Demelhuber, Karl-Maria

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Karl-Maria „Tosca“ Demelhuber.jpg

Karl-Maria „Tosca“ Demelhuber, Rufname Karl Demelhuber (Lebensrune.png 27. Mai 1896 in Freising; Todesrune.png 18. März 1988 in Seeshaupt, Bayern) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei, der SA, der SS und der Waffen-SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS.

Werdegang

Karl Demelhuber (links) und Adolf Ax bei einem Schießwettbewerb der niederländischen Waffen-SS 1943

Demelhuber trat am 2. August 1914 als Freiwilliger dem Königlich Bayerischen Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“ Nr. 1 der Bayerischen Armee bei. Nach Dienst an der Kriegsfront im Westen (u. a. Arras und Verdun) wechselte er im Januar 1915 zur Flugabwehr-Artillerie seines Regimentes.

Zwischenkriegszeit

Von März 1919 bis Mai 1920 diente er beim Freikorps „von Epp“ im Kampf gegen die kommunistischen Aufstände in München (→ Münchner Räterepublik) und im Ruhrgebiet (Märzaufstand), anschließend wurde er bei der Vorläufigen Reichswehr übernommen und im Februar 1920 aus dem aktiven Dienst entlassen.

Ab April 1935 war er Kommandeur des II. Bataillons/SS-Panzer-Grenadier-Regiment 3 „Deutschland“. Von Oktober 1936 bis Anfang Dezember 1940 war er Kommandeur der SS-Standarte „Germania“ der SS-Verfügungstruppe.

Tosca

1921 führte Peter Paul Mülhens (dessen Familienunternehmen für die renommierte Duftwasser-Marke „4711“ berühmt war) die Rasierwassermarke „Tosca“ ein, die Demelhuber bevorzugte und seitdem großzügig anwandte. Er erhielt deshalb schon als Straßenkämpfer der NSDAP den Spitznamen „Tosca“.

Zweiter Weltkrieg

Vom 25. November 1940 bis zum 24. April 1941 war er Befehlshaber der Waffen-SS Ost im Generalgouvernement. Nachdem er kurzzeitig die 1. SS-Infanterie-Brigade (motorisiert) kommandiert hatte war er vom 15. Mai 1941 bis 20. April 1942 Kommandeur der SS-Division „Nord“ in Finnland. Danach war er Befehlshaber der Waffen-SS „Niederlande“ (BdWSS).

Demelhuber war Teilnehmer der Gruppenführer-Tagung am 4. Oktober 1943 in Posen, bei der Heinrich Himmler die erste Posener Rede hielt. Vom 15. Januar bis April 1945 Kommandeur des XVI. SS-Armeekorps in Pommern. In der Kriegsendphase war er Himmlers Vertreter im SS-Führungsstab Ostseeküste.

Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit

Karl-Maria „Tosca“ Demelhuber, Grabstein.jpg

Am 16. Mai 1945 geriet Demelhuber in Schleswig-Holstein in britische Gefangenschaft, wurde zuerst in Rendsburg festgehalten und kam von dort im Juni 1945 ins Kriegsgefangenenlager Neuengamme. Am 19. März 1946 wurde er nach Island Farm Special Camp 11 (XI) überstellt, er wurde auch zwei Wochen im London District Cage verhört, ihm wurden keinerlei Kriegsverbrechen zu Last gelegt. Am 17. Mai 1948 wurde Demelhuber aus der Internierung (Camp 186) entlassen.[1]

In den 1950er Jahren war Demelhuber erfolgreicher Diplom-Kaufmann und Mitglied der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS (HIAG). 1955 war er Präsident des HIAG-Schiedshofes; Ende der 1950er Jahre verließ er die HIAG nach Differenzen mit dem Bundessprecher Kurt Meyer.

Tod

General der Waffen-SS a. D. Demelhuber verstarb 1988 und ruht auf dem Dorffriedhof von Seeshaupt in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Helga, geb. Steinberg.

Mitgliedschaften

  • NSDAP-Nummer: 4.439 (Eintritt 20. Februar 1922)
  • SS-Nummer: 252.392 (Eintritt 15. März 1935 nach Wechsel von SA)

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Island Farm Special Camp 11 (XI)
  2. Klaus D. Patzwall / Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945, Geschichte und Inhaber, Band II, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, S. 539, ISBN 3-931533-45-X