Haverbeck, Werner Georg

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Prof. Dr. Werner Haverbeck (1909–1999)

Werner Georg Haverbeck (Lebensrune.png 28. Oktober 1909 in Bonn; Todesrune.png 18. Oktober 1999 in Vlotho) war ein Mitglied der Reichsleitung der NSDAP, später Pfarrer und Publizist. Er war verheiratet mit Ursula Haverbeck-Wetzel.

Leben

Haverbeck als Redner, 1934

Jugend

Werner Haverbeck wurde am 28. Oktober 1909 in Bonn am Rhein geboren. Sein Vater, Albert Haverbeck, war Stadtingenieur. Er starb bereits 1928 im Alter von 48 Jahren. Nach dem Abitur am Städtischen Gymnasium in Bonn studierte Haverbeck seit 1928 Geschichte, Germanistik und Volkskunde. Er empfing insbesondere von der Jugendbewegung her zahlreiche Anregungen für diese Arbeit.

Schon 1923 als Vierzehnjähriger hatte er sich für Adolf Hitler begeistert. 1926 trat er der NSDAP bei, 1928 tat er mit 19 Jahren Dienst als SA-Mann, bis er im August 1931 in die Reichsleitung des NSDStB berufen wurde (seit Frühjahr 1929 Mitglied). 1932 wurde er Abteilungsleiter bei der Reichsleitung.

Drittes Reich

Im Juni 1933 wurde er von Rudolf Heß mit der Leitung der „Reichsmittelstelle für Volkstumsarbeit der NSDAP“ beauftragt. Er gründete den Reichsbund Volkstum und Heimat, in dem er alle Volkstumsverbände zusammenfaßte. Er wurde ferner Leiter des Amtes „Volkstum und Heimat“ der Gemeinschaft Kraft durch Freude. Zwischen 1933 und 1939 hat Haverbeck mehrere Aufsätze verfaßt, 1933 an einer Monographie mitgearbeitet.

Die Promotion des Korporierten des Kyffhäuserverbandes erfolgte 1937 beim Gründer des Ahnenerbes Herman Wirth, anschließend habilitierte er sich. Heinrich Himmler, der sein Studium finanziert und mit dem er sich nun überworfen hatte, schloß SS-Untersturmführer Dr. Haverbeck am 23. Mai 1938 mit folgenden Worten aus der SS aus:

„Ich entlasse Sie mit sofortiger Wirksamkeit aus der SS, da Sie nicht die primitivsten Eigenschaften von Disziplin und menschlicher Anständigkeit besitzen, die von einem SS-Führer verlangt werden müssen.“

In den Jahren 1941 und 1942 baute Haverbeck zusammen mit dem späteren Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger in Südamerika deutsche Propagandasender der „Deutschen Auslands-Rundfunk-Gesellschaft Interradio AG“ auf.

Nachkriegszeit

Nach 1945 studierte er Theologie und wurde 1950 zum Pfarrer der anthroposophisch inspirierten Christengemeinschaft, in Marburg, ordiniert. Haverbeck betreute den Nationalsozialisten Otto Ohlendorf vor seiner Hinrichtung in Landsberg 1951 seelsorgerisch. 1959 wurde er von seiner Priestertätigkeit beurlaubt, 1983 pensioniert. Von 1960 bis 1962 hatte er einen Forschungsauftrag des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft inne. Er arbeitete zeitweise als Berater des SPD-Ministers Egon Bahr und wurde damals eher dem linken politischen Spektrum zugeordnet.

1963 gründete er die Heimvolkshochschule Collegium Humanum, die mit ihrer Bildungsarbeit auch Angehörige der frühen Ökologiebewegung erreichte.

Am 31. Juli 1970 heiratete Haverbeck, damals 60jährig, seine 41jährige bisherige Lebensgefährtin Ursula Meta Wetzel.

