Kampf um Oberschlesien

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Der Kampf um Oberschlesien war ein deutscher Freiheitskampf nach dem Ersten Weltkrieg, wobei der Endkampf um Deutschland in Oberschlesien 1945 zuweilen ebenfalls so bezeichnet wird.

Erläuterung

Das Grab für 21 gefallene Selbstschutz-Kämpfer am Fuß des Berges

Nach dem sogenannten Versailler Vertrag sollte in Oberschlesien eine Abstimmung zur Zugehörigkeit erfolgen, bei der zu erwarten war, daß die Mehrheit für den Verbleib beim Deutschen Reich optieren würde. Dies wollte die polnische Seite mit Terror und Mord unbedingt verhindern.

Der Sturm auf den Annaberg fand am 21. Mai 1921 statt. Die Polen hatten mit dem Ziel der Okkupation Oberschlesiens dort Partisaneneinheiten zur Terrorisierung der deutschen Bevölkerung stationiert. Morgens 2.30 Uhr begann der Angriff deutscher Selbstschutz- und Freikorpseinheiten auf die Stellungen polnischer Insurgenten im Raum östlich von Gogolin. Bis 20 Uhr wurden Annaberg, Leschnitz, Deschowitz, Groß Stein und 24 weitere deutsche Ortschaften in heldenhaftem Kampfe zurückerobert.

Der Kampf um Selbstbestimmung

Vossische Zeitung vom 7. Mai 1921 zum polnischen Imperialismus
Skizze aus den Kämpfen um den Annaberg
Manfred Freiherr von Killinger: „Kampf um Oberschlesien 1921“
Quelle
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Kampf um Oberschlesien

Im Februar 1920 übernimmt der französische General Le Rond mit seinen Truppen die Herrschaft über das deutsche Oberschlesien. Unter seiner Verwaltung verliert das Land nicht nur seinen deutschen Namen, sondern auch sein Recht.

Wojciech Korfanty, ehemaliger Abgeordneter im Reichstag und im preußischen Landtag, dessen Ziel schon immer ein Großpolen war, sieht seine Stunde gekommen. Von der polnischen Regierung mit außerordentlichen Geldmitteln versehen, beginnt er den bewaffneten Kampf für die Losreißung des deutschen Oberschlesiens an Polen. Korfantys Stärke sind die Lüge und der Krieg im Dunkeln. Agenten und Spitzel belauschen jedes deutsche Wort. Polnische Hetzblätter schießen wie Pilze aus dem Boden.

Der polnische Aufstand entwickelt sich zu einem gnadenlosen Kleinkrieg gegen alles Deutsche. Seine Absicht ist, die vorwiegend deutsche Bevölkerung derart einzuschüchtern, daß sie es nicht wagt, sich bei der Abstimmung gegen Polen zu entscheiden.

Die haßerfüllten Franzosen, die Deutschland den Krieg erklärt hatten, leisten den Polen jede erdenkliche Hilfe. Die deutsche Polizei wird aufgelöst und durch die von polnischen Mannschaften und Offizieren dominierte „APO“ ersetzt. Sie kann sich voll auf die Macht der französischen Bajonette verlassen.

Polnische Stoßtrupps dringen mit Messern und Gummiknüppeln in die deutschen Versammlungen. Prominente Deutsche werden auf offener Straße erschossen oder mißhandelt. Korfantys Terror arbeitet mit nächtlichen Überfällen deutscher Wohnungen, mit Bombenwürfen und Handgranatenattentaten! Wenn die Deutschen versuchen, sich gegen das Mordgesindel zu wehren, greift französische Polizei ein und verhaftet – die Deutschen! Die Gefängnisse in Oppeln und Kosel füllen sich mit diesen Opfern französischer Siegerjustiz. Korfantys organisierte Banden genießen Narrenfreiheit in Stadt und Land. Das Ziel der französischen Politik ist die völlige Zerschlagung des Reiches und seiner Wirtschaft. Erst Raub der bedeutenden Industrie Elsaß-Lothringens, dann Saar, Rheinland und Ruhr – und jetzt die Bodenschätze und Industrieanlagen Oberschlesiens!

