Reichsparteitag (1938)

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Titelbild des Buches über die Reichsparteitage
Fahnenaufmarsch, Reichsparteitag 1938

Der 10. Reichsparteitag bzw. „„Reichsparteitag Großdeutschland““ war eine Veranstaltung der NSDAP vom 5.–12. September 1938 in Nürnberg. Es war der letzte Reichsparteitag, bevor die Parteitage kriegsbedingt ausfielen.

Verlauf

Montag, 5. September 1938

Der Zehnte Reichsparteitag der NSDAP nahm am Montag, den 5. September 1938 seinen Anfang. Nachdem in den Vormittagsstunden noch heftige Regenfälle über Nürnberg nieder gegangen waren, brach wenige Minuten vor der Ankunft des Führers die Sonne durch. Kurz vor 11.00 Uhr traf Adolf Hitler im Führersonderzug in der festlich geschmückten Stadt der Reichsparteitage ein, wo ihn am Bahnhof Rudolf Heß, Gauleiter Julius Streicher und Oberbürgermeister Willy Liebel willkommen hießen. Zum Empfang hatte sich auf dem Bahnsteig das gesamte Führerkorps der Partei versammelt. Die Abfahrt des Führers in den „Deutschen Hof“ erfolgte durch ein jubelndes Menschenspalier. Um 14.30 Uhr empfing der Reichspressechef, Reichsleiter Dr. Dietrich, im Kulturvereinshaus die Presse, die in Nürnberg durch 750 Journalisten vertreten war. In seiner Rede behandelt Dr. Dietrich, nach einleitenden Worten, die Presse selbst sowie das Wesensgefüge des Nationalsozialismus. Die Glocken sämtlicher Kirche Nürnbergs läuteten dann um 15.30 Uhr den Reichsparteitag ein. Im Laufe des Nachmittags waren der Diplomatenzug sowie die nationalspanische und italienische Delegation in Nürnberg eingetroffen.

Im herrlichen Saal des Nürnberger Rathauses empfing um 16.00 Uhr die Stadt der Reichsparteitage durch ihr Oberbürger Liebel, in Anwesenheit des Führerkorps der Partei und der höchsten Reichs– und Staatsbehörden den Führer. Oberbürgermeister Liebel hieß ihn als Schöpfer Großdeutschlands und Befreier der deutschen Ostmark willkommen. In kurzen Worten antwortete der Führer, der Nürnberg als den steingewordenen Ausdruck deutscher Kraft und deutscher Größe in einem neuen Deutschen Reiche bezeichnete. Die festliche Aufführung der Meistersinger von Nürnberg im Opernhaus beschloß den ersten Tag des Reichsparteitages.

Dienstag, 6. September 1938

Der zweite Tag der Reichsparteitages stand im Zeichen der Eröffnung des ersten Parteikongresses im Großdeutschen Reich. Nachdem auf dem Wege zur Kongreßhalle dem Führer von Zehntausenden von Deutschen auf den Straßen Ovationen des Dankes und der Liebe entgegengebracht worden waren, betrat der Führer um 11.30 Uhr, empfangen von neuem Jubelsturm, den Kongreßsaal, indem die gesamte Führerschaft der Partei, mit Rudolf Heß und Generalfeldmarschall Göring an der Spitze, versammelt waren. Unter den Klängen des Nibelungen-Marsches erfolgte der Einzug der Standarten und Stander der Bewegung, und der auch zum ersten Male die Standarten der deutschen Ostmark vertreten war. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, eröffnete den Kongreß des ersten Großdeutschen Reichparteitags mit dem zur Tradition gewonnen Gedenken der Toten der Bewegung. Ihre Namen verlas Stabschef Viktor Lutze. Nach Worten der Begrüßung und des Dankes entrollte Rudolf Heß kurz ein Bild des Werdens der Bewegung seit dem ersten Parteitag am 28. Januar 1923 auf den Marsfeld in München, um seine Rede dann ausklingen zu lassen im Dank der 70 Millionen Deutschen an den Führer. Wie in den Jahren vorher grüßte hierauf in seiner Ansprache der Gauleiter von Franken, Julius Streicher, die Parteigenossen und Gäste aus aller Welt, die nach Nürnberg gekommen waren. In tiefer Ergriffenheit vernahmen dann die Teilnehmer des Kongresses und mit ihnen durch den Rundfunk Millionen Deutsche in allen Gauen die Proklamation des Führers, die der Gauleiter des Traditiongaues München –Oberbayern, Adolf Wagner, verlas. Kurz vor Eröffnung des Parteikongresses nahm der Führer in Anwesenheit von Rudolf Hess und Baldur von Schirach am Deutschen Hof den Vorbeimarsch der Marschkolonnen und der 500 Bannfahnen der Teilnehmer des Adolf-Hitler-Marsches der deutschen Jugend ab, der Höhepunkt und Krönung dieses Marsches bedeutete.

