Hartmann, Alexander von

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Oberst Alexander von Hartmann

Heinrich Eberhard Alexander von Hartmann (Lebensrune.png 11. Dezember 1890 in Berlin; Todesrune.png gefallen 26. Januar 1943 bei Stalingrad) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Generalmajor von Hartmann mit seinen Männern vor Stalingrad, im Hintergrund ein Hilfswilliger.

Alexander war der Sohn des preußischen Offiziers Heinrich von Hartmann (Lebensrune.png 1854) und dessen Ehefrau Louise, geborene Brandt von Lindau (Lebensrune.png 1865) aus dem Hause Drewen. Der General der Infanterie Eberhard von Hartmann war sein Großvater. Zuletzt war er Kommandeur der im Kessel von Stalingrad stehende 71. Infanterie-Division, sein Ia war Oberst Hans Hugo Günter von Below (Lebensrune.png 3. Oktober 1905 in Jargelin, Pommern; Todesrune.png 1979 in Bonn; DKiG am 28. Januar 1943), sein stellvertretender Ia war Oberleutnant Manfred von Plotho (Lebensrune.png 13. Juli 1908 in Potsdam; Todesrune.png 19. Oktober 1987 auf Gut Bliestorf, Schleswig-Holstein).

Generalmajor Alexander von Hartmann
„Alexander von Hartmann trat am 3. März 1910 als Fähnrich in das 5. Thüringisches Infanterie-Regiment ‚Großherzog von Sachsen‘ Nr. 94 ein. Am 20. März 1911 wurde er in diesem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 24. Juni 1909 datiert. Ab dem 2. August 1914 wurde er zum Zugführer in der MG-Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 94 eingesetzt. Zuerst wurde er damit an der Westfront eingesetzt. Ab September 1914 wurde er dann an der Ostfront eingesetzt. Am 18. Juni 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 14. Juli 1915 wurde er schwer verwundet. Bis dahin wurden ihm bereits beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach seinem Lazarett-Aufenthalt übernahm er als Oberleutnant die 1. MG-Ersatz-Abteilung-Abteilung in Kassel. Am 1. Dezember 1916 wurde er zur Adjutantur des preußischen Kriegsministeriums versetzt. Am 20. Juni 1918 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Im Krieg wurden ihm auch noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs als Verbindungsoffizier im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter in dieser Funktion eingesetzt. Am 1.Oktober 1921 wurde er dann in den Regimentsstab vom 17. (Preuß.-Braunschw.) Infanterie-Regiment nach Braunschweig versetzt. Später wurde er dann zum Kompaniechef im 17. Infanterie-Regiment ernannt. Dabei wurde er spätestens ab dem Frühjahr 1925 als Chef der 15. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Celle eingesetzt. Am 1. November 1925 wurde er als Hauptmann zum Stab des II. (Jäger-) Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Hirschberg versetzt. Am 1. Mai 1926 wurde er dann zum Chef der 14. Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Schweidnitz ernannt. Bereits spätestens im Frühjahr 1927 wurde er dann für mehrere Jahre zum Chef der 3. Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Neiße ernannt. Am 1. April 1931 wurde er zum Major befördert. Er wurde jetzt als Major beim Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Schweidnitz eingesetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Verbindungsoffizier des Heeres bei der Reichsmarine-Dienststelle Hamburg eingesetzt. Am 1. August 1934 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Osnabrück ernannt. Nach dem Wegfall der Tarnbezeichnung war er damit Kommandeur vom III. Bataillon des Infanterie-Regiment 37 geworden. Am 1. Januar 1937 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1937 übernahm er dann als Kommandeur das Infanterie-Regiment 37 in Osnabrück. Bei Beginn des 2. Weltkrieges rückte er damit in die Saarpfalz aus. Dieses Regiment führte er dann auch im Westfeldzug im Frühjahr 1940. Ihm wurden dabei beide Spangen zu den Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Januar 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 24. März 1941 wurde er in die Führerreserve versetzt. Bereits am 28. März 1941 übernahm er dann als Kommandeur die Führung der 71. Infanterie-Division. Diese führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Im November 1941 verlegte er mit der Division zur Auffrischung nach Westen. Im Frühjahr 1942 verlegte er mit der Division wieder in den Südabschnitt der Ostfront. Bei der Sommeroffensive 1942 führte er die 71. Infanterie-Division beim Angriff auf Stalingrad. Am 8. Oktober 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er geriet mit der Division in den Kessel von Stalingrad. Am 1. Dezember 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Beim Kampf um Stalingrad fiel Generalleutnant von Hartmann am 26. Januar 1943 am Bahndamm Zariza vor Stalingrad. Am 15. Februar 1943 wurde er nachträglich zum General der Infanterie befördert.“[1]

Tod

General der Panzertruppe Paulus (rechts) und Generalmajor Schmidt legen Alexander von Hartmann das Ritterkreuz im Oktober 1942 an.
„Ich werde zu meinen Soldaten in die vorderste Linie gehen… Ich suche den Tod in ihren Reihen. Gefangennahme ist für einen General unehrenhaft.“