Das entwaffnete und entmachtete Deutschland hat diesem polnischen Terror nichts entgegenzusetzen. Nur der Idealismus und Einsatzwille einer kleinen Schar entschlossener, unter Einsatz ihres Lebens Widerstand leistender Freiwilliger kann Abhilfe schaffen. Der Freikorpsführer Karl Guido Oskar Hauenstein, dem Schlageter sich anschließt, ist entschlossen, dem barbarischen polnischen Banditentum mit überlegener Strategie zu begegnen. Hauenstein bildet eine Geheimorganisation (Organisation „Heinz“), die für den Gegenschlag im Untergrundkampf mit falschen Namen, falschen Ausweisen und wechselnden Kennworten arbeitet.

Mit dem Näherrücken des Abstimmungstermins steigert sich der polnische Terror. Korfanty macht kein Hehl daraus, daß er ein für Polen ungünstiges Abstimmungsergebnis mit Waffengewalt korrigieren wird.

Am Abend des 20. März, einem Schicksalstag Oberschlesiens, steht fest, daß die Abstimmung ein Sieg der deutschen Wähler ist. Trotz Schikanen und grausamem polnischen Terror, trotz der Millionen polnischer Wahlgelder, haben sich über 60 % der Wähler für Deutschland entschieden!

Noch in derselben Nacht beschließen die polnische und die französische Regierung, über den ihnen hörigen Völkerbund das Abstimmungsergebnis umzustoßen. Korfanty bereitet mit seinen bewaffneten Banden den Putsch vor.

Die harmlosen Deutschen glauben in der ihnen eigenen Naivität, daß sie nach dem siegreichen Abstimmungskampf endlich wieder ihrer friedlichen Arbeit nachgehen können. Auch Schlageter glaubt annehmen zu dürfen, daß die Feindmächte das Abstimmungsergebnis respektieren werden.

Sturm auf den Annaberg

Korfanty weiß den Völkerbund heimlich mit sich im Bunde. Jetzt will er vollendete Tatsachen schaffen. Immer neue Güterzüge mit schweren Waffen und Maschinengewehren rollen aus Polen an. Die französischen Besatzer haben den Polen ihre volle Unterstützung zugesagt. Sie lehnen jeden deutschen Vorschlag zum Selbstschutz ab, selbst den, sich unter französischen Befehl zu stellen!

Unter französischem Schutz dringen die polnischen Banden ungehindert in die deutschen Städte ein. Deutsche werden sogar zum Eintritt in die polnischen Formationen gezwungen. Im Weigerungsfall werden sie verhaftet, grausam mißhandelt und in Gefängnisse nach Polen verschleppt.

Die Deutschen können der gewaltigen polnischen Übermacht nur mit kleinen improvisierten Gruppen begegnen; aber diese kämpfen voller Haß und Zorn um ihre heimatliche Erde. Die Berliner Regierung erreicht mit all ihren papierenen Protesten nichts. Zynisch antwortet Le Rond:

„Wenn die Deutschen nicht so hartnäckig wären, würde die Ruhe längst eingekehrt sein.“

Schlageter erhält in seiner Heimat ein Telegramm von Hauenstein:

„Zurück nach O.S. – der Pole greift an!“

Schlageter weiß, worum es geht. Zum zweiten Mal geht er nach Schlesien, dem Befehl des Gewissens folgend.

In Neiße sind inzwischen die ersten Kameraden zusammengekommen. Hauenstein hat ein Lager besetzt, in dem auf Befehl der Entente deutsche Waffen zerstört worden waren. Schlageter gelingt es, aus herumliegenden, schon halb verrosteten Teilen ein Gebirgsgeschütz zusammenzubasteln.

Nördlich Bergstadt liegt der Annaberg, dessen dunkle Kuppe die ganze Gegend beherrscht. Die Polen haben sich an seinen Hängen gut verschanzt. Von hier aus unternehmen sie, von einem Panzerzug unterstützt, Überfälle gegen die Deutschen.

