Hülsen, Bernhard von
Bernhard Franz Karl Adolf Gottvertrau von Hülsen (auch: Carl und Adolph; 20. April 1865 in Kosel, Provinz Schlesien; 21. April 1950 in Potsdam) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps und der Vorläufigen Reichswehr, zuletzt Generalleutnant in der Weimarer Republik.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Preußische Armee
- 15. April 1884 Sekondeleutnant
- aus dem Kadettenkorps kommend Eintritt in das 2. Garde-Regiment zu Fuß der Preußischen Armee
- 1889 bis 1891 Adjutant des II. Bataillons
- 1891 bis 1894 Regimentsadjutant
- 2. September 1892 Premierleutnant
- 1. April 1894 bis März 1896 Kommandierung zum Großen Generalstab
- 16. März 1896 unter Belassung beim Großen Generalstab zum Generalstab der Armee versetzt
- 12. September 1896 Hauptmann (überzählig)
- 18. Oktober 1897 zur Dienstleistung in der 1. Armee-Abteilung (A 1) zum Preußischen Kriegsministerium kommandiert
- 17. August 1900 zur provisorischen Ostasiatischen Abteilung im Kriegsministerium übergetreten
- 18. Januar 1901 Chef der 1. Kompanie/Infanterie-Regiment „von Courbière“ (2. Posensches) Nr. 19
- 9. Februar 1903 im Generalstab der Inspektion der Verkehrstruppen unter Generalleutnant Conrad von Werneburg
- 18. April 1903 Major
- 1904 bis 1907 Lehrer an der Militärtechnischen Akademie
- 22. April 1905 als solcher dem Generalstab der 1. Garde-Division unterstellt
- 17. November 1906 als solcher zum Generalstab des Garde-Korps versetzt
- 10. September 1908 Kommandeur des II. Bataillons/1. Garde-Regiment zu Fuß
- 1904 bis 1907 Lehrer an der Militärtechnischen Akademie
- 22. März 1910 Oberstleutnant
- 20. April 1910 zum Stab des 4. Garde-Regiments zu Fuß versetzt
- 20. März 1911 zum Chef des Generalstabes des XIV. Armeekorps in Karlsruhe unter General der Infanterie Ernst von Hoiningen ernannt
- 27. Januar 1913 Oberst
- 7. Juli 1913 Kommandeur des 5. Garde-Regiments zu Fuß als Nachfolger von Heinrich Schëuch
- von Hülsens Nachfolger wurde am 30. August 1914 Ernst von Radowitz
- 31. August 1914 Marine-Division „Flandern“ als Admiral von Schröders Stabschef
- 15. November 1914 Marinekorps Flandern, weiterhin Chef des Generalstabs
- 7. Juli 1913 Kommandeur des 5. Garde-Regiments zu Fuß als Nachfolger von Heinrich Schëuch
- 21. November 1914 Oberst mit dem Rang als Briagedekommandeur
- 16. April 1915 Generalmajor
- 21. Juni 1916 zu den Offizieren von der Armee versetzt
- 1. Juli 1916 Kommandeur der 3. Garde-Infanterie-Brigade
- 3. Januar 1917 bis 20. September 1918 Kommandeur der 231. Division als Generalmajor
- 21. Mai 1917 in der Doppelschlacht von Aisne und Champagne leicht verwundet
- 22. November 1918 Inspekteur der Etappen-Inspektion Nr. 17
- 1. Januar 1919 Kommandeur der 231. Infanterie-Division
Freikorps und Reichswehr
- 26. Dezember 1918 Bildung des Freikorps „von Hülsen“, dessen Führer er im Kampf gegen die Spartakisten in Berlin und anschließend in Leipzig war.
- Mai 1919 das Freikorps wurde als Reichswehr-Brigade 3 in die Vorläufige Reichswehr eingegliedert und von Hülsen weiterhin als Kommandeur verwendet.