Um 16,00 Uhr öffnete der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, nach Ansprache von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Reichsleiter Alfred Rosenberg die große politische Ausstellung „Europas Schicksalskampf im Osten“, während zur gleichen Zeit in der KdF – Stadt das „Kraft durch Freude-Volksfestes“ seinen Anfang nahm.

Den Abend des zweiten Tages des Parteitages Großdeutschland beschloß die Kulturtagung im Opernhaus. Nach der Eröffnungsansprache Rosenbergs verkündete Dr. Goebbels die Träger des Nationalpreises 1938:

Hierauf nahm in seiner großen Rede der Führer Stellung zu den Kulturfrage der Gegenwart.

Mittwoch, 7. September 1938

40.000 Männer des Deutschen Reichsarbeitsdienstes gaben dem dritten Tag der Reichsparteitages Großdeutschlands Weihe und Gepräge. Und wie die Kundgebungen und Reden der ersten Tage im Zeichen der Heimkehr der Ostmark in das größere Reich standen, so bildet auch der Marsch der Arbeitsmänner der Ostmark vor dem Führer einen der Höhepunkte dieses Tages. Pünktlich um 10.00 Uhr verkündeten Fanfaren die Ankunft des Führers auf der Zeppelinwiese, der dann den Vorbeimarsch der Abordnung der 34 Arbeitstage des Reichsarbeitsdienstes abnahm. Hierauf begrüßt der Führer die angetreten Arbeitsgauführer und die Bezirksführerinnen des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend. Nach der Meldung durch den Reichsarbeitsführer läuten die Glocken die große Feierstunde die Armee der Arbeit ein, die zum beeindruckenden Gelöbnis und Erlebnis wurde. In kurzer Rede spricht Reichsarbeitsführer Hierl im Appell des Arbeitsdienstes von der Verpflichtung des Dienstes. Der Führer antwortete, wie stolz Deutschland auf die Männer des Arbeitsdienstes seien, dessen Spaten zu jener Zeit im Herzen Deutschlands, im Norden, im Osten, im Süden und im Westen im Dienste der Sicherung und und Erhaltung des Reiches stünden. Auf der Tagung des Hauptamtes für Kommunalpolitik sprachen Reichsamtsleiter Dr. Weidemann über die Organisation der Ämter für Kommunalpolitik, Reichsleiter Reichsminister Dr. Frank und Reichsleiter Oberbürgermeister Fiehler über nationalsozialistische Gemeindepolitik. Im großen Rathaussaal eröffnete Parteigenosse Lauterbacher die Führertagung der HJ. Um 18.00 Uhr wurde der Parteikongreß fortgesetzt. In einer grundlegenden Rede behandelte der Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP, Reichsleiter Alfred Rosenberg, das Thema „Autorität und Freiheit“. Nach Rosenberg sprachen Hauptamtsleiter Erich Hilgenfeldt, der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes, und Reichsärzteführer Hauptdienstleiter Dr. Gerhard Wagner über ihre Arbeitsbereiche.

Donnerstag, 8. September 1938

Die strahlende Sonne eines herrlichen Spätsommertages begrüßte den vierten Tag der Reichsarbeitstages, dessen erste Tagung bereits um 8.00 Uhr ihren Anfang nahm. Im Herkulessaal sprachen auf der Tagung des Hauptorganisations –und Hauptschulung – und Hauptpersonalamtes Reichsleiter Alfred Rosenberg über grundsätzliche Fragen der politischen Erziehung und Reichsorganisationsleiter Dr. Ley über den tieferen Sinn der Organisation der NSDAP. Zur gleichen Zeit fand im Opernhaus unter der Leitung des Reichsärzteführers Dr. Wagner die Tagung des Hauptamtes für Volksgesundheit statt, auf der Parteigenosse Dr. Bartels sprach. Im Kulturvereinshaus sprach Reichsstudentenführer Dr. Scheel auf der Tagung des NS-Studentenbundes. Um 11.00 Uhr wurde der Parteikongreß fortgesetzt, auf dem Reichsleiter Dr. Frank über nationalsozialistische Rechtserneuerung, und der Träger des Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft, Generalinspektor Dr. Todt, über das Werk der Reichsautobahn sprachen. Reichspressechef Dr. Dietrich sprach in einer großangelegten Rede über den Kampf gegen die Presselügen. Um 15.00 Uhr wurde in Anwesenheit des Führers auf der Zeppelinwiese der „Tag der Gemeinschaft“ der NS-Kampfspiele gefeiert und dabei Massenfreiübungen und Gemeinschaftsvorführung aller Gliederungen der Bewegung gezeigt. Der Abend des vierten Tages sah wie in jedem Jahr den Fackelzug der politischen Leiter und ihren Vorbeimarsch vor dem Führer am Deutschen Hof.

