Hoffmann, Max (1869)
Carl Adolf Maximilian „Max“ Hoffmann ( 25. Januar 1869 in Homberg an der Efze; 8. Juli 1927 in Bad Reichenhall) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt Generalmajor im Ersten Weltkrieg und Diplomat der Weimarer Republik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Carl (auch: Karl) Adolf Maximilian Hoffmann wuchs in Homberg als Sohn des Kreisgerichtsrates Julius Hoffmann und dessen Frau Friederike Charlotte Alwine Hoffmann, geborene du Buisson auf. Von 1879 bis 1887 besuchte er das Gymnasium in Nordhausen. Nach dem Abitur war er als Dreijährig-Freiwilliger Musketier und Avantageur im 4. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 72 in Torgau. Vom 1. Oktober 1887 bis zum 5. Juli 1888 studierte er an der Königlichen Kriegsschule in Neisse.
16. August 1888 erhielt er für das Offiziersexamen eine „kaiserlicher Belobigung“ und wurde vier Wochen später zum Secondeleutnant ernannt.[1] Am 18. April 1893 trat er zum 8. Ostpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 45 über. Vom 1. Oktober 1895 bis 31. März 1899 studierte er als Premierleutnant an der Preußischen Kriegsakademie und verbrachte anschließend ein halbes Jahr als Militärattaché am Zarenhof in Sankt Petersburg (Russisches Kaiserreich).
Vom 1. Oktober 1899 bis 31. März 1901 diente Hoffmann in der Rußland-Abteilung des deutschen Großen Generalstabs und wurde zum Spezialisten für russische Angelegenheiten.[2] 1901 wurde er zum Hauptmann befördert und verblieb nun auf Dauer in der russischen Abteilung des Generalstabs unter Alfred von Schlieffen. 1904/05 war er während dem Russisch-Japanischen Krieg der japanischen Armee als Militärbeobachter zugeteilt.
Der Name dieses bedeutenden deutschen Soldaten als Erster Generalstabsoffizier der von Paul von Hindenburg geführten 8. Armee ist dem ganzen Volke vertraut seit der Schlacht von Tannenberg 1914, die er in jenen kritischen Zeiten des Kommandowechsels an der bedrohten ostpreußischen Front mit vorbereiten half. General von Ludendorff folgte dem bereits ausgearbeiteten Angriffsplan Max Hoffmanns, der vorsah, die beiden russischen Armeen zeitlich nacheinander zu bekämpfen. Dadurch sollte die zahlenmäßige Überlegenheit der Russen ausgeglichen werden. Auch in der Folge war er von Hindenburgs und Erich Ludendorffs wichtigster Mitarbeiter.
Als von Hindenburg 1917 die Oberste Heeresleitung (OHL) übernahm, wurde er als Nachfolger Ludendorffs Chef des Generalstabs des Oberbefehlshabers Ost (Ober Ost) Prinz Leopold von Bayern. Er war es auch, der als Vertreter der OHL durch sein energisches Eingreifen den Verschleppungsversuchen der bolschewistischen Unterhändler am Verhandlungstisch von Brest-Litowsk im Jahre 1917 ein jähes Ende setzte.
Oberst Hoffmann wurde als Dank für seine erfolgreiche Planung des Unternehmens „Albion“ im Oktober 1917 zum Generalmajor befördert und wurde zum Chef des Generalstabes beim Oberbefehlshaber Ost ernannt.
Nach dem Zusammenbruch 1918 stellte Generalmajor Hoffmann seine ganze Kraft in den Dienst der Heimführung des von Polen und Litauern bedrohten deutschen Ostheeres, eine Aufgabe, deren Gelingen nicht zum wenigsten seiner Energie und seinem diplomatischen Geschick zu danken war.
1919 bis 1927 lebte Hoffmann in Berlin und war mit der Malerin Corinna-Irena, geb. Stern ( 1944) verheiratet. Ihre Tochter Ilse, die sie mit in die Ehe brachte, adoptierte er.
Tod
Generalmajor a. D. Hoffmann verstarb 1927 und wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Das Grabmal konnte 2002 durch den Förderverein Invalidenfriedhof und das Landesdenkmalamt Berlin wieder über der an historischer Stelle erhaltenen Gruft aufgestellt werden.
Beförderungen
- Dreijährig-Freiwilliger Musketier und Avantageur im 4. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 72 in Torgau: 28. März 1887
- Portepee-Fähnrich: 13. Dezember 1887
- Sekonde-Lieutenant: 19. September 1888
- Premier-Lieutnant: 12. September 1895
- Hauptmann: 23. März 1901
- Major: 11. September 1907
- Oberstleutnant: 27. Januar 1914
- Oberst: 18. August 1916
- Generalmajor: 29. Oktober 1917
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Zentenarmedaille, 1897
- Roter Adlerorden, IV. Klasse mit Schwertern
- Orden des Heiligen Schatzes, IV. Klasse (JZ4)
- Preußischer Kronenorden, IV. Klasse
- Orden der Krone von Italien, Offizierkreuz (JK4)
- Dienstauszeichnungskreuz, 1912
- Preußischer Kronenorden, III. Klasse
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- II. Klasse im September 1914 für die Schlacht bei Tannenberg
- Militär-St.-Heinrichs-Orden, Ritterkreuz am 23. Oktober 1916
- Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Verdienstorden am 7. Oktober 1916
- Eichenlaub am 25. Juli 1917 (51. Verleihung; vom Kaiser persönlich beim Frontbesuch gemeinsam mit seinem Oberbefehlshaber Prinz Leopold von Bayern verliehen)
- Militär-Max-Joseph-Orden, Ritterkreuz am 1. bzw. 3. August 1917
- Orden der Eisernen Krone (Österreich), II. Klasse
- Militär-St.-Heinrichs-Orden, Kommandeur II. Klasse am 3. September 1917
- Ehrenbürger der Stadt Homberg an der Efze
Werke
- Der Krieg der versäumten Gelegenheiten (Netzbuch)
Literatur
- Die Aufzeichnungen des Generalmajors Max Hoffmann. Hrsg. von Karl Friedrich Nowak. Verlag für Kulturpolitik, Berlin 1929, Zwei Bände