Krause, Karl Wilhelm
Karl Wilhelm Krause ( 5. März 1911 in Michelau, Westpreußen;
6. Mai 2001) war ein deutscher SS-Offizier und von 1934 bis 1939 persönlicher Kammerdiener Adolf Hitlers. Später diente er u. a. in der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“, zuletzt als SS-Untersturmführer der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Krause wurde in Michelau, Westpreußen geboren. Er studierte Kunsttischlerei und Architektur. 1931 trat er in die Reichsmarine ein. Am 18. Juli 1934 wurde er unter drei Kandidaten, alle Angehörige der Reichsmarine, von Adolf Hitler als dessen Leib- bzw. Kammerdiener („Erster Diener“) ausgewählt. Daraufhin wurde Krause, zuletzt im Rang eines SS-Untersturmführers, in das Führer-Begleit-Kommando aufgenommen. Krause, nun Chef des Persönlichen Dienstes beim Führer, blieb weiterhin Reserveoffizier der Marine. Hitler nannte Krause seinen „Schatten“, da er ständig, auch während öffentlicher Auftritte, in seiner Nähe war.
1935 war Krause mit der Ausbildung Heinz Linges betraut, den Hitler als zweiten Diener angestellt hatte.
Nach eigenen Angaben verbrachte Krause mit Hitler den Heiligabend 1937 unerkannt bei einem Spaziergang durch München, woraufhin er am darauffolgenden Tag von Heinrich Himmler gerügt wurde.[1]
Am 10. bzw. 16. September 1939 (je nach Quelle) kam es während einer Frontinspektion zum Streit zwischen Krause und Hitler. Krause hatte das für den Führer vorgesehene Fachinger-Mineralwasser vergessen und reichte ihm stattdessen, ohne ihm dies mitzuteilen, Leitungswasser. Dies bemerkte Hitler und entließ Krause deshalb aus seinen Diensten.[2] Daraufhin nahm Krause seinen Dienst in der Kriegsmarine wieder auf und nahm am Norwegenfeldzug im April 1940 teil. Ab Ende desselben Jahres diente er in der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“. Im Dezember 1943 wurde er in die 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ berufen. Sein Flak-Zug wurde für den Abschuß von 45 alliierten Kampfflugzeugen ausgezeichnet.[3]
Nachkriegszeit
Nach Kriegsende geriet Krause in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juni 1946 entlassen wurde. Danach lebte er in Mitteldeutschland und arbeitete als Kellner und Innenarchitekt.[4]
Medien
Im Jahre 2009 erschien die 50minütige Dokumentation „Der Kammerdiener Adolf Hitlers“, die ein ausführliches Gespräch mit Karl Wilhelm Krause und privat gedrehte Farbfilmaufnahmen enthält.[5]
Beförderungen
- Eintritt in die Reichsmarine 1. April 1931
- Eintritt in die SS (SS-Nr.: 236.858) 2. Juli 1934
- SS-Untersturmführer der Allgemeinen-SS 20. April 1938
- Rückkehr zur Kriegsmarine 1940
- Teilnahme am Unternehmen „Weserübung“ auf einem Zerstörer, diente insgesamt auf drei Kriegsschiffe, die alle von der Royal Navy versenkt wurden
- Rückkehr zur Leibstandarte „Adolf Hitler“ und in den Persönlichen Dienst November 1940 auf Wunsch des Führers
- SS-Hauptscharführer und Flakzugführer 1943–1945
- SS-Untersturmführer der Waffen-SS 9. November 1944
Auszeichnungen (Auszug)
- SS-Ehrenwinkel für ehemalige Polizei- und Wehrmachtsangehörige
- Deutsches Reichssportabzeichen in Silber
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Zerstörer-Kriegsabzeichen
- Narvikschild
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Panzerkampfabzeichen in Silber
- Deutsches Kreuz in Gold als Führer des Flak-Zugs/II. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 12/12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“
Im Gespräch
Karl Wilhelm Krause, der Kammerdiener Adolf Hitlers, erzählt wie Hitler als Person war:
Hitler zur sogenannten Reichskristallnacht (ab Minute 34):
- „Was habt ihr da angestellt und ich kann das später wieder ausbaden...“
Außerdem soll Hitler laut Krause gesagt haben, daß er sich vorstellen könne, die Partei, also die NSDAP, aufzulösen. Krause zitiert ihn mit den Worten:
Außerdem will Krause gehört haben, wie unter den Militärs, die seine Ansichten nicht teilten, nach einer Besprechung mit Hitler die folgenden Worte gefallen sein sollen:
- „Der kann uns viel erzählen.“