Freitag, 9. September 1938

Der fünfte Tag brachte dem Reichsparteitag wiederum blauen Himmel und schönsten Sonnenschein. Um 8.30 Uhr sprach auf der Arbeitstagung des Reichsrechtsamtes im Kulturvereinshaus Dr. Frank. Auf der Tagung des Hauptamtes für Beamte ergriff Hermann Neef das Wort. Bei den Presseamtsleiterin und Pressereferenten im großen Rathaussaal sprachen gegen Mittag der Reichspressechef Dr. Otto Dietrich und Helmut Sündermann. Reichsleiter Walter Buch ergriff um 14,00 Uhr das Wort vor dem Parteigerichtsvorsitzenden im Opernhaus. Auf der Tagung des NS-Kriegsopferversorgung im Kulturvereinshaus sprachen Hanns Oberlindober und Wuttke. Um 11.00 Uhr vormittags nahm der Parteikongreß seinen Fortgang, auf dem die Reichsleiter Konstantin Hierl, Richard Walther Darré und Max Amann das Wort ergriffen. Die Ausführungen von Darré enthielten als bemerkenswert, daß die Ernährung für die nächsten zwei Jahre gesichert seien und die Ernte im Jahre 1938 die Erwartung übertroffen habe. Hierl sprach über die grundsätzliche Aufgabe des Reichsarbeitsdienstes und stellte die fundamentalen Grundsätze dieser Organisation heraus sowie die nationale Erziehungsaufgabe des Reichsarbeitsdienstes als Kernstück seiner Arbeit. Den Abschluß dieser Sitzung des Kongresses bildete das Referat des Reichsleiters für die Presse, Ammann; seine Rede brachte den Beweis gegen die im Ausland immer wieder aufgetaucht Lüge von der angeblichen Pressefeindlichkeit der Partei und des Führers. Am Nachmittag fanden Zwischenkämpfe und Entscheidungen der NS-Kampfspiel statt, während sich um 16.00 Uhr die Frauenschaft in der Kongresshalle und im Herkulessaal versammelt. Am Abend fand die Kundgebung der Politischen Leiter auf der Zeppelinwiese statt, auf der der der Führer zu den politischen Willensträgern des nationalsozialistischen Deutschland sprach.

Sonnabend, 10. September 1938

Am sechsten Tag des Reichsparteitages war der Himmel grau bezogen, und kühl wehte der Wind den Zehntausenden von Hitlerjungen und -mädeln entgegen, die zum Stadion zur Kundgebung der deutschen Jugend marschierten. Wiederum waren es sodann die Sondertagungen, die den Tag eröffneten. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels ergriff bei den Gau- und Kreispropagandaleitern das Wort. Reichsbauernführer Darré gab seinen Mitarbeitern im Reichsamt für Agrarpolitik die Richtlinien für die kommende Arbeit und Bernhard Koehler sprach im Herkulessaal zu den Mitgliedern der Kommission für Wirtschaftspolitik. Im Mittelpunkt des Vormittags stand die Stunde, in der die Jugend vor ihrem Führer aufmarschiertet, die Stunde ihrer großen Bewährungsprobe. Sie trat vor diesem und vor den Kämpfen der Bewegung den Beweis an, daß sie in dem Jahr, daß zwischen dem letzten Appell und jedem neuen lag, an sich gearbeitet hatten, um ihre Herzen und Hände für das Erbe vom 9. November bereit zu machen. Auf der sechsten Jahrestagung der Deutschen Arbeitsfront in der Kongreßhalle brachte die Rede des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley, die Reichsamtsleiter Dr. Theodor Hupfauer verlas, den Nachweis, daß die Wirtschaftlichkeit der Betriebe durch eine gute Sozialpolitik um ein erhebliches gesteigertes werden konnt. Dann sprach, von den Zehntausenden besonders herzlich gefeiert, Generalfeldmarschall Hermann Göring. Am Nachmittag nahmen die NS–Kampfspiele mit den Endkämpfen im Stadion ihren Fortgang und am Valznerweiher fand der Haupttag der Kraft-Durch–Freude–Volksfeste statt. Der Abend brachte wiederum die Fortsetzung des Parteikongresses. Simon verlas eine Rede des Reichsorganisationsleiter Dr. Ley über die Entwicklung und die Leistung der Deutschen Arbeitsfront. Im Anschluß daran sprach Hauptdienstleiter Reinhard. Nach ihm nahm Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels das Wort zu seiner großen Rede über „Demokratie und Bolschewismus“.

