Feige, Hans
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Max Erich Hans Feige ( 10. November 1880 in Königsberg; 17. September 1953 in Schussenried, Baden-Württemberg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps Görlitz, der Vorläufigen Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Kavallerie im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- „Hans Feige trat am 22. März 1900 als Leutnant in das Kaiserliche Heer. Er kam dabei zum I. Bataillon vom 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135. Ab 1903 wurde er der Offizierssohn dann als Bataillonsadjutant bei seinem Regiment verwendet. Im September 1909 wurde er dann in das 3. Hanseatisches Infanterie-Regiment ‚Lübeck‘ Nr. 162 versetzt. In diesem Herbst 190 wurde er dann auch zur Kriegsakademie kommandiert. Am 18. Oktober 1909 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Ab 1912 wurde er dann im Generalstab verwendet. Am 18. Dezember 1913 wurde er dort zum Hauptmann i. G. befördert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er dann zum Generalstab vom IX. Armeekorps. Mitte 1915 gehörte er für ein halbes Jahr zum Generalstab der 11. Armee. Ab Mitte September 1915 wurde er dann im Generalstab der 38. Infanterie-Division eingesetzt. Dabei wurde er Mitte März 1916 verwundet. Erst im Sommer 1916 wurde er wieder verwendet. Er wurde jetzt im Generalstab der 1. Marine-Division eingesetzt. Anfang 1918 kam er dann zum Generalstab der 1. Garde-Reserve-Division. Dort wurde er am 15. Juli 1918 zum Major befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze, sowie große Mengen anderer Orden, darunter auch das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, verliehen. 1919 ging er dann zu einem Freikorps, ehe er in das Reichsheer übernommen wurde. Dort wurde er anfangs bei einem Stab eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann sogar für zwei Monate zur Heeresfriedenskommission. Ab Dezember 1920 wurde er dann beim Generalstab der 1. Division der Reichswehr eingesetzt. Am 1. Juli 1923 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom 6. Infanterie-Regiment in Flensburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1925 zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1923 festgelegt. Am 1. Februar 1926 wurde er zum Chef des Stabes der 1. Division der Reichswehr in Königsberg ernannt. Dort wurde er am 1. April 1928 zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1929 wurde er dann zum Kommandeur vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Februar 1931 wurde er dann in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er zum Leiter der Heeresabteilung (T 1) im Truppenamt (TA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1931 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 versetzt. Am 1. Dezember 1932 wurde er zum Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1 ernannt. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant wurde er am 1. Oktober 1933 zum Kommandeur der 1. Kavallerie-Division ernannt. Am 31. März 1935 wurde er in den Ruhestand versetzt. Dabei wurden ihm die Charakter eines General der Kavallerie verliehen. Bei der Mobilmachung des 2. Weltkrieges wurde er zur Verfügung des Heeres gestellt. Dabei wurde er am 26. August 1939 zum Kommandierenden General des stellvertretenden Generalkommando II. Armeekorps ernannt. Dadurch wurde er gleichzeitig auch Befehlshaber vom Wehrkreis II. In dieser Funktion war er auch verantwortlich für das zur Verfügung stellen von Fahrzeugen für die ersten Deportationen von Juden aus dem Reichsgebiet in das Generalgouvernement Mitte Februar 1940. Zu Beginn des Westfeldzuges wurde er dann im Mai 1940 zum Kommandierenden General des Höheres Kommando XXXVI ernannt. Im Frankreichfeldzug wurden ihm dann beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Herbst 1940 kam er dann mit seinem Kommando nach Norwegen. Am 1. Dezember 1940 wurde er dann zum General der Kavallerie z. V. ernannt. Ab Juni 1941 wurde er dann mit seinem Kommando bei den Kämpfen in Finnland eingesetzt. Im November 1941 musste er sein Kommando abgeben [Anm.: Er konnte im Rahmen des Unternehmens ‚Polarfuchs‘ die Murmanbahn nicht erreichen] und wurde in die Führerreserve versetzt. Dort wurde ihm am 19. Dezember 1941 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 30. Juni 1942 wurde er endgültig aus der Wehrmacht entlassen.“[2]
Beförderungen und Dienststellungen (Auszug)
- Leutnant (22. März 1900)
- 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135
- 1903 Bataillonsadjutant
- Oberleutnant (18. Oktober 1909)
- Hauptmann (18. Dezember 1913)
- Generalstab des IX. Armee-Korps und ab 1915 im Generalstab der 38. Infanterie-Division
- Schlacht um Verdun, dort verwundet und im Sommer 1916 im Generalstab der 1. Marine-Division (Marine-Infanterie) in Flandern wieder eingesetzt
- Major (15. Juli 1918)
- Generalstab der 1. Garde-Reserve-Division an der Westfront bei Armentières sowie Artois
- 28. Februar 1919 bis 1. März 1920 Freikorps, danach Vorläufige Reichswehr
- ab 1920 im Generalstab der 1. Kavallerie-Division in Königsberg
- 1923 wurde er Kommandeur des III. Bataillons des 6. Infanterie-Regiments in Flensburg
- Oberstleutnant (1. April 1925)
- Oberst (1. April 1928)
- 1929 wurde er Kommandeur des 9. (Preußisches) Infanterie-Regiments und im Februar 1931 zum Reichswehrministerium versetzt.
