Nielsen, Hans

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Hans Nielsen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hans Nielsen (Aufnahme von 1938)
Hans Nielsen’ Grab
Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

Hans Albert Nielsen (geb. 30. November 1911 in Hamburg; gest. 11. Oktober 1965 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

Hans Nielsen wourde in Hamburg geboren und wollte eigentlich schon als Junge zum Theater gehen, mußte aber wegen seinen Eltern Kaufmann werden und war im In- und Export tätig. Als die Firma, bei der er angestellt war, in der Weimar Republik, liquidieren mußte, kam er wieder auf seine ursprüngliche Absicht zurück. Albrecht Schoenhals, der zu jener Zeit in Hamburg an Erich Ziegels Kammerspielen tätig war, nahm sich seiner an und gab ihm Schauspielunterricht. Man war in Hamburg von seine schauspielerischen Begabung keineswegs hundertprozentig überzeugt, aber schließlich kam er doch zu Erich Ziegel. Bei einer Aufführung der „Räuber“ blieb Hans Nielsen als Koschinsky mitten in der großen Rede stecken, und ihm blieb nichts anderes übrig, als die Rede noch einmal von vorne anzufangen, was im Parkett spontanes Lachen auslöste, an dem sich auch Jobst von Reith, der zufällig anwesende Besetzungschef der UFA beteiligte, der seither seine künstlerische Entwicklung verfolgte und sich vorsichtig auf das seinen Anlagen entsprechende Fach leitete.

Er gab ihm damals den Rat, nicht zu filmen, als bis sich seine schauspielerische Eigenart klar herauskristallisieren hatte. So spielte Hans Nielsen zwei Jahre in Hamburg und dann in Mannheim, Augsburg und Kiel durchwegs heldenhafte Liebhaber: „Kabale und Liebe“, „Was ihr wollt“, „Wie es euch gefällt“ und „Agnes Bernauer“ waren seine großen Bühnenerfolge.

Die große künstlerische Wende und Auflockerung bedeutet für ihn Leipzig, wo er zwei Jahre am Alten Theater tätig war. Hans Nielsen wechselte ins Fach des jugendlichen Charakterliebhaber und durfte endlich auch moderne Rollen spielen. Als Stephan Kohl in den „Vier Gesellen“ von Jochen Huth hatte er dort seine bisher größten Bühneerfolge. In Leipzig erreichte ihn auch 1937 der Film, den er eigentlich bisher ziemlich fremd gegenüber gestanden hatte. Robert A. Stemmle verpflichtete ihn für die Rolle des Achim Hell in seinen Film „Daphne und der Diplomat“.[1]

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte der Schauspieler an seine früheren Erfolge auf der Leinwand anknüpfen, wenn auch meist nur mit profilierte Nebenrollen.

Zum eigentlichen Leinwandstar avancierte Nielsen im deutschen Nachkriegsfilm nicht, dies lag wohl daran, daß er auf den Typ des würdigen Grandseigneurs festgelegt wurde, auf den „Darsteller nüchterner Geschäftsleute und brummiger, doch beherzter Geistlicher“", wie es einmal ein Kritiker beschrieb. Meist wirkte er in seinen Rollen älter, als er tatsächlich war, gab oftmals das gütige Familienoberhaupt. Viele Filme, in denen Nielsen mitwirkte wurden nicht zuletzt auch durch ihn erfolgreich.

Neben seiner umfangreichen schauspielerischen Arbeit für Theater und Film war Nielsen auch ein gefragter Synchronsprecher: Mittels seiner vollen und modulationsfreudigen Stimme konnten sich beispielsweise Errol Flynn, Tyrone Power, Trevor Howard, James Stewart, Fred Astaire oder Spencer Tracy dem deutschen Publikum verständlich machen.

Hans Nielsen starb am 11. Oktober 1965 mit nur 53 Jahren in West-Berlin, zuvor war er wegen Rückenbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden, bei der Untersuchung hatten die Ärzte Leukämie diagnostiziert. Die letzte Ruhe fand der beliebte Schauspieler auf dem Friedhof Heerstraße im Berliner Ortsteil Westend; die Grabstätte ist inzwischen nicht mehr existent.

Der Schauspieler war seit 1937 in erster Ehe mit Anna Katharina Elisabeth Novian verheiratet, trotz einer gemeinsamen Tochter scheiterte die Ehe. Nach der Scheidung heiratete Nielsen seine zweite Ehefrau Annemarie Giersch, die einen Sohn mit in die Verbindung brachte. Ehefrau Nummer 3 wurde wenige Monate vor seinem Tod am 18. August 1965 Jutta Jusseit.