Sonntag, 11. September 1938

Der siebente Tag des Reichsparteitages war der Tag der Kampfformation der Partei. Um 8.00 Uhr früh begann mit dem Eintreffen des Führers der große Appell in der Luitpold-Arena. Nach der Heldenehrung sprach Adolf Hitler zu den rund 120.000 Männern der Kampfformation, denen er unter immer wieder aufbrandenden Jubel zu rief: „Was jetzt hier steht ist das deutschen Volkes beste politische Kampftruppe, die es je gehabt hat.“ Adolf Hitler weihte dann die neuen Standarten und Fahnen, die er den Männern mit der Verpflichtung und Losung übergab: „Sie sind uns Symbol für die Herrlichkeit, für die Macht und Stärke des nationalsozialistischen Glaubens und des von ihm eroberten Reiches.“ Stabschef Lutze gab dem Führer im Namen der Millionen Männern aller Formationen das Gelöbnis, daß Vermächtnis der Toten weiterhin in reinen Händen zu wahren. Unter Heilrufen der Männer rief der Stabschef aus: „Wenn sie Idealisten brauchten, mein Führer, hier standen sie, und wenn sie Ideallisten brauchen, mein Führer, hier stehen sie.“ Der anschließende Marsch durch die Stadt und der Vorbeimarsch vor dem Führer war an diesem Sonntag die zweite machtvolle Demonstration des politischen Soldatentums. Fast fünf Stunden lang dauerte der Vorbeimarsch auf dem Adolf-Hitler-Platz . Nachdem als letzte Formation die Leibstandarte Adolf Hitler am Führer vorbei marschiert war, war noch lange im abendlichen Nürnberg ein bewegtes Leben und Treiben.

Montag, 12. September 1938

Ein leichter Dunstschleier lag über den Giebeln und Zinnen der alten Noris, als die Wehrmacht am letzten Tag der Reichsparteitages durch die alten Straßen und Gassen zum großen Wecken marschierte. Die letzten Tagungen des ersten Großdeutschen Reichsparteitages nahm um 8.30 Uhr ihren Anfang. Im großen Rathaussaal sprachen auf der Tagung des Hauptamtes für Technik der Träger des Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft, Dr. Todt, über die Arbeit des Hauptamtes in dem Jahr 1937 und Parteigenosse Meyer über die Fragen der Technik und ihre Bedeutung. Im Kulturvereinshaus sprachen Amtsleiter Dr. Groß und Gauleiter Streicher auf der Tagung des Rassenpolitischen Amtes. Zur gleichen Zeit fand in der Kongreßhalle die Tagung der NSV statt, auf der Reichsminister Dr. Goebbels und Parteigenosse Hilgenfeldt das Wort ergriffen. Die Arbeitstagungen nahmen ihren Abschluß mit der Rede der Stellvertreter des Führers vor den Gau- und Kreisleitern im Opernhaus.

Ein machtvolles und für die Zuschauer dieser Tage unvergessliches Bild präsentierte sich um 14,00 Uhr auf der Zeppelinwiese, auf der die vormittäglichen Wehrmachtsvorführung ihre Wiederholung fand. Ihren Höhepunkt fand diese Kundgebung in der Rede des Führers und der sich anschließenden Parade vor dem obersten Befehlshaber der Wehrmacht. Im Mittelpunkt des ganzen politischen Lebens Europas stand dann die Rede des Führers auf der Schlußveranstaltung des Parteikongreßes. Der große Zapfenstreich der Wehrmacht, ausgeführt von sämtlichen am Reichsparteitag teilnehmen Musikkorps, vor dem Führer am Deutschen Hof beschloß den zehnten Reichsparteitag.

Literatur

Siehe auch