Thimig, Hermann

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Hermann Thimig (1890–1982)
Hermann Thimigs Grab
Wien, Friedhof Sievering

Hermann Thimig (Lebensrune.png 3. Oktober 1890 in Wien; Todesrune.png 7. Juli 1982 ebenda) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler und Regisseur aus Österreich.

Leben

Jugend

Hermann Thimig wurde am 3. Oktober 1890 in der österreichischen Hauptstadt Wien geboren; er stammte aus einer berühmten Schauspielerdynastie und war der Sohn von Hugo Thimig (1854–1944), Bruder von Helene Thimig (1889–1974) und Hans Thimig (1900–1991) sowie der Vater der Schauspielerin Johanna Thimig (Lebensrune.png 1943).

Bereits 1910 erhielt Hermann Thimig ein erstes Engagement am Hoftheater in Meiningen, wo er als Graf Ratzeburg in Walter Bloems „Heinrich der Löwe“ debütierte und bis 1914 als jugendlicher Komiker und „Naturbursche“ auf der Bühne stand. Dann wurde seine Karriere durch den Ersten Weltkrieg kurz unterbrochen, doch wegen einer Erkrankung wurde er für frontuntauglich erklärt und konnte wieder Theater spielen. Er ging nach Berlin an die Reinhard-Bühnen, wo er sich als Charakterdarsteller und Liebhaber in unzähligen klassischen Rollen bewährte und schon bald zu den Großen seines Faches zählte.

Zum Film kam Thimig 1916 und war erstmals in dem Stummfilm „Die Gräfin Heyers“ auf der Leinwand zu sehen.

Weimarer Republik

Der Regisseur Ernst Lubitsch wurde auf ihn aufmerksam und integrierte seine originelle Begabung für das komische Liebhaberfach in seinen parodistischen Komödienstil. Von 1924 bis 1932 gehörte Thimig dem ebenfalls von Max Reinhardt geleiteten Wiener Theater in der Josefstadt an.

Der Beginn des Tonfilms steigerte noch die Popularität des Stars, der sich nun vorwiegend dem Film widmete und vor allem in Operettenfilmen und Musikkomödien agierte.

Drittes Reich

Seit 1934 wirkte er ununterbrochen am Burgtheater mit. In Wien feierte er vor allem in Stücken von Raimund und Nestroy Triumphe, Kritiker nannten ihn bewundernd den „Statthalter der Commedia dell’Arte“.

Ab Mitte der 30er Jahre besann sich Thimig wieder auf sein ursprüngliches Metier, das Theater, und stand vermehrt auf der Bühne.

Adolf Hitler ehrte anläßlich seines 50. Geburtstages im April 1939 eine Reihe von deutschen Künstlern, darunter auch Hermann Thimig. Er wurde zum Staatsschauspieler ernannt.[1]

Dem Film blieb er jedoch weiterhin verbunden und gab in den 40er Jahren vor allem ältere, distinguierte Herren, aber auch leicht vertrottelte Grafen, wie z. B. 1942 in dem Lustspiel „Johann“. Außerdem führte er mehrmals Regie, wie u. a. 1942 in dem Film „Brüderlein fein“.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er nur noch selten und fast ausschließlich im österreichischen Film auf. Letztmalig sahen ihn die Kinozuschauer 1962 als Pfarrer in „Romanze in Venedig“ auf der Leinwand.

Hermann Thimig verstarb am 7. Juli 1982 mit 91 Jahren in seiner Geburtsstadt Wien; seit 1939 war der Schauspieler in zweiter Ehe mit seiner Kollegin Vilma Degischer (1911–1992) verheiratet, aus der Verbindung stammen die Töchter Hedwig (Lebensrune.png 1939) und Johanna (Lebensrune.png 1943), die ebenfalls Schauspielerin wurde. Aus seiner 1919 geschlossenen und 1927 geschiedenen ersten Ehe mit der Schauspielerin Hanna Thimig, geb. Wisser, stammt Tochter Christine (Lebensrune.png 1923).