- 1. Juli 1920 (laut Offizier-Stammliste) Charakter als Generalleutnant zur Verabschiedung (nach anderen Quellen, darunter das Militär-Wochenblatt, am 25. September 1920)
- Führer der Gruppe Süd des Selbstschutzes Oberschlesien beim Kampf um Oberschlesien (Sturm auf den Annaberg, 1921); sein Nachfolger wurde Generalleutnant Karl Hoefer.
Familie
Bernhard war der jüngste Sohn des preußischen Oberstleutnants Karl Theodor Julius Ehregott Hermann von Hülsen ( 2. Dezember 1816 in Breslau; 5. Februar 1867 in Berlin) und dessen zweiten Ehefrau (∞ 13. Juli 1858 in Guhlen) Helene Friederike Charlotte, geborene von Clausewitz ( 18. Februar 1840 in Berlin). Die erste Ehefrau des Vaters, Agnes Pauline Therese von Walter (Gutsbesitzerin; Herrin auf Alt-Gandau, Kreis Breslau, Schlesien), die er am 23. November 1841 geheiratet hatte und 15 Jahre betrauern würde, verstarb schon am 4. Oktober 1843 mit nur 21 Jahren.
Sein ältester Bruder war Ernst Carl Adolf Walter Ehregott von Hülsen ( 25. April 1860 in Berlin), ebenfalls Offizier, seine älterer Bruder war General der Infanterie Walter Rudolf Hugo Alexander Lobegott von Hülsen.
Ehe
Von Hülsen heiratete am 27. Juli 1897 Magdalene Emilie Auguste Emma von Schaper (1866–1945), aus der Ehe ist ein Sohn entsprossen:[1]
- Wolf Hermann Otto Jobbe Ehregott von Hülsen ( 1. Oktober 1899 in Berlin; 26. Juli 1973 in Kork); u. a. 1934 Hauptmann, Lehrer an der Panzer-Truppenschule Wünsdorf, seit 1. April 1942 Oberst des Heeres; seit 3. Juni 1927 verheiratet mit Marie Luise Brigitte Bertha von Schönfels (1898–1962), später dann mit Blandine Peschka. Sein Sohn war Claus Dietrich Olaf Jürgen Lobegott von Hülsen (1930–1991).
Auszeichnungen (Auszug)
- Persischer Sonnen- und Löwenorden, Ritterkreuz (PSuL5/PL5)
- Danebrogorden, Ritterkreuz (DD3)
- Kaiser Wilhelm I. Erinnerungsmedaille 1897
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Albrechts-Orden, Ritterkreuz I. Klasse (SA3a)
- Militärverdienstorden (Bayern), Ritterkreuz II. Klasse (BMV3b)
- 1905 in Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse umbenannt (BMV4)
- Osmanie-Orden, III. Klasse (TO3)
- Krone zum Ritterkreuz I. Klasse des Albrechts-Orden (SA3a.mKr)
- Franz-Joseph-Orden, Komturkreuz (ÖFJ2)
- später in Komturkreuz ohne Stern umbenannt (ÖFJ2b)
- Orden der Württembergischen Krone, Ritterkreuz (WK3)
- Preußischer Kronenorden, III. Klasse
- Militär-Verdienstorden (Spanien), II. Klasse (SMV2)
- Schwertorden, Ritterkreuz I. Klasse (SS3a)
- Dienstauszeichnung für Offiziere für 25 Jahre, 1909
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife
- Militärverdienstorden (Bayern), Offizierkreuz (BMV.O/BMVO)
- Orden vom Zähringer Löwen, Kommandeur II. Klasse (BZ2b)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Roter Adler-Orden, II. Klasse mit Schwertern und Eichenlaub am Kriegsband (Halsorden)
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Schlesischer Adler, I. Stufe mit Eichenlaub und Schwertern
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
Werke (Auswahl)
- Wanderungen über Französische Schlachtfelder des Krieges 1870/71, 1908
- Der Kampf um Oberschlesien – Oberschlesien und sein Selbstschutz, Berger’s literarisches Büro und Verlagsanstalt, Stuttgart 1922 (PDF-Datei)