Hawelka, Heinrich

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ritterkreuzträger Oberleutnant Heinrich Hawelka

Heinrich „Heinz“ Hawelka (Lebensrune.png 11. Juli 1917 in Iglau;[1] Todesrune.png 21. August 1995 in Hildesheim[2]) war ein deutscher Sport- sowie Skilehrer und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann des Heeres und Ritterkreuzträger des Sudetenlandes im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Mitteilungen der Ordensgemeinschaft der Riterkreuzträger (MdOdR) 4/95, Seite 22

Heinrich „Heinz“ Hawelka wurde 1917 in der Iglauer Sprachinsel geboren. Er machte in Iglau Abitur und studierte anschließend in Prag, u. a. Sport und Slawistik an der Karlsuniversität.

Zweiter Weltkrieg

Beförderungen und Kommandierungen

  • Gefreiter am 21. Juni 1941, Beförderung durch den Gruppenführer wegen Tapferkeit vor dem Feinde[3]
    • Kompaniemelder mit Beginn des Rußlandfeldzuges in der 9. Kompanie/Infanterie-Regiment 24/21. Infanterie-Division
  • Unteroffizier am 20. August 1941
  • Leutnant im Juni 1942
    • Anfang August 1942 Adjutant beim III. Bataillon/Infanterie-Regiment 312/206. ID; Anfang Dezember 1942 wurde aus dem III. Bataillon/IR 312 das III. Bataillon des Schwesternregimentes 413 (IR 413)

Ritterkreuz

Als am Weihnachtsabend 1943 durchbrach ein feindliches Infanterie-Bataillon die Hauptkampflinie der weit verstreuten Kompanien des Bataillons und drohten das Dorf Ssinjaki einzunehmen, wo sich ein deutscher Verwundeten-Sammelpunkt mit 42 verwundeten Kameraden befand. Adjutant Hawelka sammelte 13 Mann des Stabes um sich, Melder, Funker und Fernsprecher, ließ sie mit Schneehemden einkleiden, drang mit ihnen in den Nordteil des Dorfes ein, begünstigt durch Schneetreiben und Dämmerlicht, erreichte die Dorfstraße und bezieht mit seinen Männern Stellung. Als die ersten bolschewistischen Gruppen eindringen, eröffnen die deutschen das Feuer. Der Feind läuft ins Verderben. Die 14 Mann stürmen nun nach vorne und der Feind flüchtet kopflos und läßt seine vielen Toten zurück. Der Feuerschein brennender Häuser zeigt den Deutschen, daß die feindlichen Stoßgruppen aus rund zwei Bataillone bestand (800 bis 1200 Mann). 14 Mann vermochten das Dorf zu halten, 6 Deutsche fielen dabei, die übriggeblieben acht konnten auch Gefangene machen, im Keller mit den verwundeten waren Russen schon dabei, die Soldaten auszurauben.

Die Schlacht um die HKL und Ssinjaki ebbte am 3. Januar 1944 ab, als die Rote Armee sich zurückzog. Das Grenadier-Regiment 413 bestand nun mehr nur noch aus Major Hermann Fechner,[4] Oberleutnant Hawelka und 32 Grenadiere.

Generalleutnant Alfons Hitter, Kommandeur der 206. Infanterie-Division,[5] nahm die Ritterkreuzverleihungszeremonie, nach Aussage von Hawelka, am 21. Januar 1944 am neuen Gefechtsstand des Grenadier-Regimentes 413 (8 km südwestlich Ssinjaki) vor. Hawelka erhielt vom 1. Februar bis 6. März 1944 Sonderurlaub in die Heimat, der mit offiziellen Terminen, aber auch viel Zeit mit seiner Ehefrau gefüllt war.

Kriegsgefangenschaft

Im März 1944 kehrte er an die Kriegsfront zurück und wurde Kompaniechef beim Feldersatz-Bataillon 206,[6] später stellvertretender Bataillons-Kommandeur und Bataillonsführer.

Zuletzt führte Hawelka, während die Kesselschlacht von Witebsk tobte, eine Kampfgruppe aus dem Bataillon und zahlreiche versprengte (ca. 1.000 Mann). Als Einheitsführer nahm er Feldwebel, Feldunterärzte und Zahlmeister, da die meisten Offiziere ausgefallen waren. Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte war nicht mehr zu vermeiden, und die Kampfgruppe bekam den Befehl, von den Stellung im Südbogen um Witebsk am 26. Juni 1944 auszubrechen. Die Kampfgruppe gelangte bis in die Gegend Ostrow-Lepel, wo sie jedoch von feindlichen Panzern eingekreist und durch Artilleriefeuer und Infanterieangriffe zersprengt. Nur wenige Soldaten entkamen dem Gemetzel, manche brauchten 63 Tage um sich zu den eigenen Linien zurück zu kämpfen.

Hauptmann Hawelka war schwerverwundet und geriet am 27. Juni 1944 in den Nachmittagsstunden in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er über Rumänien, Ungarn und Österreich am 20. Januar 1948 zurückkehrte.

Nachkriegszeit

Nach der Kriegsgefangenschaft unterrichtete Hawelka bis zur Pensionierung als Oberstudienrat am „Scharnhorst“-Gymnasium in Hildesheim. Der begeisterte Wintersportler, der viel reiste und leidenschaftlich gerne musizierte, war Mitglied bei der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger (OdR) und in der Sektion Hameln/Hildesheim/Holzminden aktiv.

Tod

Hauptmann a. D. Oberstudienrat a. D. Heinrich „Heinz“ Hawelka verstarb nach schwerer Herzerkrankung im August 1945. Er wurde von Familie, Freunde und Kameraden zu Grabe getragen.

Auszeichnungen (Auszug)

Hawelka berichtet von der Ostfront (autobiographischer Bericht)

Fußnoten

  1. Die OdR-Sektion Hameln/Hildesheim/Holzminden gibt den Geburtsort mit Deutsch Gießhübel an, allerdings auch das Geburtsdatum 11. Juni 1917, wobei Hawelka selbst schriftlich (siehe Dokumente) 11. Juli 1917 bestätigte.
  2. Florian Berger: Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold, Seite 539
  3. Im Juni 1941 griff die Division im Verband des I. Armee-Korps aus Raum Tilsit nach Litauen, marschierte über die Düna, kämpfte bei Jakobstadt, Ostrow, Porchow und Dno und erreichte schließlich den Ilmensee.
  4. Deutsches Kreuz in Gold am 8. November 1943, Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld am 27. Januar 1944
  5. Die 206. Infanterie-Division wurde im Juni 1944 bei der 3. Panzerarmee bei den Kämpfen um Witebsk vernichtet und am 3. August 1944 aufgelöst.
  6. Aufgestellt am 5. Mai 1940 aus dem Feldrekruten-Bataillon des Infanterie-Regiments 312 für die 206. Infanterie-Division. Am 1. April 1941 in Feldersatz-Bataillon 241 umbenannt. Neu aufgestellt im Winter 1942/43 mit zwei Kompanien. Im Juni 1944 bei Witebsk vernichtet.
  7. Die Verleihung wurde durch Kriegsgefangenschaft hinfällig, Hitler hatte die Weisung gegeben, im Falle einer Gefangenschaft müsse die Verleihung der nahkampfspange in Gold bis nach dem Sieg zurückstehen.