Filmographie

  • 1937: Daphne und der Diplomat
  • 1937: Das Geheimnis um Betty Born
  • 1937: Tango Notturno
  • 1938: Kautschuk
  • 1938: Heimat
  • 1938: Rote Orchideen
  • 1938: Fracht von Baltimore
  • 1938: Preußische Liebesgeschichte (Uraufführung 1950)
  • 1939: Aufruhr in Damaskus
  • 1939: Fasching
  • 1939: Dein Leben gehört mir!
  • 1939: Alarm auf Station III
  • 1939: Mein Mann darf es nicht wissen
  • 1940: Trenck, der Pandur
  • 1940: Falstaff in Wien
  • 1940: Friedrich Schiller – Triumph eines Genies
  • 1941: Ich klage an
  • 1942: Der große König
  • 1942: Die Nacht in Venedig
  • 1943: Titanic
  • 1943: Ich werde dich auf Händen tragen
  • 1943: Leichtes Blut
  • 1943: Um 9 kommt Harald
  • 1944: Musik in Salzburg
  • 1944: Der Engel mit dem Saitenspiel
  • 1945: Das kleine Hofkonzert (Uraufführung 1949)
  • 1945: Der Scheiterhaufen (unvollendet)
  • 1945: Dr. phil. Döderlein (unvollendet)
  • 1947: In jenen Tagen
  • 1947: Herzkönig
  • 1948: Chemie und Liebe
  • 1948: Unser Mittwoch Abend
  • 1948: Die kupferne Hochzeit
  • 1949: Heimliches Rendezvous
  • 1949: Nachtwache]]
  • 1950: Fünf unter Verdacht
  • 1950: Kronjuwelen
  • 1950: Die Tat des Anderen
  • 1951: Das späte Mädchen
  • 1952: Die Spur führt nach Berlin
  • 1953: Die blaue Stunde
  • 1953: Hokuspokus
  • 1953: Die geschiedene Frau
  • 1953: Heimlich, still und leise...
  • 1954: Aus eigener Kraft
  • 1954: Der erste Kuß
  • 1954: Hochstaplerin der Liebe
  • 1954: Geliebtes Fräulein Doktor
  • 1955: Zwischenlandung in Paris (Escale à Orly)
  • 1955: Die heilige Lüge
  • 1955: Meine Kinder und ich
  • 1955: Roman einer Siebzehnjährigen
  • 1955: Teufel in Seide
  • 1956: Die wilde Auguste
  • 1956: Vor Sonnenuntergang
  • 1956: Vergiß, wenn Du kannst
  • 1956: Der Bauer vom Brucknerhof
  • 1956: Hochzeit auf Immenhof
  • 1956: Kleines Zelt und große Liebe
  • 1956: [[Ein Herz kehrt heim
  • 1956: Die liebe Familie
  • 1957: Königin Luise
  • 1957: Glücksritter
  • 1957: Und das am Montagmorgen (Fernsehfilm)
  • 1957: Tolle Nacht
  • 1957: Diebelei (Fernsehfilm)
  • 1957: Made in Germany – Ein Leben für Zeiss
  • 1957: Anders als du und ich
  • 1957: Von allen geliebt
  • 1957: Nachts im Grünen Kakadu
  • 1957: Kein Auskommen mit dem Einkommen!
  • 1957: Zwei Matrosen auf der Alm
  • 1958: Zwei Herzen im Mai
  • 1958: Herz ohne Gnade
  • 1958: Gestehen Sie, Dr. Corda!
  • 1958: Schmutziger Engel
  • 1958: Der Mann im Strom
  • 1958: Das Mädchen vom Moorhof
  • 1958: Das haut einen Seemann doch nicht um
  • 1958: Der lachende Vagabund
  • 1958: Ich werde dich auf Händen tragen
  • 1959: Die feuerrote Baronesse
  • 1959: Kriegsgericht
  • 1959: Ein unbeschriebenes Blatt (Fernsehfilm)
  • 1959: Verbrechen nach Schulschluß
  • 1959: Die Wahrheit über Rosemarie
  • 1959: La Paloma
  • 1959: Und ewig singen die Wälder
  • 1959: Das blaue Meer und Du
  • 1959: Bei der blonden Kathrein
  • 1959: Heimat – Deine Lieder
  • 1959: Bezaubernde Arabella
  • 1960: Der Jugendrichter
  • 1960: Herrin der Welt
  • 1960: Das hab’ ich in Paris gelernt
  • 1960: Die zornigen jungen Männer]]
  • 1960: Freddy und die Melodie der Nacht
  • 1960: Das Erbe von Björndal
  • 1960: Mal drunter – mal drüber
  • 1960: Gauner-Serenade
  • 1960: Gustav Adolfs Page
  • 1961: Stadt ohne Mitleid (Town Without Pity)
  • 1961: Barbara
  • 1961: Blond muß man sein auf Capri
  • 1962: Ich kann nicht länger schweigen
  • 1962: Die Tür mit den 7 Schlössern
  • 1962: Frauenarzt Dr. Sibelius
  • 1962: So toll wie anno dazumal
  • 1962: Eheinstitut Aurora
  • 1962: Liebling, ich muß dich erschießen
  • 1962: Ein Toter sucht seinen Mörder
  • 1962: Sein bester Freund
  • 1962: Sherlock Holmes und das Halsband des Todes
  • 1962: Ich bin auch nur eine Frau
  • 1963: Das Todesauge von Ceylon
  • 1963: Das indische Tuch
  • 1963: Scotland Yard jagt Dr. Mabuse
  • 1963: Der Parasit (Fernsehfilm)
  • 1963: Die Nacht am See
  • 1964: Das Phantom von Soho
  • 1964: Herrenpartie
  • 1964: Ein Frauenarzt klagt an
  • 1964: Das Ungeheuer von London-City
  • 1964: Die letzten Zwei vom Rio Bravo
  • 1964: Das siebente Opfer
  • 1964: Die Gejagten der Sierra Nevada (El ranch de los implacables)
  • 1964: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (Fernsehfilm)
  • 1965: Verhör am Nachmittag (Fernsehfilm)
  • 1965: Der Schatz der Azteken
  • 1965: Die Pyramide des Sonnengottes
  • 1965: Hotel der toten Gäste
  • 1965: Die Hölle von Manitoba
  • 1965: Exil (Fernsehfilm)

Fußnoten