Auszeichnungen

Filmographie

  • 1916: Die Gräfin Heyers
  • 1917: Ossi’s Tagebuch
  • 1917: Gesühnte Schuld
  • 1917: Des Prokurators Tochter
  • 1918: Auf Probe gestellt
  • 1918: Agnes Arnau und ihre drei Freier
  • 1919: Moral und Sinnlichkeit. Keimendes Leben. III
  • 1919: Komtesse Dolly
  • 1919: Ihr Sport
  • 1919: Freie Liebe
  • 1919: Die schwarze Locke
  • 1919: Die Puppe
  • 1919: Die Braut des Entmündigten
  • 1919: Der Sohn der Magd. Die Liebe des Bastards
  • 1919: Das törichte Herz
  • 1919: Das Valutamädel
  • 1919: Das Gebot der Liebe
  • 1920: Zwischen den Dreien
  • 1920: Putschliesel
  • 1920: Mein Leben als Nachtredakteur
  • 1920: Die goldene Krone
  • 1920: Die Brüder Karamasoff
  • 1920: Der Freihof
  • 1921: Hannerl und ihre Liebhaber
  • 1921: Kleider machen Leute
  • 1921: Die Sünden der Mutter
  • 1921: Die Bergkatze
  • 1921: Der Fluch des Schweigens
  • 1921: Das Abenteuer des Dr. Kircheisen
  • 1922: Der Strom
  • 1922: Das Mädel mit der Maske
  • 1922: Bardame
  • 1922: Sie und die Drei
  • 1922: Die Küsse der Ira Toscari
  • 1922: Die Flamme (1922)
  • 1922: Das Weib auf dem Panther
  • 1923: Du sollst nicht töten
  • 1923: Der verlorene Schuh
  • 1923: Der Sprung ins Leben
  • 1924: Die Radio-Heirat
  • 1924: Gesühnte Schuld
  • 1925: Der ungebetene Gast
  • 1925: Der Tänzer meiner Frau
  • 1927: Die Familie ohne Moral
  • 1927: Madame wagt einen Seitensprung
  • 1929: Dein ist mein Herz
  • 1929: Napoleon auf St. Helena
  • 1930: Der unsterbliche Lump
  • 1931: L’opera de quat’sous
  • 1931: Die Privatsekretärin
  • 1931: Die 3-Groschen-Oper
  • 1931: Zwei himmelblaue Augen
  • 1931: Wenn die Soldaten ...
  • 1931: Mein Leopold
  • 1931: Mädchen zum Heiraten
  • 1931: Mein Freund, der Millionär
  • 1931: Ich bleib’ bei Dir
  • 1931: Der kleine Seitensprung
  • 1931: Der Herr Bürovorsteher
  • 1932: Eine Nacht im Paradies
  • 1932: Ein bißchen Liebe für Dich (Zwei glückliche Herzen)
  • 1932: Traum von Schönbrunn
  • 1932: Marion, das gehört sich nicht
  • 1932: Kiki
  • 1932: Glück über Nacht
  • 1932: Eine Stadt steht Kopf
  • 1932: Das Blaue vom Himmel
  • 1933: Viktor und Viktoria
  • 1933: Kleiner Mann – was nun?
  • 1933: Die Fahrt ins Grüne
  • 1934: Csibi, der Fratz
  • 1934: Peter, Paul und Nanette
  • 1934: Liebe dumme Mama
  • 1934: Der Herr ohne Wohnung
  • 1934: Karneval und Liebe
  • 1935: Die Fahrt in die Jugend
  • 1935: Der Himmel auf Erden
  • 1935: Tanzmusik
  • 1935: Im weißen Rößl
  • 1936: Der geheimnisvolle Mister X
  • 1937: Die Austernlilli
  • 1939: Marguerite: 3
  • 1942: Brüderlein fein
  • 1943: Johann
  • 1943: Liebesbriefe
  • 1943: Die kluge Marianne
  • 1944: Die goldene Fessel
  • 1944: Am Vorabend
  • 1945: Wie ein Dieb in der Nacht
  • 1946: Praterbuben
  • 1948: Der Prozeß
  • 1949: Prämien auf den Tod
  • 1949: Geheimnisvolle Tiefe
  • 1951: Fräulein Bimbi
  • 1951: Der Fünf-Minuten-Vater
  • 1952: Ich hab’ mich so an Dich gewöhnt
  • 1952: Abenteuer im Schloß
  • 1953: Eine Nacht in Venedig
  • 1954: Ewiger Walzer
  • 1956: Die Magd von Heiligenblut
  • 1956: Der Verschwender
  • 1958: Eine Reise ins Glück
  • 1959: Wenn die Glocken hell erklingen
  • 1961: Frau Irene Besser
  • 1962: Die vergessenen Jahre
  • 1962: Romanze in Venedig

Theatrographie (Auswahl) 

Fußnoten