
- Albrechtskreuz mit Schwertern
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Sächsische Dienstauszeichnung für 12 Jahre (die Unteroffiziervorschule wurde mitgerechnet)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Ungarische Weltkriegs-Erinnerungsmedaille mit Schwertern
- DRL-Sportabzeichen in Gold
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Polizei-Dienstauszeichnung in Gold (18 Jahre) am 26. September 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 5. Juli 1939
- Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914)
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse
- SS-Ehrenring, 1940
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
- II. Klasse am 24. Oktober 1941
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934