Generalleutnant von Hartmann, Kommandeur der 71. Infanterie-Division bei der Heeresgruppe B (bzw. Heeresgruppe Don), fiel kämpfend in der Schlacht um Stalingrad. Am 26. Januar 1943 am Bahndamm Tsaritza stand er aufrecht im Kampf gegen die Rote Armee, wobei er mit seinem Gewehr zahlreiche Feinde traf, bevor er selbst durch Kopfschuß getroffen wurde. An seiner Seite fielen Oberst Kurt Wilhelm Ernst Corduan (Lebensrune.png 3. Juli 1899 in Berlin-Steglitz), ein Veteran von Verdun im Ersten Weltkrieg und Kommandeur des Infanterie-Regiments 191 sowie Oberstleutnant August Friedrich Wilhelm Bayerlein (Lebensrune.png 11. Mai 1894 in Ansbach), Kommandeur des Infanterie-Regiments 211 (als Nachfolger von Oberst Hermann Barnbeck). Oberleutnant a. D. Gerhard Philipp Humbert (1916–1999), persönlicher Adjutant des Generals von Seydlitz (LI. Armee-Korps), berichtete in der Nachkriegszeit:

Viktor von Schwedler, der älteste Kommandierende General des deutschen Heeres, dem Hitler aus persönlicher Antipathie eine Armee versagt hatte, gehörte mit seinem Korps zur 4. Panzer-Armee, unterstand also nicht dem Oberbefehlshaber der 6. Armee, Paulus. Schwedler sah schon damals, Mitte Oktober, die Wende von Stalingrad voraus. Er weigerte sich, weiterhin mit unzulänglichen Mitteln Angriffshandlungen durchzuführen (Die Weisungen zum Vorstoß auf Beketowka und darüber hinaus auf Astrachan lagen aus Berlin bereits vor). Dagegen schlug er Zurücknahme der Truppen in eine Winterstellung hinter dem Don vor. Sollte sein Vorschlag nicht akzeptiert werden, so bäte er um eine Ju. Die Ju kam. General von Schwedler flog ‚aus Gesundheitsrücksichten‘ ab. Sein Nachfolger wurde General der Pioniere Erwin Jaenecke. […] In den nächsten Tagen erlebte ich mehrmals, daß der vitale Jaenecke über seinen Freund Friedrich Paulus herfiel: ‚Hau Deine Funkgeräte zusammen, handle selbständig, Du mußt der Löwe von Stalingrad werden. Dein eigener Kopf gilt nichts gegen das Leben so vieler Soldaten.‘ […] Es hatte sich als unmöglich erwiesen, eine Armee im russischen Winter über 400 Kilometer mit einer angreifbaren Luftbrücke zu versorgen. In einem der letzten Flugzeuge wurde verwundet der General Jaenecke ausgeflogen. Ich selbst hatte geholfen, seine 16 Wunden zu verbinden. […] Sein Nachfolger, General Pfeffer, stand am Morgen des 26. Januar mit General von Hartmann und drei anderen Offizieren ungedeckt auf dem Bahndamm in Stalingrad-Süd. Unser IV. Korps bestand nicht mehr. Diese Männer sahen ihre Aufgabe erledigt und waren bereit, ihre ‚ehrliche Kugel‘ zu erhalten. Aber sie wollten ihre Haut teuer verkaufen und schossen mit einer Ruhe wie auf dem Schießstand auf jeden Russen, der sich sehen ließ. Der Kommandeur der 71. ID., von Hartmann, dem Paulus kurze Zeit vorher das Ritterkreuz umgelegt hatte, fiel als erster, einen Meter neben mir. Er fiel als einziger. Paulus hatte erfahren, daß fünf Männer in Stalingrad-Süd den Soldatentod suchten. Er schickte seinen Ia zum Bahndamm, mit dem strikten Befehl, General Pfeffer habe sich mit seinen Offizieren unverzüglich bei ihm zu melden. Eine Stunde später standen wir Paulus gegenüber, im Halbdunkel eines Kellers im Kaufhaus am Roten Platz, dem Zentrum von Stalingrad. Aber der magenkranke Mann mit dem ausgemergelten Gesicht sagte kaum ein Wort. Statt dessen schnarrte Generalleutnant Schmidt: ‚Haus für Haus muß jetzt verteidigt werden!‘“[2]

Ruhestätte

Die Kriegsgräber von General der Infanterie von Hartmann, Oberst Corduan und Oberstleutnant Bayerlein wurden von den Russen kriegsrechtswidrig eingeebnet. Ihre Überreste konnten bis dato (Stand: 2018) vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht geborgen werden.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. von Hartmann, Alexander, Lexikon der Wehrmacht
  2. Gerhard Philipp Humbert (1916–1999): Ich bitte erschossen zu werden, Der Spiegel, 29. Januar 1949