Hatheyer, Heidemarie

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Heidemarie Hatheyer (1918–1990)

Heidemarie „Heidi“ Hatheyer (Lebensrune.png 8. April 1918 in Villach; Todesrune.png 11. Mai 1990 in Scheuren bei Forch, Zürich) war eine deutsche Schauspielerin, Sängerin und Kabarettistin aus Österreich.

Leben

Lichtbilder einer schillernden Künstlerlaufbahn
Heidemarie Hatheyers Grab
Zürich, Friedhof Enzenbühl
Inschrift des Grabsteins

Jugend

Heidemarie Hatheyer wurde am 8. April 1918 in Villach/Kärnten als Tochter eines Unternehmers geboren. Dreizehnjährig kam Heidi Hatheyer nach Wien in die Bundeserziehungsanstalt.[1] Zunächst wollte sie aufgrund eines Stipendiums Journalistin werden, nahm dann aber Schauspielunterricht bei Anna Kainz in Wien.

Drittes Reich

Erste Auftritte hatte sie in dem Kabarett „Atelier am Naschmarkt“, 1936 spielte sie in einer Mohrenmaske neben Zarah Leander in der Operette „Axel vor der Himmelstür“ am Theater an der Wien; weitere Stationen waren ab 1937 die Münchner Kammerspiele, wo ihr in Billingers „Der Gigant“ endgültig der Durchbruch gelang.

Als Luis Trenker 1937 ein neues Gesicht für seinen Film „Der Berg ruft“, mit der er die Erstbesteigung des Matterhorns im Jahre 1865 thematisierte, suchte, entdeckte er die junge Kärtnerin und gab ihr die Rolle der Verlobten des Gipfelstürmers Antonio Carrel (Luis Trenker), die als einzige an den Erfolg des waghalsigen Unternehmens glaubt. Berühmt wurde die Hatheyer aber 1940 mit der Titelrolle in der von Hans Steinhoff in Szene gesetzten Bergtragödie „Die Geierwally“, der Geschichte einer stolzen Verfemten, die einen Raubvogel zähmt. Vorlage für den Film war der gleichnamige Erfolgsroman von Wilhelmine von Hillern (1836–1916) über die emanzipierte Malerin Anna Stainer-Knittel), die allein mit einem zahmen Adler hoch oben in den Bergen hauste.

1942 verpflichtete sie dann Gustaf Gründgens nach Berlin an das Preußische Staatstheater.

Nachkriegszeit

Rasch wurde sie zu einer festen Größe im Nachkriegsfilm der fünfziger Jahre, war jedoch in eher seichten Rührstücken meist auf tragisch-sentimentale Rollen und leidende Frauenfiguren festgelegt. Nur in wenigen Fällen konnte sie auf der Leinwand ihr schauspielerisches Potential ausleben. Sie war aber meistens auf Bühnen zu sehen und spielte weitere Charakterrollen in München, Düsseldorf, Hamburg. Von 1946 bis 1949 war sie am Staatsschauspiel und an der Kleinen Komödie in München engagiert, glänzte dort vor allem als „Mrs. Antrobus“ in Thornton Wilders „Wir sind noch einmal davongekommen“. Später holte Boleslaw Barlog sie an das Berliner Schillertheater, dann ab 1951 erneut Gründgens nach Düsseldorf, wo die Hatheyer bis 1957 zum Ensemble gehörte. Weitere Verpflichtungen folgten am Thalia Theater in Hamburg sowie am Renaissance-Theater Berlin unter Kurt Raeck. Ab Mitte der 50er Jahre war sie eng mit dem Züricher Schauspielhaus verbunden, dem sie bis 1983 als Mitglied angehörte. Gastspiele gab sie seit 1952 unter anderem am Berliner Schillertheater, seit 1960 am Wiener Burgtheater, seit 1965 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg sowie ab 1983 an den Düsseldorfer Kammerspielen; daneben unternahm sie zahlreiche Tourneen. Mit ihrem facettenreichen Spiel verlieh sie zahlreichen klassischen und modernen Frauenfiguren eindrucksvolle Bühnenpräsenz.

Tod

Heidemarie Hatheyer, die sich immer als Theaterschauspielerin verstand und dies auch immer wieder eindrucksvoll unter Beweis stellte, verstarb am 11. Mai 1990 in Zollikon bei Zürich.

Familie

Aus der ersten Ehe der Schauspielerin mit dem Regisseur Willfried Feldhütter (1940 geschlossen[2]) stammen Tochter Veronika sowie Regine, die verstorben ist. Sie war seit 1952 in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller und Journalisten Curt Riess verheiratet, der ihr in seiner Arbeit über die Glanzzeit des deutschen Films ein Denkmal setzte: 1991 veröffentlichte er das Buch „Die Frau mit den hundert Gesichtern – Requiem für Heidemarie Hatheyer“.

Auszeichnungen

Filmographie

  • 1937: Der Berg ruft
  • 1938: Frau Sixta
  • 1938: Zwischen Strom und Steppe
  • 1939: Ein ganzer Kerl (1939)Ein ganzer Kerl
  • 1940: Die Geierwally
  • 1941: Ich klage an
  • 1942: Die Nacht in Venedig
  • 1942: Der große Schatten
  • 1943: Man rede mir nicht von Liebe
  • 1944: Die Jahre vergehen
  • 1944: Ich glaube an dich
  • 1945: Regimentsmusik / Die Schuld der Gabriele Rottweil (UA: 1950)
  • 1949: Wohin die Züge fahren
  • 1949: Begegnung mit Werther
  • 1950: Dieser Mann gehört mir
  • 1950: Der Mann, der zweimal leben wollte
  • 1950: Vom Teufel gejagt
  • 1951: Dr. Holl
  • 1952: Das letzte Rezept
  • 1952: Mein Herz darfst Du nicht fragen
  • 1953: Pünktchen und Anton
  • 1954: Sauerbruch – Das war mein Leben
  • 1955: Liebe ohne Illusion
  • 1955: Die Ratten
  • 1955: Du darfst nicht länger schweigen
  • 1956: Die Ehe des Dr. med. Danwitz
  • 1956: Tierarzt Dr. Vlimmen / Skandal um Dr. Vlimmen
  • 1956: Der Meineidbauer
  • 1957: Glücksritter
  • 1957: ... und führe uns nicht in Versuchung
  • 1958: Die letzte Station
  • 1958: Solange das Herz schlägt
  • 1959: Blühende Träume (Fernsehen)
  • 1960: Die Familie (Fernsehen)
  • 1961: Ruf der Wildgänse
  • 1962: Medea (Fernsehen)
  • 1962: Leonor (Fernsehen)
  • 1963: Elektra (Fernsehen)
  • 1964: Andorra (Fernsehen)
  • 1964: Heiß weht der Wind
  • 1967: Kranichtanz (Fernsehen)
  • 1975: Die Herausforderung (Fernsehserie Rest des Lebens)
  • 1976: Auf dem Chimborazzo (Fernsehen)
  • 1977: Der Tod des Schrankenwärters (Fernsehserie Sonderdezernat K1)
  • 1977: Halbzeit (Fernsehserie)
  • 1978: Er läßt die Hand küssen (Fernsehserie Spannende Geschichten)
  • 1979: Mord im Grandhotel (Fernsehreihe Tatort)
  • 1979: Wunder einer Nacht (Fernsehen)
  • 1979: En Abend mit Labiche (Fernsehen)
  • 1988: Martha Jellneck
  • 1990: Diese Drombuschs (Fernsehserie)

Literatur

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 2, 7. Januar 1938
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 22, 31 . Mai 1940