Kempin, Günther

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Bordfunker Unteroffizier Günther Kempin

Günther Kempin (Lebensrune.png 2. Dezember 1920 in Stettin, Pommern; Todesrune.png 12. August 1998 in Braunschweig, Niedersachsen) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Kampfflieger-As absolvierte 474 Feindflüge (einschließlich 50 doppelte Einsätze an der Ostfront; 200 Feindflüge waren bei Nacht, 100 waren Tiefangriffe) und war dabei ein erfolgreicher Eisenbahnjäger sowie verwegener Tieffflugangreifer bei Nacht, die zu den gefährlichsten Flugmanövern des Luftkrieges gehörten.

Werdegang

Feldwebel Günther Kempin als Ritterkreuzträger. Das Bild ist eine Nachkriegsfotomontage, denn beim Endkampf um Deutschland im April 1945 gab es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Ritterkreuzverleihungszeremonie, geschweige denn Aufnahmen in einem Fotostudio, wie diese noch 1944 üblich waren. Dieses Bild stammt wohl aus der Zeit nach der Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold, weshalb Bierbrauer noch das Fliegerschützen- statt das Flugzeugführerabzeichen trägt.

Günther Kempin meldete sich unmittelbar nach dem Schulabschluß zum Heer, wo er vom 16. November 1938 bis zum 31. März 1939 zum Funker ausgebildet wurde. Nach dieser Ausbildung trat er im April 1939 zur Luftwaffe über, in die Nachrichtentruppe des Kampfgeschwaders 1 „Hindenburg“, wo er in Neubrandenburg zum Bordfunker ausgebildet wurde.

Zweiter Weltkrieg

Bis November 1939 wurde er im KG 1 eingesetzt, dann erfolgte am 1. Dezember 1940 zur Aufklarungsschule (F) 3 zur Blindflugausbildung. Am 1. Februar 1941 wurde er zur Bordfunkerschule (BFS) 6 zur Vertiefung seiner Ausbildung kommandiert. Am 1. März 1941 kam er an die Große Kampffliegerschule (KFS) 3 und am 15. April 1941 schließlich an die Große Kampffliegerschule 1.

Am 17. August 1941 erfolgte seine Versetzung zur 10. Staffel des Kampfgeschwaders 27 „Boelcke“, welches zu jener Zeit von Generalmajor Richard Putzier kommandiert wurde. An seinem ersten Feindflug nahm Kempin dann im Rahmen der 1. Staffel/KG 27 am 21. Dezember 1941 auf der Krim mit einer Heinkel He 111 teil. Im Rahmen dieser Staffel war Bordfunker Kempin bis zum 30. Juni 1943 an Einsätze beteiligt und nahm an allen großen Schlachten und Gefechten der Südfront im Osten wie zum Beispiel Sewastopol, Krim, Kertsch, Charkow und Donezbecken teil.

„Zu Jahresbeginn 1943 war das Kampfgeschwader 27 zur Versorgung des Kessels von Stalingrad sowie zu Bombeneinätzen um den Kessel eingesetzt. Hierzu lagen der Stab und die III. Gruppe in Nowotscherkassk, die I. und II. Gruppe in Urasoff. Im Januar 1943 wurde zudem in Charkow-Woitschenko eine 14. (Eis) Staffel zur Eisenbahnjagd aufgestellt und im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Bis in den Juni 1943 flog das Geschwader Einsätze im Bereich der Heeresgruppe Don und der Heeresgruppe B. Vom 4. bis 13. Juni flog das Geschwader Einsätze auf Motoren- und Rüstungswerke in Gorki und Jaroslaw. Zwischen dem 5. und 15. Juli beteiligte sich das Geschwader an der deutschen Offensive bei Kursk. Zwischen dem 16. Juli und dem 5. August flog das Geschwader Einsätze auf Ziele an der Mius- und Donezfront im Bereich der Heeresgruppe Süd. Im September 1943 wurde die I. Gruppe zur Auffrischung nach Goslar verlegt, während die II. und III. Gruppe im Südabschnitt der Ostfront verblieben.“[1]

Bei den Kämpfen um den Stalingrad-Kessel war er als Angehöriger der 1. Staffel vom 3. Januar bis 28. Februar 1943 bei 34 Versorgungseinsätze in den Kessel dabei. Nach 260 Feindflügen wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Juli 1943 wurde er in die im Januar 1943 aufgestellten 14. (Eisenbahnjagd-)Staffel (Eis.) der IV. (Ergänzungs-)Gruppe versetzt, die auch als 14. (Eisenbahnjagd-Nacht-)Staffel (Eis./N.) bekannt war. Hier wurde er endlich Flugzeugführer. Eine ähnliche Entwicklung hatte auch Staffelkamerad Günther Bierbrauer gemacht, vom Beobachter zum Flugzeugführer und Ritterkreuzträger.

Aufgabe der He 111 war die Bekämpfung von Eisenbahnzielen, die Versorgung des Feindes durch sowjetische Panzerzüge sollte unterbrochen werden. Stärke der He 111 war die überlegene Feuerkraft, Schwäche, z. B. im Vergleich zu den schweren Jägern oder Schlachtflieger, war die geringere Geschwindigkeit und der notwendige flache Tiefflug, was sie zum willkommenen Ziel der feindlichen Flugabwehr machte. Am 1. September 1943 wurde er zum Feldwebel befördert.

Bis zum 30. April 1944 flog Günther Kempin 155 Einsätze im Rahmen der 14./KG 27. Vom 1. Mai 1944 bis 2. September 1944 flog er bei der 12. und der 13. Staffel des KG 27 verschiedenste Einsätze und ab dem 3. September 1944 erneute Feindflüge mit der 14. Staffel Am 26. Oktober 1944 feierte er seinen 400. erfolgreichen Feindflug, von dem er heil zurückkehrte.

Endkampf

Ab dem 27. März 1945 wurde Kempin in der 3. Staffel des Kampfgeschwaders 4 „General Wever“ verwendet und erlebte mit dieser Einheit das Kriegsende an der Ostfront. Mit dem KG 4 führte er unter anderem Versorgungsflüge in das Königreich Ungarn (für die sich nach der fehlgeschlagenen Plattenseeoffensive zurückziehenden Truppen) und zur Festung Breslau durch. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen im Rahmen der deutschen Kampffliegerei, insbesondere bei der Eisenbahnjagd und nicht selten bei Dämmerung oder gar nacht, wurde ihm am 17. April 1945 das Ritterkreuz verliehen.

Kriegsgefangenschaft

Am 8. Mai 1945 geriet Oberfeldwebel Günther Kempin in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten