Falstaff in Wien
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Falstaff in Wien |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Laufzeit: | 92 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Tobis-Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Tobis-Filmverleih GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Leopold Hainisch |
Regieassistenz: | Friedrich Hellmund |
Drehbuch: | Max Wallner, Kurt Feltz |
Vorlage: | Otto Nicolai (Motive der Oper „Die lustigen Weiber“), Robert Hohlbaum (Erzählung „Die lustigen Weiber“) |
Musik: | Alois Melichar |
Ton: | Erich Lange |
Kamera: | Bruno Mondi |
Standfotos: | Berthold Fischer |
Bauten: | Otto Moldenhauer, Hans Strohbach, Hans Minzloff |
Kostüm: | Ilse Fehling |
Maske: | Carl Eduard Schulz |
Aufnahmeleitung: | Ernst Körner, Walter Christian Dünnhaupt |
Herstellungsleitung: | Heinz Hille |
Schnitt: | Johanna Rosinski |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Hermann Lüddecke | |
Rudolf Kölling | |
Erna Berger | |
Eduard Kandl | |
Ludwig Windisch | |
Hans Nielsen | Otto Nicolai |
Hans Wocke | |
Hans Obermanns | |
Gustav Waldau | Chef der Hof- und Zensurkanzlei Graf Sedlnitzky |
Wolf Albach-Retty | Robert von Weitenegg |
Hanns Goebel | |
Aribert Wäscher | Theaterdirektor Pietro Balocchino |
Bruno Hübner | Zweiter Kapellmeister Schlögl |
Paul Hörbiger | Hofschneider Josef Sturm |
Lizzi Holzschuh | Resi Sturm |
Gusti Wolf | Mizzi Stadlmeier |
Paul Otto | Berliner Hoftheaterintendant Graf Redern |
Senta Foltin | Demoiselle Leonie |
Karl Hellmer | Theaterdiener Schanderl |
Fritz Hintz-Fabricius | Theaterportier |
Franz Heigl | Schani Habrechtsberger |
Wolfgang Kieling | Loisl |
Gretl Theimer | Kathi |
Karl Etlinger | Bürovorstand Mödlinger |
Julius Brandt | Schreiber Pokorny |
Hellmuth Berndsen | Falstaff |
Ingeborg Schmidt-Stein | Frau Fluth |
Marie-Luise Schilp | Frau Reich |
Luise Bethke-Zitzmann | |
Eduard Bornträger | |
Gaston Briese | |
Conrad Curt Cappi | |
Hugo Flink | |
Harry Hardt | |
William Huch | |
Roselotte Kettmann | |
Otto Lange | |
Walter Schramm-Duncker | |
Max Vierlinger |
Falstaff in Wien ist ein Spielfilm von 1940. Der Film wurde zwischen dem 29. November 1939 und Januar 1940 gedreht. Die Uraufführung fand am 26. September 940 in Berlin (Tauentzien-Palast) statt.
Weitere Titel
- Die lustigen Weiber (Arbeitstitel)
Handlung
Ein Film um die Entstehung der Oper. „Die lustigen Weiber von Windsor“; Drehbuch nach einer Novelle von Hohlbaum von Wallner und Feltz. Ein Stoff für eine wirklich gute, spannende, lebendige Oper – so meint Balocchino, der Direktor des Kärntnertor-Theaters in Wien (Anno 1845) – solch ein Stoff muß nicht aus verstaubten Scharteken, sondern aus dem wirklichen Leben geholt werden.
„Sie sein komisch“, sagt er in seinem komischen Kauderwelsch zu seinem Ersten Kapellmeister Otto Nicolai aus Königsberg. – „Sie sein komisch, ich sein komisch, die kleine Bums sein komisch! Augen aufmaken, ’err von Nicolai!“
Die kleine Bums, das ist Mizzi Stadelmeyer, die Nichte des k. k. Hofschneiders Sturm, die aus ihrer Heimatstadt Linz nach Wien gekommen ist, und im Hause des Herrn Onkels zu leben und vielleicht Sängerin zu werden. Dieserhalb hat sie sich bei Balocchino zum Vorsingen gemeldet, aber der schwelgerische Direktor hat sich weniger für ihre reizende Stimme, als für ihre anderen Reize interessiert und hat dafür eine handgreifliche Abfuhr bekommen.
Nicolai und Balocchino, die beiden mögen einander nicht. Der k. k. Minister und Intendant Graf Sedlnitzky erklärt das ganz richtig so: „Der Nicolai ist begabt, sehr begabt sogar. Aber dem Balocehino ist er zu .. zu unbeschwingt. Und warum schreibt er die Oper nicht fertig, wenn er doch einen Vertrag hat!“ Das ist es, Herr Nicolai müßte seine Oper schreiben; es müßte ihm etwas einfallen – etwas „aus dem Leben“, etwas richtig Beschwingtes. Und solch ein Stoff fehlt ihm. Oder nein – muß man nicht wirklich nur die Augen aufmachen und lustig ins volle Leben hineingreifen? Nicht umsonst wohnt Nicolai als Untermieter im Hause des Hofschneidermeisters, dessen nette kleine Nichte eben Balocchino so effektvoll kennengelernt hat. Auch Frau Sturm selber, die vergnügte Resi, ist, als sie Mizzi vom Theater abholen wollte, von Baloeehino zu einem Rendezvous eingeladen worden. Das ist für Nicolais Freund, den flotten jungen Herrn von Weitenegg, der in der Hoftheaterkanzlei manchmal arbeitet, ein vergnüglicher Anlaß, Balocchino in eine Falle zu locken. Frau Sturm geht, so wird es verabredet, doch zum Rendezvous, sie bringt Balocchino sogar in ihr Haus, nachdem man es listig so eingerichtet hat, daß Schneider Sturm zwar ins Theater geht, aber seine Karte nicht in der Rocktasche findet und gerade rechtzeitig nach Hause kommt, um ...
Nun, es wird eine tolle Eifersuchtsszene daraus und eine tolle Jagd auf den geprellten Balocchino! So hat Otto Nicolai seinen „Griff ins Leben“ getan – jetzt hat er einen Stoff und einen noch dazu, von dem Balocchino mit Recht sagen kann: „Ich sein komisch.“ Die Premiere findet allerdings nicht im Kärntnertor-Theater statt, sondern in der Berliner Oper. Und dort, während eine der reizendsten Spielopern des deutschen Repertoires zum erstenmal über die Bretter geht, sieht Balocchino seine Blamage Bild für Bild – er ist Falstaff, er hat unfreiwillig erst Nicolai auf die Idee gebracht, die „Lustigen Weiber“ zu vertonen. Auch Sturm, dem seit jener verrückten Nacht der Eifersuchtswurm am Herzen nagt, bekommt seine Aufklärung und erfährt, daß alles nur ein fröhliches Spiel gewesen ist.
Mizzi aber, die als junge Sängerin eben mit Erfolg debutierte, findet zu dem vergnügliehen Weitenegg, der seinerzeit ein bißchen die Regie bei jener Komödie geführt hat.
All das ist zwischen Wien und Berlin, ein Gerank lustigen Geschehens um eine historische Stunde: um die Entstehung der Oper „Lustige Weiber“, die sich vor unseren Augen aus fröhlichen Einfällen und aus dem launigen Spiel des Lebens zusammenfügt.