Karmann, Friedrich

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Generalmajor Dr. phil. Friedrich Karmann

Friedrich Karmann (Lebensrune.png 31. Juli 1885 in Hirschberg, Provinz Schlesien; Todesrune.png 16. September 1939 in Berlin-Steglitz) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Chef des Heeresverwaltungsamtes im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Generalmajor Graf von der Golz am 3. April 1918 in Hangö bei der Anlandung des Expeditionskorps der Ostsee-Division. Neben ihm sein Ia Hauptmann i. G. Friedrich Karmann (im Juni 1918 von Hauptmann i. G. Nikolaus von Falkenhorst abgelöst).

Kurzchronologie

Rangliste 1931
Die Grabstätte des Friedrich Karmann und seiner Gemahlin Ilse, geborene Kreyenberg (1892–1972), auf dem Parkfriedhof Lichterfelde in Berlin.
  • Fähnrich (27. Februar 1904)
    • aus dem Kadettenkorps kommend Eintritt in das Infanterie-Regiment „Markgraf Ludwig Wilhelm“ (3. Badisches) Nr. 111 in Rastatt (2. Kompanie)
  • Leutnant (27. Januar 1905 mit Patent vom 22. Juni 1903)
    • 15. September 1906 Versetzung in das Füsilier-Regiment „Fürst Karl-Anton von Hohenzollern“ (Hohenzollernsches) Nr. 40 in Aachen
    • 1. Oktober 1909 bis 21. Juni 1912 Besuch der Kriegsakademie in Berlin
  • Oberleutnant (19. Juni 1912)
  • Hauptmann (8. November 1914)
    • mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs Versetzung in den Generalstab des I. Armee-Korps unter Hermann von François, dann Adalbert von Falk und Robert Kosch
    • März 1917 Erster Generalstabsoffizier der 3. Reserve-Division unter Heinrich von Vietinghoff, kurz darauf unter Rudolf Gustav Albert Rusche
    • nach dem Krieg und der Demobilisierung wurde er dem Stab des Gruppenkommandos I in Berlin zugeteilt und zugleich zwecks Studium beurlaubt
    • 1921 Promotion zum Dr. phil. an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin mit der agrarwissenschaftlichen Arbeit „Agrarwesen und Agrarpolitik in den Systemen der Physiokratie und des Adam Smith“ (1925 veröffentlicht)
      • „In einer ganz ausgezeichneten, geistvollen kritischen Untersuchung von Karmann werden die agrarwirtschaftlichen Anschauungen der großen Theoretiker des späteren 18. Jahrhunderts in Beziehung gesetzt und hierbei vor allem festgestellt, daß Smith weit eher als ein Vertreter der agrarischen Weltanschauung zu gelten habe denn als Herold des Kapitalismus oder gar Industrialismus, daß er Quesnay, dem Begründer des physiokratischen Systems, sehr nahe steht und ähnlich wie dieser, abweichend von Locke, von der Landwirtschaft als Grundlage ausgeht. Erst Spätere, vor allem Ricardo, haben die Smithsche Lehre zum Industrialismus weiterentwickelt und den agrarischen Einschlag seines Systems überdeckt, so daß die enge Verwandtschaft zwischen ihm und Quesnay nicht mehr beachtet wurde. Im einzelnen sind natürlich erhebliche Unterschiede: Quesnay hat den agrarischen Großbetrieb, Smith den kleinen Grundeigentümer im Auge, jener fordert hohe Getreidepreise, besonders durch Aufhebung der Ausfuhrverbote und inneren Zollschranken, dieser niedrige Preise, damit die Volkswirtschaft billig arbeiten kann, ohne daß das Realeinkommen des Pächters geringer wird, denn das Sinken des Einkommens wird durch Steigen der Kaufkraft ausgeglichen. Durchaus verschieden ist auch die Wirkung beider Lehren: Smith ist der große Apostel der liberalen Wirtschaftslehre geworden, die physiokratische Theorie blieb auf einen beschränkten Kreis und auf eine kurze Zeitdauer beschränkt. Bei der vortrefflichen Arbeit ist nur zu beklagen, daß die Abschrift nicht durchgesehen ist und daß somit eine Unmenge von Schreibfehlern stehengeblieben ist.“[1]
    • 1. Oktober 1921 Chef der 8. (MG)-Kompanie im 14. (Badisches) Infanterie-Regiment
    • 1. Oktober 1923 Referent in der Organisationsabteilung (T 2) des Reichswehrministeriums
  • Major (25. Januar 1924)
    • 1. Oktober 1927 Referent im Wehramt des Reichswehrministeriums
    • 1. Februar 1928 Kommandeur des I. Bataillons des 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiments in Würzburg
  • Oberstleutnant (1. Februar 1929)
    • 1. März 1931 Referent der Völkerbunds-Abteilung Gruppe Heer (VGH) des Reichswehrministeriums (RWM)
  • Oberst (1. Februar 1932)
    • „Der Reichskanzler stellte sodann die Frage zur Erörterung, wie man der Reichsregierung eine breitere Basis nach unten verschaffen könne. Mit dieser Frage werde sich das Kabinett in den nächsten Tagen eingehender befassen müssen. In Vorbesprechungen mit einzelnen Kabinettsmitgliedern sei bereits in Aussicht genommen, eine besondere Propagandastelle zu schaffen, die dem Reichspressechef unterstellt werden müsse. Man habe auch schon eine bestimmte Persönlichkeit zur Leitung dieser Propagandastelle ins Auge gefaßt, nämlich den dem Reichswehrministerium angehörigen Herrn Karmann.“[2]
    • 1. Februar 1933 Abteilungsleiter im RWM
    • 1. März 1934 bis 15. September 1939 Chef des Heeresverwaltungsamtes (HVA) im Oberkommando des Heeres (OKH).
  • Generalmajor (1. Oktober 1934)
  • Generalleutnant (1. Oktober 1936)
  • General der Infanterie (1. April 1939)

Tod

Am 15. September 1939, zwei Wochen nach Beginn des Polenfeldzuges, erlitt General der Infanterie Karmann einen Herzinfarkt, an dem er, laut Grabstein, am 16. September 1939 verstorben ist. Sein Nachfolger als Chef des Heeresverwaltungsamtes wurde Herbert Osterkamp.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Vgl.: Jahresberichte für deutsche Geschichte aus der Zwischenkriegszeit (1925–1938), III. Wirtschaftsgeschichte
  2. Ministerbesprechung vom 12. September 1932 zur politischen Lage
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 136.