Schack, Friedrich-August

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Friedrich-August Schack

Friedrich-August Schack (Lebensrune.png 27. März 1892 in Schmiedeberg im Riesengebirge, Kreis Schubin / Schlesien ; Todesrune.png 24. Juli 1968 in Goslar) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Am 1. Juli 1941 überschritt das Höhere Kommando z. b. V. XXXVI unter General der Kavallerie Hans Feige die finnisch-russische Grenze bei Salla. Schacks Infanterie-Regiment 392 hatte sich bei der Schlacht um Salla vom 1. bis 8. Juli 1941 hervorragend bewährt. Kampfgruppen der 169. Infanterie-Division unter Generalleutnant Kurt Dittmar hatten den Auftrag, Salla zu befreien und an die Finnen zu übergeben. Die Kampfgruppe „Schack“ (verstärktes Infanterie-Regiment 392) sollte in Lappland ostwärts des Weges Saija–Salla aus dem Bereitstellungsraum Kuukkumavaara in Richtung Keinuvaara angreifen und späterhin den Angriff nach Süden über den Fluß Kuolajoki nach Süden eindrehen. Bis zum Kuukkumavaara war ein großenteils als Knüppeldamm geführter Kolonnenweg erbaut worden, der für alle Fahrzeuge brauchbar war. Hinter der als Schwerpunkt gedachten Kampfgruppe „Schack“ wurden zwei leichte Abteilungen der Divisions-Artillerie in Feuerstellung gebracht. Als Divisions-Reserve waren zwei Bataillone des Infanterie-Regiments 379 (unter Oberst Walther Hossfeld), die Panzerabteilung „Wolf“ und das Pionier-Bataillon 230, soweit nicht bei den Kampfgruppen, so bereitgestellt, daß ihr Einsatz bei Kampfgruppe „Rubel“ (verstärktes Infanterie-Regiment 378 unter Oberst Karl Rübel) oder „Schack“ auf kürzestem Wege möglich war. Am Morgen des 6. Kampftages wurde der Kuolajoki, der „Totenfluß“, wie sein Name auf Deutsch lautet, nach kurzer Artillerievorbereitung und im unmittelbaren Anschluß an einen Angriff deutscher Sturzkampfflieger von Stoßtrupps überschritten. Nach Niederkämpfen einiger Bunker gelang es erst der rechten, dann auch der linken Angriffsgruppe festen Fuß auf dem Südufer des Flusses zu fassen. Schacks Infanterie-Regiment 392 ging nun mehr in Richtung auf Salla, das im Winterkrieg am 30. November 1939 von sowjetischen Truppen, die von dort über Rovaniemi bis nach Tornio an der Ostsee vorstoßen sollten, überrannt worden war, vor, während das Infanterie-Regiment 379 sich auftragsgemäß von den Übergangsstellen her so zu gliedern suchte, daß es den Angriff auf Salla gegen Osten abdecken konnte. Die Kämpfe waren erbittert und blutig. Erst am 8. Tage der Schlacht war der gesamte Raum der Grenzfestung vom Feinde frei, der Kampf um Salla, nun in deutscher Hand, beendet.[1] Schacks Regiment hatte u. a. 32 Feindpanzer vernichtet. Für seine Führung wurde Oberst Schack mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Hermann Tittel und Friedrich-August Schack (rechts)

Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Zugführer, Bataillons- und Regiments-Adjutant und wurde mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Nach dem Zusammenbruch 1918 wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Nach Teilnahme am 18-Tagefeldzug gegen Polen und dem Ende des Krieges wurde er nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch England und Frankreich im Westfeldzug 1940 eingesetzt und anschließend im Unternehmen Barbarossa zur Abwehr des Bolschewismus, wo er als Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments 392 am 24. Juli 1941 das Ritterkreuz erhielt. Als Generalleutnant und Kommandeur der 272. Infanteriedivision erhielt er nach den schweren Abwehrkämpfen um Caen am 21. September 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Im Wehrmachtbericht vom 27. August 1944 heißt es:

Die 272. Infanteriedivision unter der Führung des Generalleutnants Schack hat sich in den Kämpfen ostwärts Caen zum wiederholten Male durch hervorragende Standhaftigkeit ausgezeichnet. Ihrem heldenmütigen Einsatz ist es zu verdanken, daß der Gegner trotz stärksten Menschen- und Materialeinsatzes keine operativen Erfolge erzielen konnte. Die Division zeichnete sich bereits im Juli und August durch ihr tapferes Verhalten aus.