Er diente als Anlaufpunkt für Nationalisten von der Neuen Rechten bis hin zu Freien Kameradschaften. In der Öffentlichkeit wurde Haverbeck durch Vorträge zu verschiedenen Themen bekannt, so auch bei zahlreichen Veranstaltungen der Atomenergie-Gegner. Von 1973 bis 1979 hatte er eine Professur für angewandte Sozialwissenschaft an der Fachhochschule Bielefeld inne und war von 1974 bis 1982 Präsident des „Weltbund zum Schutze des Lebens BRD e. V.“ (WSL-Deutschland), zeitweise auch Präsident des Weltbundes zum Schutze des Lebens International. 1981 unterzeichnete er das Heidelberger Manifest, in dem deutsche Hochschulprofessoren vor der „Unterwanderung des deutschen Volkes und der Überfremdung der deutschen Sprache, der Kultur und des Volkstums“ warnten.

1983 wurde er zur internen Synode der Christengemeinschaft wieder zugelassen unter der Bedingung, nicht für diese Kirche öffentlich aufzutreten; gleichzeitig wurde er in den Ruhestand versetzt.

Haverbeck trat auch mit Vorträgen bei der alten und neuen Rechten auf: 1984 bei der Gesellschaft für Freie Publizistik, 1985 beim Bund Heimattreuer Jugend (BHJ), 1986 beim Süddeutschen Forum und beim Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes, 1994 bei der Gesellschaft für europäische Urgemeinschaftskunde, die auf den Ahnenerbe-Gründer Herman Wirth zurückgeht. Am Ende seines Lebens war Haverbeck vor allem publizistisch tätig.

Schriften

  • Das Menschenbild der Gegenwart. Abhandlungen von Werner Georg Haverbeck [u. a.], Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung (Abhandlungen 1), Mannheim 1964
  • Das Ziel der Technik. Die Menschwerdung der Erde, Walter, Olten/Freiburg 1965
    • Überarbeitet als: Die andere Schöpfung. Technik – ein Schicksal von Mensch und Erde, Urachhaus, Stuttgart 1978 (sowie Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-596-25528-7)
  • Jugend in Industriegesellschaft und Betrieb, Collegium Humanum, Valdorf-Ost o.J. (um 1966)
  • Arbeiterbildung, betriebspädagogische Aspekte. Herausgegeben vom Collegium Humanum. Beiträge von Werner Georg Haverbeck [u. a.], Carl-Backhaus-Stiftung, Ahrensburg 1973
  • Die Polarität von Mensch und Erde. Vom Widersinn der Naturfeindschaft. Als Vortrag gehalten auf dem 130. Kongreß des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte in Hannover am 4. Mai 1978, Collegium Humanum 1978
  • Technik und menschliche Existenz. Tagungsband (Mit-Herausgeber), Freie Akademie, Vlotho 1982, ISBN 3-923834-01-2
  • Entschluß zur Erde. Zerstörung und Leben in unserer Hand, Urachhaus, Stuttgart 1983
  • Wittekinds Sieg. Ein 1200-jähriges Vermächtnis, Vidar, Rotenburg/Wümme 1985
  • Die deutsche Bewegung – Zur Entwicklung des Freiheitsbewußtseins. In: Bernhard Willms (Hg.): Handbuch zur Deutschen Nation, Band I: Geistiger Bestand und politische Lage, Hohenrain-Verlag, Tübingen 1986
  • Rudolf Steiner – Anwalt für Deutschland, Langen Müller, München 1989
  • Komm, Heiliger Geist, du Schaffender. Denkanstöße zur geistigen Krise der Gegenwart, Aquilon, Edertal 1994
  • Der Weltkampf um den Menschen. Eine deutsche Selbstbesinnung (zusammen mit Ursula Haverbeck), Grabert, Tübingen 1995, ISBN 3-87847-151-3
  • Der Weltkampf um die Gemeinschaft. Die Entwicklung der Demokratie zur Volksordnung (zusammen mit Ursula Haverbeck), Grabert, Tübingen 1996, ISBN 3-87847-154-8

Literatur