Gempp, Friedrich

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Fritz Gempp als Reichswehroffizier

Friedrich „Fritz“ Gempp[1] (Lebensrune.png 6. Juli 1873 in Freiburg im Breisgau; Todesrune.png ermordet 21. April 1947 in Moskau) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor z. V. des Heeres im Zweiten Weltkrieg sowie Gründer und bis 1927 erster Leiter der Abteilung Abwehr.

Werdegang

Friedrich war der Sohn des Majors Otto Gempp und dessen Ehefrau Mathilde, geborene Kapferer. Er besuchte die allgemeinbildenden Schulen in seiner Heimatstadt und legte das Abitur ab. Anschließend begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Straßburg im Reichsland Elsaß-Lothringen.

Er trat am 1. April 1893 als Einjährig-Freiwilliger in das 1. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 132 ein. Das Militär sagte ihm derart zu, daß er sich entschied, Berufsoffizier zu werden. Am 1. April 1894 erhielt er sein Patent als Fahnenjunker, im Juni 1894 als Fähnrich und am 27. Januar 1895 sein Patent als Leutnant. Er diente dann als Bataillonsadjutant und Gerichtsoffizier. Vom 1. Oktober 1903 bis Juli 1906 besuchte er die Preußische Kriegsakademie. Es folgte eine Tätigkeit im Großen Generalstab und als Kompaniechef im 2. Ober-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 171. 1913 wurde er als Abwehroffizier dem I. Armee-Korps unter Alexander von Kluck, dann Hermann von François.

Nach der Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg übte er die gleiche Funktion im Generalstab des Armeeoberkommandos 8 und im Stab „Ober Ost“ aus und wurde im März 1915 zum Major befördert. Im Januar 1917 wurde er als Abwehroffizier dem Chef des Generalstabs des Feldheeres im Großen Hauptquartier zugeteilt und war zeitweise Stellvertreter von Oberst Walter Nicolai, dem Leiter der Abteilung III b. In dieser Stellung verblieb er in der OHL bis zu deren Auflösung im Oktober 1919 bzw. wurde seit der Beurlaubung von Nicolai mit der Führung der Abteilung beauftragt.

Im Frühjahr 1920 wurde er als Oberstleutnant mit der Bildung eines neuen militärischen Nachrichtendienstes der Reichswehr beauftragt und gründete am 1. Januar 1921 die Gruppe Abwehr in der Heeres-Statistischen Abteilung (T 3) des Truppenamtes beim Reichswehrministerium (dies geschah in den Ranglisten zur Geheimhaltung), deren Leiter er bis zu seinem vorläufigen Ruhestand am 30. Juni 1927 (seit dem 1. April 1927 mit dem offiziellen Titel „Abwehr-Abteilung“) blieb. Bei seiner Verabschiedung im Juni 1927 erhielt er den Charakter eines Generalmajors verliehen.

Gempp-Bericht und Reaktivierung im Zweiten Weltkrieg

Von 1928 bis 1944 verfaßte Gempp im Auftrag der Abwehrabteilung für deren internen Dienstgebrauch das mehrbändige Werk „Geheimer Nachrichtendienst und Spionageabwehr des Heeres“, den sogenannten „Gempp-Bericht“. In diesem berichtet er detailliert über die Arbeit des deutschen militärischen Geheimdienstes bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Durch diesen 1945 in US-amerikanische Hände gelangten Bericht wurden ehemalige und zum Teil noch nicht identifizierte Agenten wie Elsbeth Schragmüller bekannt. Der Bericht lagerte danach für die Öffentlichkeit nicht zugänglich bis zu seiner Rückgabe nach Deutschland Mitte der 1970er Jahre bei der „National Archives and Records Administration“ (NARA) in Washington, D.C. und befindet sich heute im Freiburger Militärarchiv.

Bei der Mobilmachung zum Polenfeldzug 1939 wurde Gempp wieder zur Verfügung des Heeres gestellt und war bis 31. Mai 1943 im Amt Ausland/Abwehr des Oberkommando der Wehrmacht (OKW) eingesetzt.

Tod

Nach dem Krieg wurde Generalmajor a. D. Gempp am 11. August 1946 in Rostock vom Smersch verhaftet und von Deutschland nach Moskau verschleppt. Nachdem er in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet, galt er als vorerst verschollen. Er wurde schließlich in Deutschland rückwirkend zum 11. August 1946 für tot erklärt.

In das Moskauer Butyrka-Gefängnis wurde Friedrich Gempp am 3. Januar 1947 eingeliefert, wie veröffentlichte russische Akten inzwischen zeigen. Er starb während der Folterhaft am 21. April 1947 im Gefängniskrankenhaus nach schwersten Mißhandlungen (Untersuchungsakte 21152) durch den Smersch-Agenten Iwan Alexandrowitsch Serow, angeblich an „Herzlähmung“. Serow, von 1954 bis 1958 auch KGB-Chef, war durch das fiktive Buch „Total Espionage“ des jüdischen Emigranten Curt Riess auf Walter Nicolai und Friedrich Gempp aufmerksam geworden.

Friedrich Gempp wurde am 10. September 2001 von der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitiert, die Verhaftung Gempps war nachweislich politisch motiviert.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Rangliste 1924

Fußnoten