- Generalmajor (1. Oktober 1931)
- Oktober 1932 wurde er in den Stab des Gruppenkommandos 1 versetzt und ab Dezember 1932 zum Chef des Stabes ernannt.
- Generalleutnant (1. Oktober 1933)
- 1. Oktober 1933 bis 1. April 1935 war Feige als Generalleutnant Kommandeur der 1. Kavallerie-Division als Nachfolger von Generalleutnant Ludwig Beck.
- Am 31. März 1935 wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
- 26. August 1939 als Generalleutnant z. V. reaktiviert
- Kommandierender General des Stellvertretenden Generalkommandos des II. Armeekorps in Stettin und damit gleichzeitig auch Befehlshaber vom Wehrkreis II
- Zu Beginn des Westfeldzuges war er im Mai 1940 Kommandierender General des Höheren Gebirgskommandos XXXVI., welches im Herbst 1940 nach Norwegen kam (→ Unternehmen „Weserübung“).
- Charakter als General der Kavallerie zur Verfügung (1. September 1940)
- General der Kavallerie z. V./zur Verwendung (5. Dezember 1940 mit Rangdienstalter vom 1. Dezember 1940)
- Führer-Reserve OKH vom 21. November 1941 bis 30. Juni 1942
- am 30. Juni 1942 in den Ruhestand verabschiedet
Auszeichnungen (Auswahl)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Militärverdienstorden (Bayern), IV. Klasse mit Schwertern (BMV4⚔)
- Albrechts-Orden, Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern (SA3a⚔)
- Militärverdienstkreuz (Mecklenburg), II. Klasse (MMV2)
- Friedrich August-Kreuz, II. und I. Klasse (OK1)
- Hausorden vom Weißen Falken, Ritterkreuz I. Abteilung mit Schwertern (SF3a⚔)
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern (EH3a⚔)
- Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Ritterkreuz mit Schwertern
- Reussisches Ehrenkreuz, III. Klasse mit Schwertern (RE3⚔)
- Lübeckisches Hanseatenkreuz (LüH)
- Militärverdienstkreuz (Österreich), III. Klasse mit der Kriegsdekoration (ÖM3K)
- Eiserner Halbmond (TH)
- Bulgarischer Militär-Verdienstorden, Kommandeurkreuz (BO3)
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zur II. Klasse am 16. Juni 1940
- Spange zur I. Klasse am 22. Juni 1940
- Großkreuz des Finnischen Ordens der Weissen Rose
- Deutsches Kreuz in Gold am 19. Dezember 1941 als General der Kavallerie z. V. und Kommandierender General des Höheren Kommandos z. b. V. XXXVI
Verweise
Fußnoten
Kategorien:
- Geboren 1880
- Gestorben 1953
- Deutscher General
- Major (Preußen)
- Major (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Generalleutnant (Reichswehr)
- General der Kavallerie (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Hanseatenkreuzes (Lübeck)
- Träger des Eisernen Halbmondes
- Träger des Finnischen Ordens der Weißen Rose
- Freikorps-Mitglied
- Person (Königsberg)