Lexikon der Wehrmacht

„Friedrich August Schack trat nach seinem Abitur und anschließenden theologischen Studien am 6. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 und zog mit diesem ins Feld. Im Juni 1915 entschied er sich zur Offizierslaufbahn und wurde dann im 8. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 175 zum Fahnenjunker ernannt. Im September 1915 wurde er im 8. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 175 zum Leutnant ohne Patent befördert. Das Patent wurde am 3. April 1918 auf den 23. März 1914 festgelegt. Er kämpfte im 1. Weltkrieg als Zugführer, Bataillons- und Regiments-Adjutant. Ab dem 3. April 1918 wurde er dann in das 1. Westpreußisches Grenadier-Regiment ‚Graf Kleist von Nollendorf‘ Nr. 6 versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen und anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 9 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Dort wurde er im Herbst 1921 als Bataillonsadjutant eingesetzt. Am 1. April 1923 wurde er in diesem Regiment zum Oberleutnant befördert. Am 10. Oktober 1923 hat er Marie-Ilse von Kaincker geheiratet. Im Frühjahr 1924 und 1925 gehörte er zur 12. (MG.) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz. Im Frühjahr 1926 und 1927 gehörte er zur 8. (MG.) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glogau. Am 1. Februar 1928 wurde er zum Chef der 14. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Lübben ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1928 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann für über 5 Jahre zum Chef der 8. (MG.) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glogau ernannt. Schließlich wurde er am 1. April 1934 als Taktiklehrer an die Kriegsschule Dresden versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1935 zum Major befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Oktober 1937 gehörte er noch zur Kriegsschule Dresden. Am 1. Oktober 1938 wurde er zum Kommandeur vom MG-Bataillon 15 ernannt, mit dem er dann im Sommer 1939 am Polenfeldzug teilnahm. Am 18. Januar 1940 wurde Friedrich-August Schack Kommandeur vom Infanterie-Regiment 392, das er 1940 während des Westfeldzuges führte. Am 1. Oktober 1940 zum Oberst befördert, kämpfte er ab Juni 1941 in Rußland und wurde für die Einnahme von Salla am 24. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Oktober 1942 wurde er Kommandeur der Kriegsschule Potsdam und übernahm am 7. Mai 1943 die Führung der 216. Infanterie-Division. Am 1. Juli 1943 wurde er zum Generalmajor befördert und damit auch zum Kommandeur der 216. Infanterie-Division ernannt. Er führte seine Division bei den schweren Kämpfen im Juli 1943 bei Orel, wobei diese schwere Verluste erlitt. Die Reste kamen nach Frankreich, wo sie als 272. Infanterie-Division neu aufgestellt wurde. Am 15. Dezember 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 272. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1944 zum Generalleutnant befördert. Für die Führung seiner Division bei den Abwehrkämpfen um Caen wurde ihm am 21. September 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende Oktober 1944 wurde er für wenige Tage mit der stellvertretenden Führung vom Generalkommando LXVII. Armeekorps beauftragt. Ab dem 4. September 1944 wurde er für etwas mehr als zwei Wochen mit der Führung des Generalkommando LXXXI. Armeekorps betraut. Am 15. November 1944 führte er für einen Monat das Generalkommando LXXXV. Armeekorps. Am 16. Dezember 1944 gab er die Führung wieder ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 26. März 1945 wurde er mit der Führung vom Generalkommando XXXII. Armeekorps beauftragt. Am 20. April 1945 wurde er zum General der Infanterie befördert. Damit wurde er noch zum Kommandierenden General vom XXXII. Armeekorps ernannt.“[2]

Kriegsgefangenschaft

Ende April 1945 geriet er im Ruhrkessel in englische Kriegsgefangenschaft. Ende Dezember 1946 wurde er dann den Amerikanern überstellt. Zuerst im Camp 1 wurde er am 9. Januar 1946 in das Island Farm Special Camp 11 verlegt. Am 17. Dezember 1946 wurde er an das Lager Allendorf/Hessen ausgeliehen. Das ehemalige Steinlager wurde von der Montan-Gesellschaft für ca. 1.000 (hauptsächlich deutsche) Betriebsarbeiter der Dynamit AG bzw. deren Tochtergesellschaft Verwertchemie gebaut. Baubeginn war Ende 1939. Das Steinlager heißt heute Gossebachsiedlung und befindet sich nordwestlich vom alten Ortskern von Stadtallendorf, dem damaligen „Allendorf“. Dieses ehemalige Lager trug auch die Bezeichnung Generalslager, da dort bis ca. Mitte 1947 Generäle der Wehrmacht interniert waren und im Auftrag der „Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army“ ihre Erfahrungen im Ostfeldzug niedergeschrieben haben. Am 30. September 1947 wurde er offiziell an die US-Amerikaner überwiesen und am 24. März 1948 schließlich aus der Gefangenschaft entlassen.[3]

Familie

Friedrich-August war der Sohn des Pfarrers Ernst Schack und dessen Frau Charlotte, geb. Schnapauff (Todesrune.png 1. April 1921). Oberleutnant Schack heiratete am 10. Oktober 1923 seine Verlobte Marie-Ilse von Kameke (1901–1984). Aus der Ehe ist eine Tochter entsprossen (Lebensrune.png 1924). Das Ehepaar ruht gemeinsam auf dem Goslarer Friedhof Feldstraße; Endgrablage: Feld 23, Grab 25/26.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Kurt Dittmar: Die Schlacht um Salla vom 1. bis 8. Juli 1941, in: „Allgemeine schweizerische Militärzeitschrift“, Band 120, 1954, S. 110–120
  2. Schack, Friedrich-August, Lexikon der Wehrmacht
  3. General der Infanterie Friedrich-August Schack
  4. 4,0 4,1 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924, S. 174
  5. Auszeichnungen (englischsprachig)
  6. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs , Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 653