Die strategische Schlüsselstellung Annaberg muß genommen werden. Aber Le Rond und die interalliierte Kommission verbieten jedes Vorrücken der deutschen Freiwilligen. Auch ein Vertreter der Novemberregierung findet sich ein, um die Freikorps festzunageln.

„Das ist Verrat“, schreit ihn ein deutscher Major an. „Jetzt, wo der Pole rennt, wollen die hohen Herren plötzlich einen Waffenstillstand. Nicht mit uns. Sagen Sie das Ihren sauberen Auftraggebern!“
„Deutsche Regierung“, spöttelt ein anderer Offizier und wendet sich verächtlich ab, „verschachern unsere Landsleute an den Polen.“

Das SturmbataillonHeinz“ (von der Marine-Brigade „von Loewenfeld“) hat seine Angriffsstellung bezogen. Ihm gehört die Kompanie „Schlageter“ an, die ihr zusammengestückeltes Geschütz in vorderster Front mitführt. Unweit von ihnen liegen die Steinbrüche von Gogolin. Von dort wird das Korps Oberland zum Sturm auf den Berg antreten.

Während Heinz noch ruhig und unbeirrbar mitten im feindlichen Feuer seine Befehle gibt, schießt Schlageter polnische Gegenangriffe in direktem Beschuß auf kürzeste Entfernung zusammen. Zeitgleich braust plötzlich unbeschreiblicher Jubel oben vom Berg herab. Vom Turm der Michaeliskirche flattert die schwarz-weiß-rote Fahne des Freikorps Oberland!

Da greift Le Rond mit „diplomatischen Mitteln“ zugunsten der besiegten Polen ein. Mögen die deutschen Waffen auch triumphiert haben, er weiß den Völkerbund auf seiner Seite. Unter Verhöhnung aller Verträge werden Stadt und Gebiet um Kattowitz den Polen zugeschlagen.

Der östliche Teil Oberschlesiens mit all seinen Zinn- und Bleigruben, mit 85 % der Steinkohlenvorräte, mit 67 % der Roheisengewinnung und mit 50 % der Bevölkerung wird im Sinne Frankreichs zur weiteren Schwächung Deutschlands polnische Beute. Die „Gerechtigkeit“ der Sieger! Nur der selbstlose Einsatz der Freiwilligen und der für die Freiheit ihres Volkes Gefallenen hatten noch Schlimmeres verhütet.


Siehe auch

Literatur

  • Ernst von Salomon: Das Buch vom deutschen Freikorpskämpfer, Berlin 1938 (Bestellmöglichkeit)
  • Der dritte Aufstand in Oberschlesien Mai–Juni 1921 (PDF-Datei)
  • Bernhard von Hülsen: Der Kampf um Oberschlesien. Oberschlesien und sein Selbstschutz (1922) (PDF-Datei)
  • Robert Thoms: Der Sturm auf den Annaberg 1921 in historischen Dokumenten. Dokumente zur Geschichte des deutschen Freikorps", ISBN 978-3831117925
  • Friedrich Glombowski: Organisation Heinz, Das Schicksal der Kameraden Schlageters, 1934, Nachdruck im Uwe-Berg-Verlag 2009, ISBN 978-3-922119-42-5 (Bestellmöglichkeit des Nachdrucks)
  • Arthur Mohaupt: Kampf um den Annaberg (1936), Verlag: Bernard & Graefe
  • Manfred von Killinger: Freikorps voran! Deutschlands Kampf um Oberschlesien 1921, Nachdruck der unter dem Titel „Kampf um Oberschlesien 1921 – Bisher unveröffentlichte Aufzeichnungen des Führers der ‚Abteilung v. Killinger‘ genannt ‚Sturmkompagnie Koppe‘“ im Verlag Hase & Koehler in Leipzig erschienenen Originalausgabe von 1934 (2. Auflage), ISBN 978-3-98-147923-2